▪Chap ||| 58 |||▪ ⚠︎

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⚠︎ TW: Erwähnung von körperlicher Gewalt ⚠︎

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𝐡𝐢𝐬 𝐜𝐨𝐧𝐟𝐞𝐬𝐬𝐢𝐨𝐧.

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Jin P.o.V.

Fröstelnd schlang ich meine Arme um meinen vor Nässe triefenden Körper. Die Wassertropfen, die sich aus dem Duschkopf auf mir ergossen, perlten geschmeidig meine dunklen, fast schwarzen Haarsträhnen hinab, bis sie auf meinen nackten Schultern in unzählige Einzelteile zersprangen. 

Namjoons sorgenvolle Blicke hafteten an mir, ließen mich noch viel entblößter fühlen, als ich es sowieso schon war. Unterschwellig glitten meine Hände zu der Stelle, an der sich die meisten violett-schwarz-bläulichen Blutergüsse auf meiner sonst alabasterfarbigen Haut abzeichneten, sich auf meinem Brustkorb häuften. 

Ich versuchte diese Demütigungen zu verstecken, aber war dies nun sowieso überflüssig. Namjoon hatte sie vorhin schon gesehen, als ich mich vor seinen Augen entkleiden musste. Er habe anscheinend so ein Gefühl gehabt, dass mir etwas zugefügt worden sei, meinte er. Und natürlich täuschte ihn sein Gefühl nicht, immerhin kannte er mich doch besser, als jeder andere.

Geschlagen hatten sie mich, als sie herausfanden, dass ich einen Pakt mit dem Teufel - in meinem Fall mit der Polizei - geschlossen hatte. Das war der Abend gewesen, an dem ich komplett fertig nachhause gekommen war, mit einer Platzwunde an der Schläfe und Blut an meiner Kleidung. Und es war das erste Mal gewesen, als ich Namjoon dreist ins Gesicht gelogen hatte und abstritt, dass etwas passiert sei. Logisch, dass er es mir bei meinem damaligen Zustand nicht abkaufte. 

Meine 'Ausflüge' verlängerte ich ab da an nur noch mehr und wenn ich wieder einmal die Kitty Gang im Auge haben und diese verraten sollte, wollte ich am liebsten gar nicht mehr heim. Doch hatte ich es gemusst, um den Schein aufrechtzuerhalten, nicht fort gewesen zu sein. 

Je länger ich wegblieb, desto größer wurde die Distanz zwischen Namjoon und mir. Jegliche Intimitäten fielen weg, jegliche Zärtlichkeiten blieben erspart. Er hatte meinen Körper lange nicht mehr enthüllt gesehen, immer hatte ich Kleidung getragen, zum Schutz. Doch nun nicht mehr. 

Es war in Ordnung so, denn zerbrach ich immer mehr an der betonschweren imaginären Last. Viele Wochen hatte ich diese mit mir getragen, ging an ihr mehr und mehr zu Grunde. Gefangen wie in einen Käfig hatte ich mich gefühlt, konnte nicht handeln, konnte nicht aus. Wenn ich die Devils verraten hätte, hätten sie mich bekommen. Wenn ich die Polizei verriete, würden diese mich beseitigen. Ein Fehler im System hatte mich mein Halbbruder Lay damals genannt. Wenn ich mich nicht an den Deal mit ihm halten würde, dann würde er ebendiesen Fehler beseitigen, wie ein Bleistiftstrich mit einem Radierer ungesehen gemacht werden konnte. 

Ich hatte also keinen anderen Ausweg. Erzählen durfte ich davon niemand, denn würden dann alle darunter leiden. Und doch wusste es nun meine wichtigste Person, die ich doch immer zu beschützen versuchte. Dabei war er es, der mich immer vor all der Boshaftigkeit in dieser Welt beschützt hatte. Angst, dass ihm nach unserem Gespräch etwas passieren würde, hatte ich schon. Aber platzte ich innerlich, wollte endlich all die Qualen loswerden, auch wenn es dazu einiges an Überredungsversuche Namjoons gebraucht hatte.

Mit zittrigen Fingern drehte ich den Hahn der Dusche zu, das lauwarme Wasser versiegte augenblicklich und lief in Rinnsalen den Abfluss hinunter. Gänsehaut überzog meinen Körper, meine Knie waren butterweich. Wackelig trat ich aus der Dusche hinaus, wo mir Namjoon auch schon ein weißes Handtuch reichte.

