Seine Jacke funkelte in der Nacht durch das Sirenenlicht beleuchtet. Ein zynisches Lächeln zeichnete sich auf seinen vollen Lippen ab. Er liebte es, Kitty, der Anführer einer Gang, die das Nachtleben Seouls ganz schön auf Trab hielt, Gesetze brach...
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𝐩𝐥𝐚𝐧𝐬 𝐚𝐛𝐨𝐮𝐭 𝐭𝐡𝐞 𝐩𝐚𝐭𝐡 𝐛𝐞𝐭𝐰𝐞𝐞𝐧 𝐥𝐢𝐟𝐞 𝐚𝐧𝐝 𝐝𝐞𝐚𝐭𝐡.
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Jimin P.o.V.
"Du steckst ja echt derbe in der Scheiße!", entkam es Yoongi, der damit begonnen hatte, vor sich her zu glucksen. Dass er dies nicht aus Belustigung, sondern aus purer Verzweiflung tat, war mir nach all den Jahren Freundschaft auch klargeworden.
"Da sagst du was." Jin seufzte müde und schürzte die Lippen, krallte seine Fingernägel in die Tischplatte unter sich. Er wirkte mit einem Mal komplett anders in meinen Augen. Er war nicht stark, er war erschöpft, kaputt, innerlich am zerreißen. Was musste es eine Last für ihn gewesen sein, all das für sich zu behalten? Oder war er genau deswegen doch stark? Unheimlich kraftvoll und belastungsfähig? Ich presste die Augen zusammen, massierte meine Schläfen, um mich auf das gefasst zu machen, was noch kommen würde.
"Also um das jetzt nochmal alles zusammenfassen, damit ich das richtig verstanden habe: Du bist bei den Devils und dein Halbbruder ist Lay, mit dem du einen Deal um den Tod hast. Willst du von den Devils austreten, werden sie dir die Kehle aufschlitzen, weil du zu viele wertvolle Informationen hast. Willst du den Deal mit der Polizei platzen lassen, wird dich dein Halbbruder hinter Gittern verrotten lassen und die Devils auffliegen lassen. Sind doch gute Aussichten." Yoongi hielt einen Daumen nach oben und grinste.
"Gut, also das müssen wir jetzt erstmal verdauen", gestand Tae und holte hörbar Luft. Intuitiv ging ich zum Blauhaarigen herüber und nahm ihn in meine Arme. Tae war ein sehr sensibler Mensch, den alles sehr schnell mitnahm und es auf seinem kleinen Herzen lastete. Zu viel musste er in der Vergangenheit durchmachen und von solch gewaltigen Problemen eines engen Freundes zu hören, war für ihn härter, als für uns alle. "Alles wird gut, Tae. Wir finden eine Lösung." Beruhigend kraulte ich ihm den Hinterkopf, streichelte währenddessen mit der anderen Hand über seine Schultern.
Zaghaft nickte der Blauhaarige, nicht ganz von meinem Aufmunterungsversuch überzeugt. "Versprichst du es mir?", fragte er kaum wahrnehmbar leise, ließ sein Kinn auf meiner Schulter nieder. "Ich verspreche es", murmelte ich. Etwas besänftigt löste er sich dann wieder von mir, nahm seinen alten Platz ein und musterte Jin. Auch ich ging auf meine vorherige Position, lehnte mich gegen die Stuhllehne und räusperte mich.
"Aber das war noch nicht alles, oder?" Und als der Braunhaarige verbittert mit dem Kopf nickte, wünschte ich, ich hätte nicht gefragt. Ich wollte nicht hören, in welchem Kram er noch verwickelt war, wollte einfach nur Jin zurück! Die Imagination, die ich immer von ihm hatte und doch so falsch war.
"Wenn euch das Ganze zu viel wird, dann können wir das Gespräch auch auf morgen verschieben", bot er an, verspannte seinen Körper bei seinen Worten. Selbst er sträubte sich davor, das Gespräch weiterzuführen, unzählige Gefühle mussten wahrscheinlich gerade seinen Körper durchfluten, die ihn womöglich in die Knie gezwungen hätten, wenn er nicht schon sitzen würde.
Namjoon seufzte schwer auf. "Erzähl es ihnen, Schatz. Es ist für alle besser, wenn du es ihnen jetzt gestehst, als morgen. Wer weiß schon, was morgen ist..." Leichte Panik kam in mir wegen Joons Aussage auf. War es wirklich so heftig?
"Gut. Das Ding ist, nehmen wir an, ich lasse den Deal platzen, damit ich euch nicht weiter schade... und ich wandere ins Gefängnis... wird Lay seinen Teil des Versprechens auch nicht aufrecht erhalten. Sein Wort, die Devils zu 'übersehen', sie somit vor der Polizei zu decken, würde hinfällig werden. Lay wird den Devils die Hölle heiß machen, doch nicht alle fangen können. Sie würden das alles auf mich zurückführen und um sich an mir zu rächen, würden sie denen wehtun, die mir am nächsten stehen - euch. Und glaubt mir, sie werden euch finden, egal wohin ihr flüchtet..."
Ab diesem Zeitpunkt zogen wir alle entweder scharf die Luft ein, ein feurig kalter Schauer lief über unsere Rücken, oder unsere Herzen stoppten für einen Moment. "Das kann doch nicht dein Ernst sein!!", fauchte Yoongi, sprang mit einem Rumpeln des Stuhl auf und sprintete auf Jin zu. Doch dieser zuckte nicht einmal zusammen, als sich die Fingerspitzen meines Kollegen in dessen Oberarme bohrten und er seinen furchteinflößendsten Blick aufgesetzt hatte.
"Leider doch...", hauchte Seokjin, seine Augen flimmerten verdächtig. "DAS IST SO EIN ABFUCK! WIE KANNST DU NUR IN SOWAS GERATEN?!" Jetzt war der Wasserstoffblonde komplett mit den Nerven am Ende, ließ all seine angestaute Energie und Furcht heraus. Er war nicht wütend, es war der eiskalte Schweiß, der ihm gerade über den Rücken jagte und seine höllische Angst dazu veranlasste, seine Dämonen zu übernehmen.
"Es tut mir leid." Seokjin schien wie ein Häufchen seines selbst zu sein, war ineinander zusammengesackt, sein Kopf war nach vorne gefallen. "Es tut mir so verdammt leid", wimmerte er schmerzerfüllt, hob langsam sein Gesicht an, Tränen rannen über seine geröteten Wangen. Seine Lippen presste er hart aufeinander und doch konnte er das klägliche Schluchzen, das seiner Kehle entfloh nicht zurückhalten. Er war am Ende.
Namjoon schlich trübsinnig auf ihn zu, zog ihn in seine Arme und hielt ihn einfach nur fest. Keiner der Beiden regte sich, sie schienen wie versteinert. Nur das Tropfen Jins Tränen schien den Raum zu erfüllen, als diese messerscharf auf dem Boden in tausende Splitter zerbarsten.
Wir alle hatten mit den Tränen zu kämpfen und doch zwangen wir uns dazu, diese nicht zuzulassen. Jin unsere Schwäche zu zeigen, würde ihn nur noch mehr zerstören. Wir mussten jetzt für ihn da sein, ihn auffangen und vor allem aus dieser Scheiße retten.
Und somit schmiedeten wir einen Plan. Ein Plan, der um Leben und Tod entschied. Ein Fehltritt und es wäre der Untergang. Der Untergang einer Gang namens Kitty Gang, ihrem Freund, der gefangen von zwielichtigen Gestalten war und einem Cop. Einem bestimmten Cop, der uns aus dem Chaos retten könnte. Doch ob uns dieser auch helfen würde? Er bereit war, alles zu geben?
