Zeitsprung: einen Arbeitstag später, irgendwann abends halt
Es war eigentlich ein ziemlich ruhiger Tag gewesen. Abgesehen von T'challa, der heute Morgen durchs Labor flog, und der Tatsache, dass du eigentlich erst mittags angefangen hast zu arbeiten. Du schaust zu Shuri und siehst, dass sie immer noch fleißig an ihrem Platz sitzt und irgendwelche Protokolle fertigstellt. Seufzend raffst du deine Sachen zusammen und läufst zu ihr. Vorsichtig legst du ihr eine Hand auf die Schulter, was sie zu dir aufschauen lässt. „Hey. Bist du heute diejenige, die die Nacht durchmachen will?" fragst du sie lachend. Sie dreht sich um und schaut dich an. Du merkst direkt, dass irgendwas anders ist. Irgendwas liegt ihr auf dem Herzen. „Ähm- heute Abend ist wieder eine der berühmten Sonnenuntergänge von Wakanda. H-hast du vielleicht Lust den zusammen anzuschauen?" stottert sie leicht vor sich hin. Überrascht schaust du sie an. „Klar, können wir gerne machen... Du holst mich um 8 ab, so wie immer?". Sie nickt und dreht sich dann wieder um, wobei sie etwas rot wird. Was war denn jetzt los?
Du beschließt, dass sie schon mit dir reden wird, wenn sie soweit ist und machst dich auf den Weg in dein Zimmer. Es ist erst 18:23 Uhr, weswegen du noch schnell unter die Dusche springst, um dir den Schweiß von der Haut zu waschen. Dann ziehst du dir eine bequeme Hose und einen Pulli an und legst dich auf dein Bett. Es dauert noch bis Shuri dich abholen kommt, also kannst du endlich mal etwas entspannen.
Pünktlich um 20:00 Uhr klopft es an deiner Tür und Shuri holt dich ab. Gemeinsam lauft ihr zu eurem gewöhnlichen Platz: ein kleiner Hügel. Nicht zu hoch, dass es anstrengend ist ihn zu erklimmen aber auch noch gerade hoch genug, um eine fantastische Aussicht zu haben. Du siehst, dass Shuri schon eine Decke ausgebreitet hat und ein paar kleine Snacks vorbereitet hat. Lächelnd setzt du dich neben sie und nimmst dir ein Stück Wassermelone (ich habe keine Ahnung ob's das in Wakanda gibt oder so aber das war jetzt das erste was mir eingefallen ist).
Die Sonne steht schon überraschend tief, aber noch nicht so tief, dass sie gleich untergeht. Ihr fangt an über alles Mögliche zu reden. Über die Arbeit im Labor, über eure neusten Projekte und Erfindungen, über T'challa und Nakia (übrigens sehr underratedes Couple meine Meinung nach), über das was außerhalb von Wakanda los ist und schließlich kommt ihr mal wieder auf eure Kindheit zu sprechen. Ihr erinnert euch gerne- und oft- an die gemeinsamen Momente. So erzählt Shuri gerade nochmal eine alte Geschichte. „Weißt du noch, als wir so 8 oder 9 waren und uns mein Bruder mit ins Labor genommen hat?" fragt sie. Kichernd antwortest du: „und uns dann versehentlich über Nacht dort eingeschlossen hat und uns komplett verzweifelt gesucht hat?". Sie nickt, ebenfalls lachend. „Ja, natürlich weiß ich das noch. Das war einer der Tage, wo ich so mit meine Begeisterung für die Arbeit dort gefunden habe."
Grinsend schaut ihr euch an, heftet eure Blicke dann aber wieder auf die Sonne. Sie ist kurz davor die Bergspitze zu berühren und unterzugehen. Vorsichtig schaust du Shuri von der Seite an und beschließt dann, sie auf heute Mittag anzusprechen. „Sag mal, was war heute eigentlich mit dir los? Du hast so gewirkt, als wärst du mit deinen Gedanken ganz so anders gewesen?" fragst du sie. Etwas ertappt schaut sie dich an, wendet ihren Blick dann aber schnell wieder ab und schüttelt den Kopf unmerklich. „Alles okay, ich bin nur ein bisschen müde" murmelt sie, nicht sehr überzeugend.
Seufzend legst du ihr eine Hand auf die Schulter. „Shuri- ich kenne dich lange genug um zu wissen, wenn was nicht stimmt. Glaub mir. Und jetzt stimmt etwas nicht. Also spuck's aus- was beschäftigt dich?". Sie zuckt leicht zusammen unter deiner Berührung, redet aber erstmal nicht weiter. Du kennst sie und weißt, dass sie manchmal ihre Zeit braucht um etwas loszuwerden, was sie belastet. Deswegen gibst du ihr diese Zeit.
Es dauert einige Minuten bis sie ihren Kopf hebt und langsam anfängt zu sprechen. Am Anfang ist ihre Stimme noch sehr leise und unsicher, sie wird aber immer fester und entschlossener mit der Zeit. „Du willst wissen, wo ich mit meinen Gedanken bin? Was mich beschäftigt?". Du nickst langsam. „Du! Du beschäftigst mich, du bist in meinem Kopf." Verwundert schaust du sie an und wartest bis sie weiterspricht.
„Ich kenne dich seit- na ja eigentlich seit meiner Geburt, d/n. Wir sind zusammen aufgewachsen, haben miteinander gespielt, haben gemeinsam Lebenszeit verbracht. Ach du weißt ja selber was für Erinnerungen wir haben. Du bist meine beste Freundin, sogar eher meine unbiologische Schwester, d/n. Ich kann dir alles anvertrauen und du liest mich wie ein offenes Buch aber das- ich weiß nicht wie ich es dir sagen soll...".
Du richtest deinen Blick von ihr wieder auf die untergehende Sonne. Zögerlich rutscht du ein Stück näher zu ihr und legst einen Arm um sie. Ihr braucht keine Worte, sie weiß, dass du ihr so symbolisierst dass sie sich alle Zeit der Welt nehmen kann. Und das tut sie auch, erneut. Immer wieder holt sie Luft und setzt an, überlegt es sich dann aber doch wieder anders.
Irgendwann hat sie sich schließlich gefunden und gesteht dir. „Ich bin schrecklich in sowas, aber was soll's. Vor dir sollte mir ja nichts mehr peinlich sein... Wir verbringen täglich so viel Zeit miteinander und ich genieße es jedes Mal aufs Neue aber irgendwie- seit ein paar Wochen ist es anders. Ich freue mich nicht mehr, wenn ich dich sehe, nein. Mein Herz schlägt automatisch höher. Ich lächle nicht mehr, wenn du mich umarmst. Ich spüre Schmetterlinge in meinem Bauch und werde rot. Ich kann mich nicht mehr auf die einfachsten Protokolle konzentrieren, wenn du im Raum bist. Ich muss immerzu verstohlen zu dir schauen. Und so könnte ich den ganzen Tag weiter aufzählen. Ich habe keine Ahnung wie ich das deuten soll und ich habe Angst jetzt hier irgendwas zu zerstören, wenn ich so offen mit dir spreche. Über meine Gefühle. Für dich."
Während sie sprach, hast du deinen Arm langsam von ihrer Schulter gleiten lassen und dich etwas in ihre Richtung gedreht, so dass du sie direkt anschauen kannst. Am Ende ihrer kleinen Beichte schaut sie betreten in ihren Schoß und du kannst nicht anders als ihr Kinn etwas nach oben zu schieben, damit sie dir in die Augen schaut. „Du zerstörst hier gar nichts, Shuri. Und peinlich sein sollte es dir auch nicht, erst recht nicht vor mir, weil- weil es mir nämlich genauso geht. Das Herzschlagen, die Schmetterlinge, die Nervosität und das dauernde abgelenkt sein. Ich weiß genau wovon du sprichst. Was denkst du warum ich diese dummen Gleichungen gestern nicht aufgelöst bekommen habe? Richtig, weil ich den ganzen Tag damit beschäftigt war, dich von der Seite zu mustern" besänftigst du sie.
„Wirklich?" hakt sie vorsichtig nach. Du grinst und nickst. „Wirklich. Aber ich finde es toll wohin sich unsere Freundschaft entwickelt hat. Also nur wenn du einen Schritt weiter gehen willst, ansonsten können wir auch probieren weiter nur Freunde zu bleiben, aber ich weiß nicht ob ich das so ka-".
Sie unterbricht dich indem sie dich am Saum deines Pullis packt und in einen liebevollen Kuss zieht. Sofort erwiderst du diesen. Das Gefühl ihrer weichen Lippen auf deinen überwältigt dich.
„Du redest mir zu viel" murmelt sie als ihr euch löst. Lachend lehnst du dich an ihre Schulter als sie einen Arm auf deine Hüfte legt. Die letzten Sonnenstrahlen fallen auf eure Haut bevor sich die Sonne endgültig für den heutigen Tag verabschiedet. Vorhin war der Sonnenuntergang einfach nur schön, jetzt war er unglaublich romantisch. Aber wer hätte auch gedacht dass sich der Abend so entwickelt?
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𝗺𝗮𝗿𝘃𝗲𝗹 𝗼𝗻𝗲𝘀𝗵𝗼𝘁𝘀
Fanfictionmarvel oneshots & kurzgeschichten character x reader ships als Andeutungen WLW Ideen und Wünsche gerne in die Kommentare oder als PN an mich NEUES BUCH/FORTSETZUNG AUF MEINEM PROFIL <3 #1 marvelimagines (12.04.21) #1 marveloneshots (21.04.21) #1 bru...