"Na komm, trockne dich erstmal ab und dann gehen wir ins Schlafzimmer."
Seine Stimme klang beruhigend und nicht so, als hätte ich vor einer halben Stunde mit ihm Schluss gemacht. 

Dankend nahm ich das Handtuch entgegen, wickelte mich in diesem ein und blinzelte mein Gegenüber mit schmerzenden Herzen an. Mir selbst hatte es doch unglaublich wehgetan, solche Worte auszusprechen, die das Ende bedeuteten. Dabei hatte ich dies doch nur getan, um ihn zu schützen!

"Sieh mich bitte nicht so an", wisperte er erstickt. Tiefe Augenringe warfen ihre Schatten unter seine sonst so lebensfrohen Augen, die nun aber nur noch matt glänzten. Ob das wegen mir so war?

"Namjoon." Ein Schluchzen entkam meiner Kehle, mein gesamter Körper begann zu beben. Feste krallten sich meine Fingernägel in den Saum des Handtuchs, versuchten dieses weiterhin zu halten, obwohl dieses gerade eben so unglaublich schwer war. Meine Gedanken waren so schwer, drehten ihre Loopings, mein Kopf würde bald explodieren.

Mein Freund - oder wahrscheinlich Ex Freund - fuhr sich kaputt durch die Haare. "Ich weiß."
Darauf trat er einige Schritte auf mich zu und zog mich plötzlich in eine Umarmung. Alle Dämme waren gebrochen, ich begann bitterlich zu weinen. Vorsichtig und tröstend strich er über meinen Hinterkopf und oberen Rücken, hielt mich fest. So fest, wie er es immer getan hatte.

"Lass uns ins Schlafzimmer gehen", murmelte er in meine Haare hinein und entfernte sich etwas von mir. Und mit diesem Abstand wurde mir schlagartig bewusst, was ich eigentlich angerichtet hatte. 

Im Schlafzimmer angelangt, ließen wir uns in die Kissen sinken, die Nachttischlampe warf einen wohligen Schein durch den Raum. Die Rollläden waren geschlossen, sodass ich auch nicht die Befürchtung haben musste, gesehen zu werden... dabei, wie ich alles gestand.

Ich räusperte mich, kuschelte mich etwas mehr in die dicke Bettdecke. Namjoon hatte seinen warmen Pyjama an, während ich in zwei Decken gehüllt war und zusätzlich die Bettdecke abbekam. 

"Also..." Ich hielt inne, räusperte mich ein zweites Mal. Gerade als ich ansetzen wollte zu sprechen, begann Namjoon auch schon zu reden. 
"Warum hast du mich über Wochen belogen?" Seine erste Frage schnitt schon eine tiefe Wunde in mein Herz, wie sollte ich die nächsten überstehen? 

"I-ich... vielleicht sollte ich... von vorne anfangen..." 
Ich senkte meinen Kopf, meine Augen fielen zu. Als ich etwas Mut gefasst hatte, hob ich entschlossen mein Kinn an, mein Blick auf ihn gerichtet.

"Vielleicht gibt es da mehr zu erzählen, als du glaubst... und ich fühle mich verdammt schlecht dabei, dir mein größtes Geheimnis nicht anvertraut zu haben. Insgesamt fühle ich mich verdammt schlecht. Ich bin ein Verräter." Und das war ich wirklich, das war mir nun auch bewusst. Mit meinen nächsten Worten würde ich alle verraten, die es zu verraten gab. Namjoon, seine Freunde, meine Gang, die Polizei, mich selbst.

"Erzähl es mir, dein größtes Geheimnis." Seine Fingerspitzen strichen sanft über mein Handgelenk, ein Kribbeln, das ich viel zu lange missen musste, breitete sich auf dieser Stelle aus.

Ich holte tief Luft. "Ich bin bei den Devils, deale für sie und breche in Waffenläden ein...
Die Polizei hat mich in ihrer Macht, denn ich habe einen Deal mit meinem Halbbruder Lay - Officer Yixing geschlossen, der mir befehligt, die Kitty Gang auszuspionieren und sie auszuliefern. Wenn irgendjemand von beiden Seiten erfährt, dass ich mit dir geredet habe, sind wir beide dran. Entweder werden die Devils unsere Welt in Flammen aufgehen lassen oder die Polizei wird uns hinrichten."

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Oh yess baby jetzt gibts drama (oder auch nicht lol)

Wie und warum das alles miteinander zusammenhängt, seht ihr in einem der folgenden Kapitel 


𝐊𝐈𝐓𝐓𝐘 𝐆𝐀𝐍𝐆 | kookmin ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt