𝐚𝐧𝐠𝐞𝐥𝐬 𝐝𝐨𝐧❜𝐭 𝐝𝐢𝐞.
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Jimin P.o.V.
"Dürfen wir sie trotzdem sehen?", fragte ich vorsichtig, nachdem wir die Nachricht erst einmal haben sacken lassen. Inzwischen waren unsere Früchtetees leer getrunken und Taschentücher lagen überall um Tae und mir herum. Es wunderte mich, dass Miga nicht mit uns mit geweint hatte, sondern nur betroffen und mit geröteten Augen dasaß. Aber andererseits waren wahrscheinlich all ihre Tränen schon vergossen.
"Ja, ich denke, sie wird sich dennoch auf euch freuen", meinte die junge Mutter und versuchte sich an einem zaghaften Lächeln. Mein bester Freund und ich erwiderten die Geste und liefen daraufhin ein Stockwerk hinauf zu unserem kleinen Engel. Als wir vor ihrer Zimmertür ankamen, hielt Miga kurz inne und einen Zeigefinger vor ihre Lippen. "Sie braucht trotzdem noch etwas Ruhe..."
Verstehend nickten wir und durften darauf zu ihr. Wir schlüpften durch den Türspalt und da lag sie. Blass und kraftlos blinzelte sie uns entgegen, bis ihre Mundwinkel nach oben zuckten.
"Tata", wisperte sie, "Mini."Ich musste schlucken, und auch, wenn sich auf meinen Lippen ein Lächeln abzeichnete, durchschnitten hundert Stiche mein Herz. Auf einmal konnte ich den bekannten Satz 'es fühlte sich so an, als hätte mir jemand einen Dolch mitten ins Herz gerammt' nachvollziehen, spürte ihn am eigenen Leibe - den Dolch mitten in meinem Herzen.
"Hey little Angel", begrüßte ich sie zwanghaft fröhlich und schritt auf ihr Bett zu. Tae saß bereits bei ihr am Bettrand und hielt ihre Hand. Seine Augen waren ganz wässrig, weshalb er kurz wegsah und sich auf die Unterlippe biss.
"Wie geht es Mister Puschel?", lenkte ich das fünfjährige Mädchen ab, welche sofort glänzende Augen bekam, als ich ihr Lieblingskuscheltier erwähnte, das ich ihr zu ihrem letzten Geburtstag geschenkt hatte.
"Dem geht's gut, er isst nur nicht mehr so viel", sagte sie leise."Oh nein, dann sollten wir ihm aber mal etwas Leckeres zubereiten, findest du nicht?"
Kairi zuckte nur mit den Schultern. "Er hat oft keinen Hunger..." Nun senkte sie den Kopf und begann mit Taehyungs Fingern zu spielen. Unbewusst übertrug das junge Mädchen ihr Essverhalten auf ihr Kuscheltier, welche zudem deutlich abgenommen hatte, und ich konnte nicht behaupten, dass es mich nicht noch mehr beunruhigte. Wenn sie keine Nährstoffe mehr zu sich nehmen würde und die Medikamente nicht wirkten, dann würde es schlecht um sie stehen. Und Miga wusste das auch, aber dagegen tun konnte sie nichts, denn fehlten ihr die Mittel dazu.Taehyung begann mit Kairi zu reden, versuchte ein Lächeln auf ihre Lippen zu zaubern, doch gelang es ihm nicht. Es musste in Kairis Zustand unheimlich viel Kraft kosten, auch nur eine winzige Regung zu tätigen. Sie musste sicherlich Schmerzen haben oder müde sein. So müde, dass sie nie wieder aufwachen würde? Tief atmete ich aus, um das ankommende Gefühlschaos vorzubeugen.
"Was hältst du davon, wenn ich Mister Puschel etwas zu Essen mache? Er wird sich sicherlich freuen und wenn er es nicht essen mag, dann machen wir das einfach", schlug ich vor und Kairi nickte, jedoch nicht wirklich überzeugt von meiner Idee. Ich stand nach einem Blickwechsel mit Tae vom Bett auf und verließ das Zimmer. Sobald ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, konnte ich mich nicht mehr halten und ließ meinen Tränen freien Lauf, rutschte an der Wand hinab und war nur noch ein zusammengesunkenes Häufchen Elend.
Kairi so zu sehen, nahm mich mehr mit, als ich es mir unten im Wohnzimmer noch vorgestellt hatte. Und ich wusste, dass ich diese Bilder von ihr so schnell nicht mehr aus meinem Kopf bringen würde - zumindest solange, bis ich einen Weg gefunden hatte, ihr zu helfen. Sie zu retten. Und ich würde alles dafür tun. Wirklich alles!
Nachdem der letzte Anflug an Tränen verebbt war, hangelte ich mich wieder hoch und tapste darauf die Treppen nach unten. Miga saß mit einem Magazin in den Händen auf der Couch und schien gerade einen Artikel zu lesen. Doch meine Anwesenheit blieb nicht lange unbemerkt. Verwundert hob sie ihren Blick und sah mich fragend an.
"Ich...", setzte ich an, musste mich aber einmal Räuspern, damit meine Stimme an Stabilität zunahm. "Ich wollte uns eine Kleinigkeit zum Essen zubereiten...", erklärte ich mich dann. "Kairi braucht dringend etwas zu Essen", fügte ich mit mehr Nachdruck hinzu, woraufhin sich Miga von der Couch erhob. "Ich habe alles versucht", ihre Worte glichen einem Flüstern. "Aber nichts scheint ihr mehr zu schmecken. Sie hat kein Hungergefühl mehr und ab da wird es nur noch Bergab gehen, sagt der Arzt..."
"Nein", hauchte ich ungläubig, presste eine Hand auf meinen Mund, um mich nicht hier auf der Stelle zu übergeben. Ich wollte es nicht wahrhaben, dass sie sterben würde. Sterben würde in absehbarer Zeit. Der Drang, etwas dagegen zu tun erfüllte mich und zeitgleich drehte sich mir der Magen um.
"Setz dich Jimin, du bist ja auf einmal ganz blass um die Nase", sagte Miga besorgt und führte mich zum Sofa. Kraftlos und schon wieder den Tränen nahe sank ich ins weiche Polster und Miga gleich neben mich. "Wenn ich könnte, würde ich den Krebs aufhalten. Ich würde alles für sie tun, ich würde ihr sogar meine Leber spenden... aber diesen Kampf... diesen Kampf kann nur sie gewinnen..." Migas Stimme war zittrig und dünn, es wirkte so, als hätte man ihr alle Lebenskraft genommen.
"Aber das kann doch nicht alles sein! Sie wird es nicht schaffen!", gab ich aufgebracht von mir, fuhr mir wild durch die Haare. "Ohne Hilfe wird sie es nicht schaffen! Und ich werde nicht dabei zusehen, wie meine kleine Schwester stirbt..."
"Aber was sollen wir schon tun?! Meine Schulden reichen für die nächsten Jahrzehnte... Ich habe kein Geld! Und auch wenn du mir Geld anbieten würdest..., ich könnte es nicht annehmen. Deine ganze Zukunft liegt noch vor dir." Auf einmal sprach sie so, als wäre es schon beschlossene Sache, dass Kairi sterben würde. So, als hätte sie sich damit abgefunden. Aber das konnte ich nicht. Nicht, wenn noch Hoffnung bestand, sie zu retten. Nicht, wenn ich meine Jungs um einen letzten Gefallen bitten könnte.
Sollte das die Rückkehr der Kitty Gang sein?
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⋅ ⋅ ⋅ ⋅ ⋅ ⋅ ⋅was denkt ihr? wird es das?
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𝐊𝐈𝐓𝐓𝐘 𝐆𝐀𝐍𝐆 | kookmin ✓
FanfictionSeine Jacke funkelte in der Nacht durch das Sirenenlicht beleuchtet. Ein zynisches Lächeln zeichnete sich auf seinen vollen Lippen ab. Er liebte es, Kitty, der Anführer einer Gang, die das Nachtleben Seouls ganz schön auf Trab hielt, Gesetze brach...