Kapitel 78 - Clint Barton

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gewünscht von Handcreme und Liana___Alisha

Murrend ziehst du den Vorhang wieder zurück. Das Wetter hat sich in den letzten Stunden absolut nicht gebessert, es regnet immer noch in Strömen. Glaubte man der Wettervorhersage, sollte das den restlichen Tag auch so bleiben...

Deine Laune entsprach so circa dem, was sich draußen abspielte: mürrisch, dunkel und nicht gerade motiviert. Ein Klopfen an der Tür lässt dich augenrollend deine Serie pausieren. „Hier bin ich und ich bin nicht sehr erfreut dass du da bist aber komm trotzdem rein" rufst du. Die Tür öffnet sich und Clint's grinsendes Gesicht erscheint im Türrahmen. „Das nenn ich mal ne Begrüßung meine Liebe". Schmunzelnd wendest du dich zu ihm. „Was gibt's Legolas?".

„Das Wetter spielt meinen ursprünglichen Plänen, eine Runde joggen zu gehen, nicht gerade zu. Deshalb wollte ich nach unten gehen, ein bisschen Schießtraining und so. Willst du mitkommen? Ich könnte dir ein paar Grundlagen des Bogenschießens beibringen?" schlägt er vor. Kritisch beäugst du ihn. „Und was soll mir das bringen?". Er zuckt mit den Schultern. „Es macht Spaß? Und du kannst Zeit mit mir verbringen." Erschrocken von sich selbst beißt er sich auf die Lippe. „Das zweite wollte ich eigentlich nicht laut aussprechen, aber egal. Also, wie sieht's aus? Bist du dabei?".

„Ich soll mein warmes, kuschliges Bett verlassen, meine Lieblingsserie hier liegen lassen, mich in Sportklamotten zwängen um mit dir Bogenschießen zu üben? Was ich überhaupt nicht kann und wobei ich mich unglaublich doof anstellen werde? Okay, ich bin dabei." Kopfschüttelnd grinst er dich an. „Ich warte draußen auf dich."

Schnell wechselst du in ein Sporttop und eine Leggings und bindest dir deine Haare aus dem Gesicht. Dann schnappst du dir deine Trinkflasche und läufst aus deinem Zimmer.

„Kann's losgehen?" erschreckt dich Clint's Stimme zu Tode. Du hattest ganz vergessen, dass er draußen auf dich warten wollte. „Ja, ich bin bereit."

Gemeinsam lauft ihr nach unten und beginnt mit dem Training. Erst ein paar Runden warm laufen, dann dehnen. Das Übliche eben...

Danach drückt er dir einen Bogen in die Hand, nimmt seinen und zieht dich zu den Zielscheiben. „Also Bogenschießen ist eigentlich ganz einfach. Wichtig ist, dass deine rechte Hand bis zum Gesicht zurück gezogen ist und dass du ruhig bleibst. Viel schief gehen kann da nicht wirklich."

Mit dem nächsten Schuss beweist du ihm das Gegenteil. Du hast einfach auf gut Glück deinen Bogen gespannt und abgeschossen. Der Pfeil steckt 5 Meter über der Zielscheibe in der Wand und hat fast die Uhr getroffen. „Okay, nehme ich zurück" grinst der Bogenschütze. „Wie wär's du setzt dich mal ein paar Minuten da auf den Kasten und schaust mir zu? Vielleicht hilft das was."

Schmunzelnd hüpfst du auf die Box. „Seh zu und lerne oder wie? Na dann schieß mal los, Legolas" witzelst du und nickst ihm zu.

Wie eine eingespielte Maschine holt er einen Pfeil aus dem Köcher, legt ihn auf die Sehne, spannt ihn und trifft mitten in die Scheibe. Seine kleines Grinsen ist dir natürlich nicht entgangen. Seine nächsten Schüsse entsprechen dem ersten und du kannst nicht anders, als ihn anzustarren. Nicht wegen seiner Präzision, nein. Wie seine Muskeln sich bei jedem Schuss wunderbar anspannen und wie sein Bizeps immer kurz zuckt, wenn er den Pfeil los lässt- es fasziniert dich aufs Äußerste.

Nach ein paar Minuten stoppt er und dreht sich zu dir um. „Und? Schön zugeschaut?" grinst er und du merkst, worauf er anspielt. „Klaro, theoretisch ist alles da oben verankert" überspielst du deine plötzliche Hitze, die dir in die Wangen schießt. „Na dann gehen wir mal ans Praktische".

Möglichst selbstsicher greifst du nach deinem Bogen, holst einen Pfeil aus dem Köcher und spannst zum Abschuss. „Moment- langsam, d/n. Wenn du jetzt abschießt, landet er vermutlich nicht sehr weit entfernt vom ersten. Beim Bogenschießen liegt sehr viel an deiner Haltung. Jeder Arm und jedes Bein muss im richtigen Winkel stehen und dir einen sicheren Stand bieten. Komm her, ich zeig's dir."

Unsicher lässt du den Bogen wieder sinken und schaust ihn fragend an. Clint kommt langsam zu dir und stellt sich dicht hinter dich. Im ersten Moment ist dein Reflex einen Schritt von ihm weg zu machen, doch du unterdrückst diesen. Als er jedoch seine Hände auf deine Hüfte legt, kannst du deinen rasenden Herzschlag deutlich spüren. Mit ein wenig Druck deutet er dir an, dein linkes Bein etwas nach hinten und deine rechtes etwas nach vorne zu stellen. Artig gehorchst du seinen Anweisungen und formatierst dich neu. Du merkst direkt, dass sich dein Stand viel sicherer anfühlt. Er wusste was er tat, und das nicht nur im Bezug auf das Bogenschießen. Seine Hände lösen sich von deiner Hüfte, nur um keine Sekunde später deine Arme zu umfassen. „So, und jetzt heben wir den Bogen mal langsam an" kommentiert. Du kannst seinen Atem in deinem Nacken spüren, was dir jegliches logisches Denken unmöglich macht. Zum Glück dirigiert er deine Arme und Hände, so dass du einfach nur locker lassen musst.

Seine Position weicht nicht viel von deiner vorherigen ab, allerdings fühlt es sich schon besser an. Auch als du den Pfeil wieder spannst, steht er immer noch direkt hinter dir und weist dich an, wie weit du noch ziehen musst. „Und- loslassen" hörst du seine Stimme und lässt den Pfeil auf die Zielscheibe zufliegen. Tatsächlich verfehlt er sie dieses Mal nur um nichtmal einen halben Meter. „So, und jetzt stehe ich mal ein paar Meter entfernt. Vielleicht kannst du dich dann konzentrieren und eventuell sogar die Zielscheibe mal treffen." „Ha ha, sehr witzig" versuchst du zu verstecken, dass er dich schon wieder erwischt hat.

Die nächsten paar Schüsse gibt er dir noch Anweisungen wie „rechter Ellenbogen höher" oder „spann den Bogen weiter", doch bald nickt er dir zufrieden zu und widmet sich wieder seinem eigenen Training.

Nach 2 Stunden bist du soweit, dass eigentlich kaum ein Pfeil mehr die Zielscheibe nicht trifft. Darauf bist du schon ziemlich stolz...

„Das reicht für heute, d/n. Dein rechter Arm wird morgen nur so schmerzen vor Muskelkater, glaub mir. Aber für dein erstes Mal Bogenschießen, hast du dich doch ganz gut geschlagen" grinst er und insgeheim macht dein Herz bei seinem Kompliment einen kleinen Sprung. „Vielen Dank, Meister. Also ich finde dafür, dass ich bis vor 3 Stunden noch nie einen Bogen in der Hand hatte, war ich sogar spitze" meinst du selbstsicher. Lachend schaut Clint dich an und du kannst nicht anders, als in sein Gelächter mit einzustimmen. „Du warst toll, d/n. Lust auf ne zweite Trainingsstunde, morgen?" will er wissen. „Mal schauen... Aber ich weiß, was wir morgen machen. Du machst mit mir morgen früh Yoga und meine morgendliche Meditation. Das wird dir gut tun" grinst du ihn an und für eine Sekunde erstarrt er. „Der war gut, ich mach doch kein Yoga." Todernst schaust du ihn an. „Ab morgen schon. Ich freu mich schon drauf" zwinkerst du ihm zu. Mittlerweile seit ihr vor deiner Zimmertür angekommen, welche du nebenbei aufgeschlossen hast. „Ach natürlich, bevor ich's vergesse: es heißt morgendliches Yoga, weil es morgens ist. Ich bin um 6 Uhr bei dir und wehe du bist nicht wach, fit und in deinen Sportklamotten." Dann schlüpfst du geschwind durch deine Tür um seinen Protesten zu entgehen.

Den Spieß kannst du ganz einfach rumdrehen. Er war schließlich nicht der einzige, der dem anderen den Kopf verdrehte. Du hast noch eine neue, sehr figurbetonte Sporthose und einen Sport-BH, den würdest du morgen tragen. Mal schauen wer dann den anderen anstarrt...

Disclaimer: ich bin kein Profi-Bogenschütze und kenne nur ein paar Grundlagen also wenn hier irgendwas kompletter Schrott ist, tut es mir leid :)

𝗺𝗮𝗿𝘃𝗲𝗹 𝗼𝗻𝗲𝘀𝗵𝗼𝘁𝘀Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt