Seine Jacke funkelte in der Nacht durch das Sirenenlicht beleuchtet. Ein zynisches Lächeln zeichnete sich auf seinen vollen Lippen ab. Er liebte es, Kitty, der Anführer einer Gang, die das Nachtleben Seouls ganz schön auf Trab hielt, Gesetze brach...
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𝐬𝐞𝐜𝐫𝐞𝐭.
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Jungkook P.o.V.
"Scheiße, scheiße, scheiße!!! Du bist so ein verdammtes Arschloch, Jeon!!!", begann ich zu Fluchen, sobald Kittys Silhouette in der Dunkelheit verschwunden war. Mein Blick war eine kurze Zeit lang danach noch immer in die Richtung gerichtet, in die er humpelnd davonlief. Dass er bei seinem Abgang auch noch leichte Tränen in den Augen hatte, was ich natürlich bemerkte, bescherte mir komischerweise ein ziemlich unangenehmes Gefühl.
Immer wieder spielte mein Gedächtnis genau den Ausdruck vor meinem inneren Auge ab, wie Kitty mich angesehen hatte, nachdem ich ihn so mies behandelt hatte. Und nicht nur dieser Anblick, sondern auch die Tatsache, dass ich ihn womöglich verletzt hatte, löste ein leichtes Drücken auf meinem Brustkorb aus.
Ich spürte mein Herz laut pochen, wie es sich qualvoll zusammenzog und wieder losließ. Mit jedem weiteren Mal, in dem sich der faustgroße Muskel zusammenzog, wurde das bedrückende Gefühl stärker.
'Du bist und bleibst ein Gefangener!', hatte ich gesagt. 'Dachtest du, ich würde mit dir...kuscheln?!', hatte ich ihm abwertend vorgeworfen. Meine Miene glich aber dem kompletten Gegenteil meiner Stimmlage. Jegliche Emotionen waren ihr abhandengekommen. Dabei waren es genau die, die mit mir durchgingen und mich so dermaßen verunsicherten.
Dieses fremdartige Gefühl, das ich plötzlich in Kittys Anwesenheit verspürt hatte, war so neuartig für mich, dass es mich irgendwie etwas abgeschreckt hatte. Doch dass meine Reaktion auf diese winzige Vorahnung, was das zu bedeuten haben könnte, so war, würde Kitty sicherlich dazu veranlassen, nichts mehr von mir wissen zu wollen.
Dabei...
Hart kniff ich meinen Kiefer aufeinander, biss mir leicht in die Wangeninnenseite und wütete aufgebracht hin und her. Meine Hände fuhren durch meine Haare, zogen leicht an ihnen, als ich sie raufte.
Fing er gerade an, mir etwas zu bedeuten...
"So dumm! Du bist so dumm Jungkook!!", schimpfte ich weiter mit mir selbst, könnte mir glatt eine scheuern. Warum musste ich nur so ein scheiß Arschloch sein? Warum hatte ich Kitty nur so behandelt?! WARUM?! Gerade im Moment ging mir mein Verhalten selber gegen den Strich.
"Verdammter Angsthase!", entkam es mir wieder. Aus Frust kickte ich mit voller Wucht einen Stein am Boden davon, welcher mit einem lauten Schlag gegen einen der Müllcontainer schmetterte und zerbröckelte.
Ja, es stimmte. Ich hatte mein Kitten nur so behandelt, da ich plötzlich Angst bekommen hatte. Angst davor, dass doch jemand von uns erfahren haben könnte, wie auch immer man unsere Situation gerade bezeichnen konnte.
Es war wie, als hätte sich in mir ein Schalter umgelegt. Und dieser Schalter war besessen mit Unsicherheit und unbändiger Angst. Eigentlich hatte ich sowas immer gut unter Kontrolle, immerhin war ich Polizist und wurde schon weitaus brenzligeren Situationen ausgesetzt. Bei richtigen Kriminellen konnte ich ja schließlich auch nicht einfach so den Schwanz einziehen, sobald sie mich einmal komisch von der Seite anglotzten.
