𝗺𝗮𝗿𝘃𝗲𝗹 𝗼𝗻𝗲𝘀𝗵𝗼𝘁𝘀

Kapitel 86 - Pietro Maximoff

Omg, ich habe meinen Stundenplan bekommen und könnte mich umbringen... 4x Nachmittagsunterricht und 3x davon bis um 17 Uhr- jetzt schon gar kein Bock. Aber na ja, werde es schon überleben :)

„Oh Gott, ich will's gar nicht erst hören" stöhnt Wanda auf, als du mit einem breiten Grinsen auf den Lippen ihr Zimmer betrittst. „Wie? Was? Ich habe doch noch gar nichts gesagt?" fragst du erstaunt und schließt die Tür hinter dir. „Du hast dieses fette Grinsen im Gesicht und strahlst heller als die Sonne was eigentlich nur heißen kann, das mein allerliebster Bruder dich endlich auf ein Date gefragt hat. Zudem kann ich Gedanken lesen, falls du's vergessen hast" meint sie gelassen. „Wanda! Raus aus meinem Kopf!" beschwerst du dich. „Aber ja, eventuell hast du da nicht ganz unrecht." Seufzend klopft sie neben sich. „Komm her und spuck's aus, du platzt mir ja gleich".

„Also... Wir haben gerade zusammen eine Runde Monopoly gespielt im Wohnzimmer und er war die ganze Zeit schon so nervös. Was aber eigentlich ganz süß ist. Er streicht sich dann alle paar Sekunden durch die Haare und wenn man ihn anspricht und er nicht ganz zugehört hat und dann für einen Augenblick so verwirrt ist, oh mein Gott das ist so-". - „Ja, okay. Können wir zu dem interessanten Teil springen? Wie du für meinen Bruder schwärmst, muss ich mir so circa 2 Stunden am Tag anhören, das kenne ich schon." Empört schaust du sie an, merkst aber, dass sie recht hat. „Auf jeden Fall habe ich dann irgendwann gewonnen gehabt und als wir das Spiel weggeräumt haben und ich auf mein Zimmer wollte, hat er mich am Arm festgehalten und sich so verlegen am Hinterkopf gekratzt. Weißt du wie süß er aussieht, wenn er" - sie wirft dir einen mahnenden Blick zu - „Er hat mich gefragt, ob ich morgen Abend schon was vorhabe und als ich 'nein' gesagt habe hat er mich dann gefragt, ob er mich in ein kleines Lokal ausführen darf. Und ich habe natürlich 'ja' gesagt. War schon ein Wunder, dass ich ihm nicht direkt um den Hals gefallen bin, so sehr habe ich mich gefreut."

Mit hochgezogener Augenbraue schaut die Rothaarige dich an. „Also im Endeffekt hat er dich einfach nur zum Essengehen eingeladen?" fragt sie trocken und du verdrehst die Augen. „Ja, wenn man es so sagt, klingt es überhaupt nicht romantisch." Entschuldigend hebt sie die Arme. „Tut mir leid, d/n. Ich freu mich für dich, wirklich. Ich weiß einfach nur nicht, was du an meinem Bruder findest. Und- und bevor du mir jetzt anfängt aufzuzählen, was an ihm alles unglaublich attraktiv ist: das habe ich schon oft genug gehört. Er ist eben mein Bruder und für ihn zu schwärmen ist in meinen Augen einfach unerklärlich." Grinsend siehst du sie an. „Was soll ich dann sagen? «Hey Wanda, dein Bruder ist abgrundtief hässlich und nervt mich so extrem jeden Tag. Vor allem als wir vorhin Monopoly gespielt haben, hat er mich die ganze Zeit angestarrt und das war so ätzend. Am liebsten hätte ich nicht für das Date zugesagt, aber ich wollte ihn nicht verletzen»?. Besser so?". Kurz schaut ihr euch an, dann prustet ihr beide los. „Nein, das klingt noch schlimmer. Bleib lieber beim Schwärmen und ich übernehme das Genervt-sein. Hoffen wir mal, dass er das Date auf die Reihe bekommt. Sonst kriegt er es mit mir zu tun." - „Lass gut sein. Das wird der schönste Abend meines Lebens, du brauchst dir keine Sorgen machen." Plötzlich eingleisen dir die Gesichtszüge. „Ich weiß noch gar nicht, was ich anziehen soll! Oh mein Gott, dass muss ich sofort schauen gehen." Mit diesen Worten springst du auf und stürmst aus dem Zimmer. Wanda schaut dir kopfschüttelnd hinterher. „In einer halben Stunde gibt es Abendessen" ruft sie noch.

Logischerweise hast du bis zum Abendessen kein passendes Outfit gefunden, aber das hat ja noch einen Tag Zeit. Du setzt dich gegenüber von Wanda an den Tisch, welche direkt neben ihrem Bruder hockt. So sitzt du Pietro schräg gegenüber. Schon direkt als du dich auf den Stuhl fallen lässt, merkst du, dass etwas los ist. Während dem ganzen Essen würdigt der Sokovianer dich keines einzigen Blickes. Sogar als du ihn nach der Wasserflasche fragst, gibt er dir diese, ohne dir in die Augen zu schauen. Er zeigt dir komplett die kalte Schulte und behandelt dich quasi wie Luft. Ratlos schaust du zu Wanda, doch auch sie scheint nicht zu wissen, was in ihren Bruder gefahren ist.