𝐊𝐈𝐓𝐓𝐘 𝐆𝐀𝐍𝐆 | kookmin ✓

▪Chap ||| 79 |||▪

𝐰𝐨𝐫𝐫𝐢𝐞𝐬.

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Jungkook P.o.V.

"Du Jimin, wäre es okay, wenn wir heute keinen Action Film schauen?
Nein, das klingt auch blöd! 
Jimin Schatz, ich wäre auch bereit, eine Romanze mit dir anzusehen.
Gott, wie bescheuert bist du Jungkook?!", schimpfte ich mich bei meinem Selbstgespräch selbst, als ich auf Jimins Haustür zuging. Um 21 Uhr wollten wir nämlich unseren Filmeabend machen und dafür probte ich lieber schon mal, bevor mich der Jüngere wieder auslachte. 

"Ich hab Lust auf Liebe- geez wie ekelhaft oh my gawwd!!"
Frustriert, da ich es nicht einmal auf die Reihe bekam, einen gescheiten Satz zusammen zu reimen, um Jimin klarzumachen, dass ich heute eher Lust auf eine kitschige Schnulze hatte, als auf einen Actionfilm, fuhr ich mir durch die Haare. 

Ist es als taffer Cop denn überhaupt moralisch akzeptabel sich den Zuckerschock zu geben? Aber süßer als Jimin selbst kann es ja nicht werden, mein Freund übertrifft alle Grenzen, dieser Cutie~.
Wenn einer meiner Arbeitskollegen meine Gedanken lesen würde, dann würde ich wahrscheinlich nur noch zu Kaffee-hol-Aktionen rausgelassen werden. 

Kopfschüttelnd über meine wirren Gedankenloopings, legte ich meinen Finger an den Scanner und schnappend öffnete sich mir die Haustür. Mit einem großen Schritt trat ich ins Innere des Hauses und schloss daraufhin leise die Tür hinter mir. Ich zog meine Schuhe und Lederjacke aus, legte meinen Motorradhelm auf die Kommode und schlich mich hinauf zu Jimins Zimmer. 

Da ich heute schon etwas früher heimgehen durfte, war ich knapp 20 Minuten zu früh dran, was ich aber nicht sonderlich schlimm fand, immerhin konnte ich so meinen Freund wenigstens überraschen. Lautlos öffnete ich Jimins Zimmertür, malte mir im Kopf schon mal seine Reaktion aus, schlüpfte grinsend durch den Spalt und... fand nur ein stockfinsteres Zimmer vor. Verwirrt knipste ich das Licht an und blickte mich einmal um. 

"Hä?", gab ich übelst verwundert von mir und lief wieder die Treppen hinunter ins Wohnzimmer, wo ich Yoongi vor dem Fernseher sitzen sah.
"Weißt du wo Jimin ist?"
Der Wasserstoffblonde lenkte nicht einmal ein kleines Bisschen seiner Aufmerksamkeit auf mich, sondern starrte weiterhin auf den Fernseher.
"Der is heute schon ganz früh los, keine Ahnung wohin der wollte, meinte nur sowas wie: Probleme beseitigen oder so." Teilnahmslos zuckte Yoongi mit den Schultern und widmete sich wieder seinem Anime. 

Ich hastete also wieder nach oben in Jimins Zimmer und schrieb ihm sogleich eine Nachricht. Klar hatten wir erst 21 Uhr aus gemacht, aber wenn er vorher noch etwas vorgehabt hätte, dann hätte er es mir sicherlich in einer seiner ewigen Sprachnachrichten erzählt. Da fiel mir auf, dass wir heute bis auf unsere morgendliche "Guten Morgen"-Nachricht gar nicht miteinander geschrieben hatten. Eigentlich schrieben wir uns auch immer in meiner Mittagspause, aber meine heutige Nachricht hatte er nicht einmal gelesen... 

Wenn Jimin Probleme beseitigen ging, dann beschaffte er sich eher welche, als dass er sie aus der Welt räumte. Typisch Kitty.
Dennoch kam mir die Sache komisch vor, weswegen ich ihn anrief. Es klingelte einmal, zweimal, dreimal, viermal, fünfmal, 'hier ist die Mobilbox von...', ich legte auf. Mist! 

Natürlich blieb es nicht nur bei diesem einen Versuch, ich rief ihn noch ganze sieben weitere Male an, aber hob er kein einziges Mal ab. Mein Kopf schrie, ich solle kein hypervorsichtiger Freund sein, der sofort in Panik geriet, wenn Jimin nicht an sein Handy gehen würde. Aber mein Herz riet mir, ich sollte der Sache auf den Grund gehen. Und außerdem kannte ich Jimin gut genug, um zu wissen, dass er sogar in der Schule dauerhaft online war. Er war einfach der größte Handysuchti des Jahrtausends war und da gerade aber genau das Gegenteil der Fall war, war das schon auffällig.

Etwas verzweifelt nahm ich auf seinem Bett Platz, was plötzlich ein knirschendes Geräusch von sich gab, wie als hätte ich mich auf Papier gesetzt. Mit zusammengezogenen Augenbrauen erhob ich mich wieder, entdeckte eine Cremefarbige Visitenkarte. Aufschrift ~Choi~, eine Telefonnummer darunter. Die Rädchen in meinem Gehirn begannen sich zu drehen, das Puzzle vervollständigte sich allmählich, beschwor eine Erinnerung herauf, die ich längst schon wieder verdrängt hatte. 

Einige Monate in der Zeit zurückgereist, fiel mir der Mann wieder ein, der Jimin diese Karte hat zukommen lassen, und den ich eigentlich schon damals überprüfen wollte. Doch irgendwie war dies vollkommen in Vergessenheit geraten, der Name verblasst, das ungute Gefühl vergessen. 

Jetzt gerade aber rief es all die negativen Erinnerungen und Gedankengänge, die ich damals gehabt hatte, hervor. Entschlossen griff ich nach der Karte, textete Hobi und schickte ihm noch ein Foto von dieser, da er gerade eben Schicht und die richtigen Programme zur Überprüfung hatte. Daraufhin klingelte mein Handy, ich hob ab, Hobi war dran.

"Hey Kook."
"Hi. Könntest du bitte die Nummer überprüfen und Jimins Handy orten?"
"Klar. Müsste nicht lange dauern", erwiderte der Rothaarige, worauf das Tippen der Tastatur ertönte. 

"Also, Jimin befindet sich derzeit in Gangnam, die genaue Adresse schicke ich dir gleich. So wie es aussieht, ist er gerade in einer der Villen, die über den Namen Sagong laufen. Die Telefonnummer läuft eigentlich ebenfalls unter den Namen Sagong und nicht wie auf der Karte steht, 'Choi'. Es handelt sich hierbei wahrscheinlich um einen Fake-Namen, um seine wahre Identität zu verdecken. Warte mal... Sagong..."
'Zuhälter Sagong gibt sich als Sugar Daddy aus' - eine Schlagzeile, die vor einigen Jahren um die ganze Welt gegangen war. 
"Denkst du das, was ich denke?"
"Fuck! Ich schick ein paar Jungs dorthin und dir sende ich die Adresse. Wir sehen uns in 15 Minuten dort!" Daraufhin legte er auf und ich stand völlig unter Strom. 

In Windeseile sprintete ich die Treppen hinunter, schlüpfte in Schuhe und Jacke, setzte den Helm auf und verließ das Haus. Ich sprang auf mein Motorrad und fuhr. Fuhr so schnell, dass es eigentlich schon gar nicht mehr erlaubt war und folgte der Stimme meines Handy-Navis. Nach 20 Minuten kam ich an, die Blaulichter der Polizei leuchtete bereits vor der Villa, die Haustür war aufgebrochen...

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