▪Chap ||| 59 |||▪

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𝐛𝐨𝐲𝐟𝐫𝐢𝐞𝐧𝐝𝐬

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𝐛𝐨𝐲𝐟𝐫𝐢𝐞𝐧𝐝𝐬.

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Jin P.o.V.

Dicht an Namjoon gekuschelt, mit seinem Geruch in der Nase und seiner Wärme um mich herum, wachte ich auf. Es war das erste Mal seit langem, dass ich in den Armen meines Freundes lag. Unsere Beziehung hatten wir gestern retten können - zum Glück. Denn hätte ich tatsächlich nicht gewusst, was ich ohne ihn an meiner Seite tun würde. Gestern mit ihm Schluss gemacht zu haben, war für mich noch schlimmer, als die Tracht Prügel meiner Gang, die ich über mich ergehen hab lassen müssen. 

Beim alleinigen Gedanken daran, wie sie mich festgehalten und Sehun dazu auserkoren hatten, mir eine Lehre zu erweisen, überkam mich ein mulmiges Gefühl. Doch nicht nur deswegen erschauderten meine Glieder. Eine Frage, die bis jetzt unbeantwortet in meinem Kopf umherschwirrte, löste dieselben Gefühle aus. Wie ging es denn jetzt überhaupt weiter? 

Darüber hatten wir gestern nicht mehr gesprochen, denn waren mir in immer kürzeren Abständen die Augendeckel zugefallen. Namjoon hatte demnach beschlossen, heute weiterzureden und nach einer Lösung zu suchen. Doch wie diese Lösung aussehen und was die Zukunft mit sich bringen würde, stand noch in den Sternen. 

Grummelnd bewegte sich der Größere, die Matratze unter mir senkte sich etwas, weswegen ich vermutete, dass er anscheinend dabei war, allmählich aufzuwachen. Es war dann wohl doch schon etwas später, wenn man denn der Uhrzeit auf unserem Digitalwecker trauen konnte.

"Joonie", wisperte ich, meine Stimme war noch etwas rau. Meine Blicke suchten die seinen auf, doch waren es nicht seine tiefbraunen Augen, die ich erblickte, sondern nur seine sanft geschlossenen Seelenspiegel, die von dichten Wimpern umrandet waren. Im Gegensatz zu heute Nacht waren die grauen Schatten unter seinen Augen wie ausradiert, dennoch sah er ziemlich geschaffen aus. So verletzlich wirkte er auf einmal auf mich, obwohl er doch nur friedlich vor sich her schlummerte. 

Müsste eigentlich nicht ich derjenige sein, der ihn beschützen sollte? Immerhin war ich sein Hyung und zudem auch noch über fünf Jahre älter. Sollte ich es nicht sein, der all das Böse aus seiner Welt nahm und es in ein fernes Sonnensystem weit aus unserer Galaxy katapultierte?

Doch wiedermal war ich es, der die Hilfe des Jüngeren benötigte. Erbärmlich. 
"Hör auf so viel nachzudenken, Jinnie", vernahm ich plötzlich ein Murmeln. "Deine Gedanken sind zu laut", fügte er noch hinzu, bis er sich aufrichtete und ich somit in seinen Schoß rutschte. 

Von oben betrachtete er mich, besah mich mahnend. Er wusste, dass ich ein Problem hatte, mich selbst runterzumachen. In mir weniger zu sehen, als da eigentlich in mir schlummerte. In den letzten Wochen hatte es wieder zugenommen, wie denn auch nicht, wenn ich Namjoons heilender Präsenz entfloh?

"Lass uns frühstücken", meinte er wie aus dem Nichts, wusste genau, wie er mich auf andere Gedanken bringen konnte. Ich nickte, stand auf und zusammen mit ihm ging ich erstmal ins Bad, um mich etwas frisch zu machen. 

Nach einer gemeinsamen Dusche, saßen wir nun am Esstisch, wohlbemerkt ebenfalls das erste Mal seit langer Zeit. Zufrieden aß ich mein Müsli, während sich Namjoon den letzten Happen seines Nutellabrotes in den Mund schob. Danach faltete er seine Hände auf dem Tisch, suchte meinen Blickkontakt. 

"Wie soll es jetzt weitergehen?" Genau dieselbe Frage hatte ich mir auch schon gestellt, doch konnte ich nichts anderes tun, als mit den Schultern zu zucken. 
"Was denkst du, ist am Sinnvollsten?" Wieder zuckte ich mit den Schultern. "Um ehrlich zu sein, weiß ich es nicht. Den Deal kann ich nicht platzen lassen, Lay hat zu viel gegen mich in der Hand."

Dass ich das lieber nicht hätte sagen sollen, war mir nach dem Aussprechen auch klar geworden. Namjoons rechte Augenbraue zog sich wellenartig nach oben, seine Augen kniffen sich etwas zusammen. "Ach ja und was meinst du damit genau?"

Wenn du ihn nicht schon wieder verlieren willst, dann rede Klartext, rief ich mir in Erinnerungen und kratzte mein letztes bisschen an Mut zusammen.
"Ich bin damals in diesen Waffenladen eingebrochen..." Ich senkte den Kopf, trommelte nervös mit meinen Fingerspitzen auf dem Tisch herum.

"Man hat meinen Partner und mich gefasst, wir wurden auf die Wache gebracht und dort in eine Zelle gesteckt. Nach Stunden des Wartens hat man mich aus dieser herausgeholt, mich in ein leeres Zimmer gebracht. Lay hat mich dort abgefangen, mich erpresst und mir diesen beschissenen Deal angeboten. Ich konnte nicht anders, als einzuschlagen, sonst säße ich jetzt hinter Gitter und Sehun auch..."

"Sehun war dein Partner?", war die einzige Frage, die er mir darauf stellte. Ich nickte, senkte schuldbewusst noch tiefer den Kopf, denn wusste ich genau, dass die beiden nicht miteinander konnten.

Namjoon stand schon damals, als ich ihn kennenlernte und selbst noch nicht bei den Devils war, mit Sehun und gefühlt all den anderen Mitgliedern auf Kriegsfuß. Und zuletzt war es Sehun gewesen, der bei einem Raubüberfall der Kitty Gang auf einer Tankstelle das Handy gezückt und die Polizei verständigt hatte. Das hatte mir Namjoon danach direkt erzählt. Und ich? Ich war das untreue Arschloch und steckte mit genau diesem Sehun unter einer Decke. 

"Ich fasse es nicht!", zischte er, schüttelte entsetzt den Kopf. "So eine Scheiße."
"Das kannst du laut sagen." 
"Ich denke, das kannst du eher den Kittys sagen. Mit denen werden wir uns nämlich jetzt dann treffen." Er hatte seine kräftigen Arme vor der Brust verschränkt, den Rücken zurückgelehnt und seine Augen starr auf mich gerichtet. 

"W-was?" 
"Du hast schon richtig gehört, das können wir nicht vor Jimin und den anderen geheim halten. Nicht nachdem du all das getan hast. Wir haben sogar schon Jimin misstraut, dass er Jungkook immer unsere Einbruchsstellen gesteckt hat, doch war der wahre Verräter ein enger Freund. Wie ironisch." 

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Please don't hate Namjoon now


𝐊𝐈𝐓𝐓𝐘 𝐆𝐀𝐍𝐆 | kookmin ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt