Kapitel 43 - Bucky Barnes (3/4)

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Die Sonnenstrahlen kitzeln auf deiner Nasenspitze als du langsam die Augen aufschlägst. Gemütlich streckst du dich und dann erst bemerkst du, dass du dich in Bucky's Zimmer befindest. Jedoch kannst du ihn nirgends entdecken. Bevor du allerdings aufstehen kannst um nach ihm zu suchen, öffnet sich die Badtür und Bucky tritt heraus. Er trägt eine Jogginghose und ein übergroßes T-Shirt. Außerdem sind seine Haare immer noch nass vom Duschen.

Als er sieht, dass du wach bist, lächelt er und kommt zu dir rüber. „Guten Morgen Schlafmütze, gut geschlafen?" begrüßt er dich. Deine Antwort ist ein Gähnen und darauf ein Kichern. „Ja, mehr oder weniger. Aber ich muss wohl komplett weggetreten gewesen sein, ich kann mich nur noch darin erinnern, dass wir einen Film geschaut haben und ich auf deiner Schulter eingeschlafen bin." Lachend setzt er sich an die Bettkante. „Mehr war's auch eigentlich nicht wirklich. Du bist eingeschlafen und ich habe dich dann irgendwann kurz vor 2 geweckt um dir anzubieten bei mir zu schlafen. Du hast einfach nur genickt und bist zu meinem Bett gelaufen. Aber kein Wunder dass du dich nicht daran erinnern kannst, du sahst auch so aus als wärst du noch im Halbschlaf."

Etwas errötet lässt du dich in die Kissen fallen. „Upsi... Danke nochmal dass ich da schlafen durfte, ich meine es ist ja immerhin dein Bett oder hast du- hast du...". Er unterbricht dich. „Keine Sorge, ich habe auf der Couch geschlafen. War überraschend bequem."

Auf einmal ändert sich sein Gesichtsausdruck von fröhlich zu ernst und er setzt sich gerade hin. „D/n, wir müssen reden..." fängt er an. Überrascht setzt auch du dich auf, um ihm besser ins Gesicht schauen zu können. „Klar, schieß los. Was gibt's?". Bucky druckst etwas herum. „Na ja, also... Gestern, als du auf meiner Schulter eingeschlafen bist, hast du mit mir geredet."

„Ich habe im Schlaf mit dir geredet?" hakst du nach. Er nickt unmerklich. „Lustig, das habe ich noch nie" lachst du, wirst aber sofort wieder stumm als er dich nur weiterhin ernst anschaut. „Alles klar, ich habe geredet. Weiter?"

„Na ja, du hast speziell mit mir geredet" fährt er fort. „Lass dir nicht jedes einzelne Wort aus der Nase ziehen. Was habe ich gesagt?" fragst du weiter. Er seufzt und schaut dich wieder an. „Du hast mit mir geredet, als wären wir zusammen. So zusammen zusammen. Hast mich babe genannt und so weiter...".

„ICH HABE WAS?!" schreist du erschrocken.

Trotz der komischen Situation muss er lachen. „Du hast mich schon richtig verstanden, d/n. Und bitte streite es jetzt nicht ab, ich weiß, dass du schon länger mehr als nur Freundschaft für mich empfindest." Dir bleibt der Mund offen stehen und du bringst kein Wort hervor. So viel also zum Thema «er wusste nichts davon»... Immer noch unfähig zu sprechen, starrst du ihn einfach weiterhin an.

Er senkt seinen Blick auf den Boden bevor er leise weiterredet. „Aber im Gegensatz zu dir habe ich es anscheinend geschafft, meine Gefühle erfolgreich vor dir zu verstecken."

Okay, das war jetzt einfach nur noch zu viel. Langsam versuchst du deine Gedanken zu sortieren und das zu verarbeiten, was er dir da gerade gestanden hat. Es dauert einige Momente bis du dich wieder regst. „Ähm- kannst du das nochmal wiederholen? Ich glaube ich träume noch ein bisschen."

Wieder muss er leicht lächeln. „Du hast mich wieder richtig verstanden, keine Sorge. Ich sehe in dir auch schon länger mehr als nur eine sehr gute Freundin, aber- aber ich habe nie mit dir gesprochen. Obwohl ich ja auch wusste, dass es dir genauso geht. Ich hatte bzw habe immer noch einfach Angst, dass mehr- dass mehr..." er ringt nach Worten. „Dass mehr unsere Freundschaft zerstören könnte?" hilfst du ihm auf die Sprünge. Zustimmend nickt er. „Ich doch auch, Buck. Ich doch auch... Was denkst du warum ich noch nicht mit dir geredet habe? Ich will auch nicht, dass mehr das zerstört, was wir haben. Aber ich denke- ich denke wir sollten das hinbekommen."

Inzwischen hat er seinen Blick wieder auf dich gerichtet. Diesmal ist er derjenige, der kurz braucht um zu antworten. „Du hast recht." Er lächelt schüchtern. „Ich glaube auch nicht, dass wir es vermasseln werden."

Als dir klar wird, was das bedeutet, macht dein Herz einen kleinen Hüpfer und als Bucky dann vorsichtig nach deiner Hand greift, flattern die Schmetterlinge in deinem Bauch erst recht. Zögerlich rutscht er etwas näher und streicht dir verlegen eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ihr nähert euch beide und als du gerade seinen Atem auf deiner Haut spüren kannst, werdet ihr von einem lauten Klopfen an der Tür unterbrochen. Erschrocken zuckt ihr zusammen und bringt schnell wieder Abstand zwischen euch.

„Hey, Buck. Kommst du? Frühstück ist fertig! Ach und weißt du wo d/n ist?" hörst du Steve von der anderen Seite der Tür rufen. „Ja ja, ich komme. Und ne, weiß ich nicht. Vielleicht in ihrem Zimmer oder schon draußen, trainieren..." ruft Bucky zerstreut zurück. Grinsend greifst du nach einem Kissen und schlägst es Bucky ins Gesicht. Er war wirklich unmöglich...

Steve gibt sich mit dieser Antwort zufrieden und geht wieder. Kurz darauf breitet sich eine erdrückende Stille im Zimmer aus. Einerseits wollt ihr beide genau da weiter machen, wo Steve euch gestört hat. Andererseits ist die Stimmung dafür einfach verflogen. Bucky räuspert sich und steht dann langsam auf. „Ähm du hast Steve ja gehört, ich geh dann besser mal runter. Wenn du willst kannst du bei mir duschen oder du gehst bei dir weil du brauchst ja noch neue Klamotten oder du duscht doch bei mir und nimmst dir was von mir oder-. Ja egal, ich bin unten beim Frühstück. Bis gleich" murmelt er immer noch nicht ganz bei der Sache und verlässt den Raum.

Seufzend lässt du dich nach hinten fallen. Bucky empfand auch etwas für dich. Und ihr hattet euch gerade fast geküsst. Geküsst. Das musstest du erstmal verarbeiten...

Etwa eine halbe Stunde später betrittst du dann auch die Küche und siehst die anderen am Küchentisch sitzen. Oder zumindest die, die noch da sind. In diesem Fall sind das Natasha, Wanda, Sam und Steve. Du murmelst ein „Morgen" in die Runde bevor du dir eine Schüssel nimmst und Milch für dein Müsli hineingießt. Die anderen werfen dir amüsierte Blicke zu. „Guten Morgen, d/n. Du siehst ja munter aus, gut geschlafen?" fragt Natasha übertrieben gut gelaunt. Verwirrt schaust du sie an und antwortest schulterzuckend. „Ja ne normal halt. Wieso? Was los?". Sie tauschen vielsagende Blicke untereinander. Oh man, was war denn jetzt schon wieder los...

„Sag du es uns. Vielleicht hängt es ja damit zusammen, dass du heute Morgen unauffindbar warst?" schlägt Wanda jetzt vor. „Oder auch vielleicht mit einem verwirrten und stillen Bucky, der bis vor ein paar Minuten noch hier am Tisch saß?" schiebt Steve hinterher. „Oh ja stimmt, der Arme. Es schien als wäre er mit seinen Gedanken auf einem anderen Planeten. Bei der einfachen Frage wie er geschlafen hat, hat er 3 Minuten für seine Antwort gebraucht" ergänzt Sam noch grinsend. „Ich habe keine Ahnung wovon ihr redet" murmelst du und widmest dich wieder deinem Müsli. Überraschenderweise überschütten die anderen dich nicht mit Fragen, sondern beobachten dich einfach, bis du fertig mit Frühstücken bist. Du verdrehst die Augen und lehnst dich nach hinten. „Okay, ich hab's verstanden. Ihr wollt wissen was zwischen mir und Bucky los ist, nicht wahr? Ich muss euch enttäuschen meine Freunde, ich weiß es selber nicht. Aber wisst ihr vielleicht wo er ist? Ich wollte nochmal mit ihm reden...".

Steve nickt und deutet auf die Tür. „Er ist vor etwa einer halben Stunde wieder gegangen und hat irgendwas von Training gemurmelt. Ich tippe also mal auf den Trainingsraum" rät dir Steve. Lächelnd stehst du auf. „Danke Steve. Ja ja, ihr bekommt eure Details sobald es welche gibt und jetzt hört auf mich anzustarren." Und schon bist du aus der Küche raus.

𝗺𝗮𝗿𝘃𝗲𝗹 𝗼𝗻𝗲𝘀𝗵𝗼𝘁𝘀Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt