𝗺𝗮𝗿𝘃𝗲𝗹 𝗼𝗻𝗲𝘀𝗵𝗼𝘁𝘀

Kapitel 31 - Loki Laufeyson (2/2)

Fortsetzung zum letzten Teil. Am besten diesen lesen, sonst macht das hier nicht so viel Sinn ;)

Vor seiner Tür atmest du nochmal tief durch. Dann klopfst du zaghaft und trittst ein, ohne seine Antwort abzuwarten. Er sitzt auf seinem Bett, ein Buch in der Hand und sieht nur kurz auf, als du das Zimmer betrittst. Zweifelnd schaust du ihn an. „Loki... Ich kenne dich inzwischen gut genug, lass deine Illusion fallen" sagst du laut. Es dauert kurz bis er seine Illusion verschwinden lässt, doch was du dann siehst, zerbricht dir das Herz. Er sitzt auf dem Boden, den Rücken an der Wand angelehnt. Seine Haare sind zersaust und seine Augen stark gerötet. Du hattest Loki noch nie weinen gesehen, aber das sah ganz arg danach aus. Deine Intuition will sich neben ihn setzen, ihn stumm in den Arm nehmen und wieder alles vergessen. Doch das geht nicht. Nicht dieses Mal.

Deswegen setzt du dich nur auf sein Bett und schaust ihn an. Stumm und stillschweigend, auf der Suche nach den richtigen Worten. Eigentlich hatte sich in dir schon fast etwas wie Wut auf ihn aufgebaut, doch diese verblasste sofort, als du ihn so sahst. Auch er scheint keine Ahnung zu haben, was er sagen soll, weshalb ein paar Minuten einfach nur Stille herrscht.

„Ich bin Sohn des Eisriesen Laufey. Als die Asen 965 n. Chr. den Kampf gegen die Eisriesen aus Jotunheim gewonnen haben, fand Odin ein Baby in den Trümmern. Mich. Er nahm mich mit und zog mich groß, in dem Glauben, ich sei sein Sohn. Ich lebte in diesem Glauben, Odin sei mein Vater, Frigga meine Mutter und Thor mein Bruder. Doch das sind sie nicht. Zumindest nicht leiblich gesehen (Anm. des Autors: sind alles Infos von MarvelWiki, also verklagt nicht mich, wenn da was nicht stimmt, danke). Mein Leben war eine einzige Lüge. Eigentlich komme ich also aus Jotunheim und das, was du vorhin gesehen hast, ist meine Form als Eisriese. Ich nehme diese so gut wie nie an, sie erinnert mich an meine Vergangenheit. Aber als Thor und ich uns wieder so gestritten haben und es dann auch noch um Odin ging...". Er lässt den Satz unbeendet. „Ich weiß, ich hätte dir das erzählen müssen oder zumindest in irgendeiner Form mit dir reden müssen. Ich verstehe vollkommen, dass du sauer auf mich bist, und du hast jedes Recht dazu" fügt er noch hinzu.

Du schaust ihn an. Langsam hast du verarbeitet, was er dir da gerade erzählt hat und auch so in etwa verstanden. Aber darum ging es nicht. „Es tut mir leid, Loki. Ich wusste das alles nicht. Ich wollte dich nicht in Erklärungsnot bringen oder so... Es ist nur- eine Beziehung basiert auf Vertrauen. Vertrauen in den anderen, dass er keine Geheimnisse vor einem hat und ehrlich ist. Dass er einem alles erzählt. Und dieses Vertrauen... dass zweifle ich gerade etwas an."

Er steht auf und läuft langsam auf dich zu. „Das weiß ich und mir ist das genau so wichtig wie dir. Es ist bloß... Ich habe Probleme damit, anderen Menschen zu vertrauen. Mich ihnen zu öffnen. Gefühle zu zeigen. All das. Weil dann bin ich verletzlich. Und werde auch verletzt... Du bist neben Thor und Frigga die einzige Person, die mich je so" -dabei zeigt er auf sein verheultes Gesicht- „gesehen hat. Das ist für mich eine Art, Vertrauen zu zeigen."

Nat's Worte spuken in deinem Kopf herum. „Vieles ist anders, als wir es gewohnt sind." Sie hatte recht.

Zögerlich stehst du auf und machst auch ein paar Schritte in seine Richtung, bis du direkt vor ihm stehst. Du schaust ihm direkt in die Augen. Sein Blick ist voller Gefühle. Angst, Trauer, Nervosität, aber vor allem eins: Liebe. Behutsam wischt du ihm eine Träne von der Wange. „Loki... Ich werde dich nicht verletzen. Ich weiß du bist anders und ich denke, wir brauchen beide noch etwas Zeit, um uns an das Neue des jeweils anderen zu gewöhnen. Aber ich nehme mit gerne die Zeit. Denn du bist mir das wert. Jede einzelne Sekunde. Ich liebe dich, okay?" flüsterst du ihm entgegen. Seine Antwort ist ein stummes Nicken. Du ziehst ihn in eine feste Umarmung und merkst, wie ihm die Last regelrecht von den Schultern fällt.

Liebevoll schmiegst du dich an ihn. Er streichelt dir durch die Haare und drückt dir einen Kuss auf die Stirn. Amüsiert löst du dich aus seinen Armen. „Wie? Nur ein Kuss auf die Stirn?" fragst du neckend. Überrascht schaut er dich an. „Was? I-ich dachte, weil-... dass du noch sauer bist, und-... und dass dann-" stottert er vor sich hin. Lächelnd schaust du ihn an. „Loki... Ich mache doch nur einen Spaß. Außerdem bin ich nicht sauer, war ich auch nie. Höchstens verletzt. Aber darüber haben wir ja jetzt gesprochen und es ist wieder alles gut, okay?". Er nickt stumm und schaut dich an. Auf seinen Lippen erscheint ein kleines Grinsen. Du kennst ihn jetzt lange genug um zu wissen, dass dies nichts Gutes bedeutet. Zumindest nicht für dich...

„Loki..." warnst du ihn mit gespielt gedrohtem Unterton. Was auch immer er vor hatte, würde dir nicht gefallen. Doch er lächelt nur mehr und fängt an dich zu kitzeln. Erschrocken quietscht du auf und windest dich hin und her. Lachend versuchst du dich zu wehren, bis du erschöpft nach Luft schnappst. Er stoppt und grinst dich an. „Das war deine Bestrafung... Mich einfach so zu verarschen. Das geht doch nicht" sagt er empört. „Doch, das geht. Und jetzt komm endlich her" lautet deine Antwort. Dann beugt er sich endlich zu dir runter und du vereinst eure Lippen miteinander.

Wie immer wenn ihr euch küsst kribbelt deine ganze Haut. Und diesmal merkst du, wie er all seine Liebe für dich in diesen Kuss legt. Behutsam streicht er dir über die Wange, ohne sich von dir zu lösen. Du verschränkst deine Hände in seinem Nacken und beginnst deine Lippen sanft gegen seine zu bewegen. „Ich liebe dich auch, d/n" flüstert er als ihr euch voneinander trennt und eure Köpfe aneinander lehnt. Wie glücklich du warst, dass du auf Natasha gehört hast und mit ihm geredet hast...

Ich hab's gerade gesehen: PLATZ 3 FÜR #oneshots AUS ÜBER 1,4 K GESCHICHTEN OMG!!!
Ihr wisst gar nicht, wie viel mir das bedeutet, vielen Dank an meine lieben Leser und treuen Supporter <3