Kapitel 13 - Wanda Maximoff

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Unruhig drehst du dich in deinem Bett hin und her. Du findest keine Ruhe, kannst nicht schlafen. Immer wieder ziehen Flashbacks an deinem inneren Auge vorbei und du hörst Stimmen: „d/n! hey, d/n... Wach auf!"

Schweißgebadet fährst du aus deinem Schlaf. Du brauchst einen kurzen Moment, um dich zu orientieren. Draußen ist alles dunkel, aber trotzdem erkennst du deutlich die Umrisse deines Zimmers. Schon wieder diese verfluchten Alpträume! Hörte das denn nie auf?

Aber die Stimme, die zu dir durchdrang, war real. An deiner Bettkante sitzt Wanda und hat ihre Hand behutsam auf deine Schulter gelegt. In ihren Augen liegt Besorgnis und Mitleid. „Hey, d/n... Alles okay? Wieder ein Alptraum?" fragt sie vorsichtig und streichelt über deine Schulter. Du zuckst unter ihrer Berührung zusammen und sie zieht ihre Hand erschrocken weg.

Du schaust sie kurz an bevor du zögerlich deinen Kopf schüttelst: „nein, nein. Alles okay. Ich hätte vielleicht nur keinen Horrorfilm vor dem Einschlafen schauen sollen, die sind manchmal schon echt gruselig." Du zwingst dir ein Lächeln auf die Lippen. „Tut mir leid Wanda. Ich wollte dich nicht aufwecken. Geh ruhig wieder schlafen..."

Ihr Blick sagt dir, dass sie dir das kein bisschen glaubt. Sie sucht den Blickkontakt, aber du wendest dich schnell ab. Ihren Augen würdest du nicht standhalten können. „Bist du dir sicher? Du weißt, ich bin immer für dich da und du kannst mit mir über alles reden" probiert sie es, immer noch besorgt. Wieder zwingst du dir ein Lächeln auf die Lippen: „ich weiß Wanda. Danke. Aber jetzt lass uns wieder schlafen gehen, Gute Nacht". Ohne ihre Antwort abzuwarten legst du dich wieder hin und kuschelst dich unter deine Decke. Sie steht zögerlich auf, eigentlich will sie dich nicht alleine lassen. Doch dann geht sie doch.

Du merkst wie sie wegläuft und schließt deine Augen, um zu schlafen. Aber kaum sind deine Augen zu, überrollen dich deine Erinnerungen und Flashbacks. Wieder. Alle auf einmal. Schreiend schreckst du hoch, die Tränen fließen deine Backen runter.

Wanda, die noch nicht zur Tür raus war, kommt augenblicklich zurück. Sie setzt sich neben dich und nimmt dich ohne ein weiteres Wort in den Arm. Du willst dich ihrer Umarmung entziehen und ihr sagen, dass doch alles okay ist. Aber du bist zu müde und zu schwach, um zu protestieren und um mit ihr zu diskutieren. Langsam merkst du, wie dich ihre Nähe tröstet und du rutscht noch ein bisschen näher. Sie verstärkt ihre Umarmung und zögerlich beruhigst du dich.

Nach ein paar Minuten geht es dir wieder besser und du löst dich vorsichtig aus der Umarmung. Gerade als du ansetzen willst, um dich zu entschuldigen, legt sie ihre Hand auf deinen Mund. „Wag es ja nicht, dich jetzt zu entschuldigen" droht sie dir, natürlich nur spielerisch. Du weißt aber trotzdem, dass sie es so meint, wie sie es sagt, also hältst du deine Klappe.

Nachdenklich redet sie weiter: „Es war schrecklich. Fast täglich führten sie Experimente mit uns durch. Manchmal funktionierten sie halbwegs, meistens aber endete ich mit Schmerzen für mehrere Tage wieder in meiner Zelle. Und irgendwann bekam ich dann das." Sie spielt mit einem kleinen roten Magieball zwischen ihren Fingern. „Ich habe immer noch nicht wirklich eine Ahnung was genau das ist. Aber ich habe gelernt damit zu leben. Es ist jetzt ein Teil von mir. Genauso wie es die Panikattacken und Erinnerungen sind, die mich fast jede Nacht heimsuchen." Sie hebt vorsichtig ihren Blick. Du schaust sie mit einer Mischung aus Mitleid, Verwunderung und Schuld an. Das wusstest du nicht. Sie tat dir extrem leid. Es breitet sich eine unangenehme Stille zwischen euch beiden aus.

Nach ein paar Minuten fasst du dir ein Herz und redest mit ihr. „Das tut mir leid, ich wusste das nicht. Ich dachte, ich wäre die einzige mit solchen Problemen. Ich dachte, es macht mich schwach. Aber ich bin ein Avenger. Ich darf keine Schwäche zeigen." Kopfschüttelnd unterbricht sie dich: „Emotionen zu zeigen ist keine Schwäche. Es ist menschlich. Und auch wenn wir Avengers sind: wir sind auch nur Menschen. Das ist vollkommen normal und nichts, wofür du dich schämen musst." Du nickst dankbar. „Willst du darüber reden? Also wovon du träumst und was dich so beschäftigt. Das hilft manchmal..." fragt sie dich. Du überlegst, schüttelst dann aber den Kopf. „Ich denke, ich bin noch nicht bereit dafür" lautet deine schüchterne Antwort. Sie lächelt: „das ist okay". Sie wischt eine letzte Träne von deiner Backe bevor sie neben dich klettert und sich unter die Decke legt. Du schaust sie verwundert an. Sie grinst: „So sehr ich unsere vertrauensvolle Gespräche um 3 Uhr morgens schätze, aber ich habe morgen eine Mission. Und Tony killt mich, wenn ich während des Kämpfens einschlafe." Als sie deinen immer noch verwirrten Gesichtsausdruck bemerkt fügt sie ein: „jetzt komm her. Ich bleibe heute bei dir, das ist doch klar. Und wir gehen jetzt schlafen" hinzu. Lächelnd legst du dich hin und kuschelst dich wieder in deine Decke.

Du hast deine Augen noch nichtmal geschlossen, als vor deinem inneren Auge schon wieder die Erinnerungen erscheinen und du beginnst schwerer zu atmen. Doch Wanda bemerkt, wie du unruhig wirst und kommt näher. Vorsichtig umarmt sie dich von hinten und zieht dich an sich. Ihre Nähe beruhigt dich augenblicklich. Verrückt - was für eine Wirkung sie auf dich hatte!

Dankbar kuschelst du dich an sie und sie flüstert dir ein „gute Nacht d/n" ins Ohr. Doch da bist du schon im Land der Träume.

Erstmal danke für 700 Reads und 100 Votes, means a lot.
Ich habe ab Montag wieder Schule, das heißt gepostet wird vermutlich erst wieder jeden 2. Tag. Aber ich schau mal, was sich machen lässt, vielleicht lässt Schule ja auch täglich zu. Danke für euren ganzen Support <3
Fragen, Wünsche, Feedback wie immer in die Kommentare, vergesst nicht abzustimmen wenn es euch gefallen hat, love you guys :)

𝗺𝗮𝗿𝘃𝗲𝗹 𝗼𝗻𝗲𝘀𝗵𝗼𝘁𝘀Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt