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𝐩𝐚𝐫𝐚𝐧𝐨𝐢𝐚

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𝐩𝐚𝐫𝐚𝐧𝐨𝐢𝐚.

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Namjoon P.o.V.

Mit gesenktem Kopf saß der Pinkhaarige nach unserem 'Verhör' am Esstisch, spielte mit den Ärmeln seines Onesies herum und seufzte angestrengt aus. Natürlich war es nicht unsere Intuition gewesen, seine Loyalität uns gegenüber in Frage zu stellen, doch wurden wir eben nun einmal schnell misstrauisch, was dieses Thema anbelangte. Woher sollten die Cops denn auch bitteschön wissen, wo sie auf uns zu warten hatten, um uns zu schnappen, wenn nicht Jimin eben etwas mit einem von ihnen am Laufen hätte? 

Dieses unvorhergesehene Zusammentreffen auf die Polizei, welche aber so schien, als wäre sie mehr als vorbereitet gewesen, konnte wenn dann nur auf einen Verrat innerhalb unserer Reihen hindeuten, was nach unserem Gespräch gerade eben aber mehr als unwahrscheinlich war oder einfach auf reinen Zufall. 

Auf die Idee, dass die Polizisten auch Quellen von außen haben könnten, wir womöglich sogar beobachtet werden könnten, kamen wir erst gar nicht, wollten so schnell wie möglich diese unbehagliche Stimmung loswerden, die uns alle gerade eben noch zu erdrücken versuchte. Deswegen hatten wir uns alle bei Kitty entschuldigt und konnten stattdessen endlich zu essen beginnen.

Selten kam es vor, dass wir alle gemeinsam zu Abend (wohlbemerkt es war Mitternacht) aßen, immerhin musste Jae bei seinen Eltern sein und ich war meistens in Jins und meiner gemeinsamen Wohnung. Doch leider kam es in letzter Zeit immer häufiger vor, dass wir unser abendliches Ritual, dass er für uns kochte und ich ihm dafür abends aus einem Buch vorlas, canceln mussten. Er kam immer später heim und wenn er dann einmal tatsächlich vor Einbruch der Dunkelheit zuhause sein sollte, war er so kaputt, dass er sich sofort ins Bett legte und bis zum nächsten Morgen durchschlief. 

Mein Instinkt sagte mir, dass da etwas nicht stimmte, doch könnte ich mich natürlich auch einfach nur irren. Dennoch sollte ich ein besseres Auge auf den Älteren haben, immerhin liebte ich ihn mehr, als alles andere auf dieser Welt. Sein Verlust in meiner Welt wäre wohl mein Ende. Deswegen stellte ich nach dem Essen schnell mein Geschirr in die Spülmaschine und packte meine Sachen, denn mein Gewissen versuchte mir schon die ganze Zeit etwas mitzuteilen, das ich nicht ignorieren konnte.

Ich griff nach meinem Motorradhelm, schlüpfte in meine Schuhe und drehte mich zu meinen Freunden um, die allesamt im Eingangsbereich standen und mich verabschiedeten.
"Und nochmal sorry, dass wir dir nicht geglaubt haben, wir wollten dich damit echt nicht verletzten oder dich wütend machen", entschuldigte ich mich nochmal bei unserem pinkhaarigen Anführer, zog diesen als Letztes in eine kurze Umarmung und verließ darauf sein Haus. 

Misstrauisch glitten meine Blicke umher, scannten immer wieder die Umgebung ab, als ich mein Motorrad neben mir herschob. Zwar wäre ich viel schneller zuhause, wenn ich mich einfach daraufsetzen und heimfahren würde, doch wäre das viel zu laut und auffällig, sodass ich womöglich die Aufmerksamkeit meiner Nachbarn auf mich ziehen würde. Und Nachbarn, die mich von ihren Fenstern aus beobachteten, am nächsten Morgen in der Zeitung von einem weiteren Einbruch der Kitty Gang lasen und eins und eins zusammenzählten, konnte ich gerade so gar nicht gebrauchen.

Deswegen fuhr ich auch schon bei der kleinesten Bewegung eines Vorhanges zusammen, duckte mich, als eine Straßenlaterne zu flackern begann oder beschleunigte meine Schritte, als ich meinte, Schatten hinter mir zu sehen. Ich wusste, dass das alles nur Einbildung war, dennoch entwickelte ich mit der Zeit eine gewisse Paranoia, die ich nicht so schnell mehr loswurde. Erst als ich mein Motorrad in die Garage, die zu unserer Wohnung dazugehörte, schob, die Haustüre aufsperrte und ins Innere huschte, fiel meine anfängliche Anspannung vorerst ab.

Doch hier ging es einige Minuten auch schon weiter, denn nicht wie erwartet war Jin zuhause und lag in seinem Bett und schlief. Stattdessen beherrschte Stille und Leere unsere Wohnung, sodass es mir beinahe schon gruselig vorkam. Ich suchte die Zimmer nach ihm ab, schrieb ihm Nachrichten und doch konnte ich ihn nicht erreichen, geschweige denn wusste ich, wo er sich aufhielt. 

Spätschicht. Das hatte er heute Morgen zu mir noch gesagt, doch hätte diese schon vor mindestens einer Stunde enden sollen, sodass ich spätestens jetzt seinen Haustürschlüssel im Schloss hören sollte. Aber nichts dergleichen geschah. Minuten vergingen, die wie Stunden verstrichen. Mit der Zeit machte ich mir immer mehr Sorgen, hastete den Flur auf und ab, schrieb eine Nachricht nach der Nächsten und doch war alles vergebens.

Um mich abzulenken, da an Schlaf gar nicht zu denken war und ich dennoch nicht nur durch die Räume laufen konnte, begann ich seine Rolle zu übernehmen. Ich kochte für uns beide, deckte den Tisch, räumte etwas auf und ließ mich schließlich auf unserem kleinen, dafür aber bequemen Sofa fallen.

So langsam übermannte mich dann doch die Müdigkeit, hatte diese zuvor wegen dem stetigen Adrenalin, das durch meine Adern schoss nicht bemerkt, sodass mir mit einem Mal die Augen zufielen. Mein letzter Gedanke war bei Jin und mit diesem Gedanken wurde ich auch wieder aus meinem Schlaf gerissen, als plötzlich die Klingel unserer Wohnung ertönte und das im Sekundentakt. Zusätzlich erklang auch noch hektisches Gehämmer an der Tür, eine Stimme schrie, sowie das Knarren eines Motors. 

Wie von einer Tarantel gestochen sprang ich auf, rannte in Windeseile zur Tür, rutschte dabei beinahe aus und konnte mich gerade noch so fangen, bis ich vorsichtig durch den Spion linste. Und was ich dort sah, verschlug mir die Sprache, ließ einen eiskalten Schauer über meinen Rücken jagen. Ich begann zu zittern, meine Hände griffen an die Klinke, drückten diese leicht herunter, öffnete die Tür einen Spalt breit. Gewicht von außen stemmte sich gegen die Tür, drückte diese immer weiter auf, bis plötzlich ein Schatten zu mir hereingehuscht kam. 

Seine Augen suchten aufgescheucht die Meinen, sein Körper war schmutzig vor Staub und Flüssigkeiten, die ich gar nicht erst zu identifizieren versuchte, sein Oberteil klebte an seiner Haut, Blut rann ihm von der Schläfe, während ihm einige Haarsträhnen im Gesicht hingen. Eine Träne rann aus seinem Augenwinkel, als er sich um meinen Hals warf. "Namjoon, sie haben mich!", schluchzte Jin erschütternd, durchnässte mit seinen nächsten Tränen mein Oberteil. 

Was war nur geschehen...?

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𝐊𝐈𝐓𝐓𝐘 𝐆𝐀𝐍𝐆 | kookmin ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt