𝗺𝗮𝗿𝘃𝗲𝗹 𝗼𝗻𝗲𝘀𝗵𝗼𝘁𝘀

Kapitel 21 - Steve Rogers (2/5)

Verwirrt öffnest du deine Augen. Du brauchst einen kurzen Moment, um dich zu orientieren, aber dann erkennst du die Umrisse deines Zimmers. Draußen ist es mittlerweile dunkel, was dir ein Blick aus dem Fenster sagt. Wie lange habe ich wohl geschlafen?

Dann siehst du Steve. Er sitzt auf einem Stuhl neben deinem Bett und sein Kopf hängt leicht zur Seite, er ist eingeschlafen. Aber in einer Position, die sehr unbequem aussieht. Lächelnd versuchst du dich aufzurichten, aber dann spürst du auf einmal wieder den Schmerz in jedem einzelnen Knochen. Das lässt du also lieber bleiben... Mit einer kleinen Verrenkung streckst du dein Bein aus und stupst ihn an seinem Knie an. Etwas überrascht schreckt er aus seinem Schlaf hoch und schaut verwundert um sich. Das sieht so süß aus, dass du dir ein Grinsen nicht verkneifen kannst. Sein Blick fällt auf dich und als er sieht, dass du wach bist, hellt sich seine Miene augenblicklich auf. Jedoch auch direkt wieder besorgt setzt er sich an den Rand deines Bettes und streichelt dir über die Hand. „Endlich bist du wach d/n! Wir haben uns so Sorgen gemacht..." redet er gleich drauf los. Belustigt schaust du ihn an: „ihr habt euch Sorgen gemacht oder du hast dir schreckliche Sorgen gemacht?". Er wird etwas rot als er ein „ich habe mir schreckliche Sorgen gemacht" murmelt.

„Aber mir geht es schon viel besser als heute Mittag, ich fühle mich viel fitter" beruhigst du ihn. Man sieht, wie ihm ein Stein vom Herzen fällt und er erleichtert aufatmet. Dann schaut er dich wieder an, direkt in die Augen. Ein kleiner Schauer läuft dir über den Rücken und deine Haut kribbelt, sein Blick hatte wirklich eine unglaubliche Wirkung auf dich.

„Kann ich mir deine Wunde mal anschauen? Bruce hat gemeint ich soll darauf schauen und ihn dann holen..." fragt er. Mit einem Nicken legst du die Decke beiseite und siehst, dass du ein T-Shirt und eine Jogginghose trägst. Irgendwie kommt dir das komisch vor, was gleich nochmal gewesen...? Ah, Bingo! Du kamst ja direkt aus der Dusche als du mehr oder weniger zusammengeklappt bist, da war das Problem. Errötet schaust du zu Steve: „ähm, Steve. Hast du... -hast du mich-". Er unterbricht dich, wobei er aber auch etwas rot wird. „Nein, keine Sorge. Nat dich umgezogen und dir ein paar Sachen von ihr geliehen." Froh nickst du und ziehst das T-Shirt hoch, damit er sich deine Wunde ansehen kann. Vorsichtig berührt er sie wieder, doch diesmal musst du dein Gesicht nicht vor Schmerzen verziehen. Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck schiebt er dir dein Shirt wieder runter und steht dann auf. „Ich gehe jetzt trotzdem mal Bruce holen, ich bin ja kein Arzt" informiert er dich. Du nickst. Er zögert kurz, beugt sich dann aber noch schnell runter um dir einen Kuss auf die Stirn zu geben, bevor er sich auf die Suche nach Bruce macht.

Keine 10 Minuten später sind die beiden zurück. Bruce schaut sich deine Wunde an, muss sie aber zum Glück nicht weiter versorgen. „Es hat sich zum Glück nichts entzündet, aber d/n braucht jetzt Ruhe um zu regenerieren" lautet seine Diagnose, als er schon wieder fast den Raum verlassen hat. Er dreht sich jedoch nochmal um und wirft Steve einen fragenden Blick zu, nach dem Motto „kommst du?". Bevor Steve aber antworten kann, merkst du schnell an: „das passt schon, Bruce. Ich will, dass er bleibt." Bruce nickt und lächelt euch beiden zu. Danach verlässt er den Raum.

Auffordernd klopfst du neben dich aufs Bett. Steve versteht und setzt sich hin. Du richtest dich, so gut es eben geht, auf und schaust ihn an. „Hör zu, Steve. Es tut mir leid. Ich wollte nicht-". Er setzt an, um dich zu unterbrechen, doch dieses Mal lässt du es nicht zu. „Nein, Steve. Lass mich bitte ausreden. Es tut mir leid, dass du mir helfen musstest. Es tut mir leid, dass du dir so Sorgen machen musstest und dass du dich so um mich kümmern musstest. Ich wollte nie, dass du mich in dieser Weise siehst und dass-". Steve unterbricht dich, in dem er sich seufzend nach vorne beugt und seine Lippen auf deine legt. Geschockt schaust du ihn an, als er sich wieder löst. Ein Schmunzeln erscheint auf seinem Gesicht: „Ich glaube das war der einfachste Weg, dich zum Schweigen zu bringen". Deine Augen sind immer noch vor Schock geöffnet und du bringst kein einziges Wort über die Lippen. Steve's Gesichtsausdruck wandert von schmunzelnd über verwundert zu nervös. „Omg, d/n. Es- es tut mir so leid, ich dachte nur... -ich dachte nur du würdest das gleiche für mich fühlen und d-dass." Doch inzwischen hast du dich endlich wieder gefasst. „Steve" -deine Stimme ist ruhig und deine Augen suchen seinen Blickkontakt- „tue ich. Du hast mich nur gerade- sagen wir mal- etwas überrumpelt. Also könntest du dich jetzt bitte wieder nach vorne lehnen, damit ich dich küssen kann. Ich kann mich nämlich leider nicht bewegen, dank diesem hässlichen Ding auf meinem Bauch, das schrecklich weh tut bei Bewegungen." Lächelnd rutscht Steve etwas näher zu dir, so dass du deine Hände um seinen Nacken legen kannst und ihn an dich ziehen kannst. Sanft treffen deine Lippen erneut auf seine, doch diesmal erstarrst du nicht, sondern küsst ihn auch. Deine Haut fängt an zu kribbeln, als er seine Lippen etwas fester an dich drückt und dein Herz schlägt etwas höher.

Als ihr irgendwann kaum mehr Luft bekommt, löst ihr euch zwangsweise. Du lächelst ihn an, was ihn erleichtert aufatmen lässt. Mit einem Grinsen legst du dich wieder hin, so gut es eben geht, und drehst ihm den Rücken zu. „Brav wie ich eben bin, werde ich auf Bruce hören und mich jetzt ausruhen." Und mit einem kurzen Zögern fügst du ein „leg dich gerne zu mir" hinzu. Steve muss lächeln, legt sich dann aber wirklich vorsichtig neben dich. Langsam hebt er die Decke hoch und klettert darunter. Dann rollt er bis direkt hinter dich und legt behutsam einen Arm um dich, natürlich ohne deine Wunde zu berühren. Er gibt dir einen Kuss auf die Wange, bevor er die Augen schließ. Glücklich fällst du schließlich auch in einen tiefen, ruhigen Schlaf.