𝗺𝗮𝗿𝘃𝗲𝗹 𝗼𝗻𝗲𝘀𝗵𝗼𝘁𝘀

Kapitel 41 - Bucky Barnes (1/4)

So meine lieben, herzlich Willkommen zu meiner 10k-special-Lesenacht oder whatever. Mittlerweile sind es über 13k, einfach nur verrückt. Jetzt aber viel Spaß mit der Kurzgeschichte :)

Ein tiefes Grollen in der Ferne, dann ein Blitz und ein Donner, direkt in der Nähe. Du zuckst zusammen und ziehst deine Beine nur noch näher zu dir. Eigentlich machten dir Gewitter nichts aus, du fandest sie sogar eher spannend. Aber jetzt- wo das Unwetter direkt auf eine Panikattacke folgte, war es einfach alles zu viel. Deine Atmung ist immer noch schnell und kurzatmig, du bist wie in Trance. Vergeblich versuchst du Luft zu bekommen, doch du hyperventilierst nur noch stärker. Die Sicht vor deinen Augen wird verschwommen, unklar. Dein Kopf dröhnt und du schaltest komplett ab. Dumpf hörst du eine Stimme von weit her. „D/n! Hey, d/n. Ganz ruhig, hörst du mich? Konzentrier dich nur auf meine Stimme!". Schemenhaft erkennst du Bucky vor dir knien. „Okay, ganz langsam. Wir atmen jetzt gemeinsam, klar? Einatmen- und wieder ausatmen. Und wieder tief einatmen- und wieder aus. Super machst du das! Jetzt wieder Luft holen und ein-".

Verkrampft probierst du dich auf seine Worte zu konzentrieren und tatsächlich schaffst du es nach einigen Minuten wenigstens wieder halbwegs normal zu atmen. Bucky sitzt besorgt vor dir, seine Hände liegen auf deinen Schultern und sein besorgter Blick liegt direkt auf dir. Noch einmal holst du tief Luft und schaust ihm dann in die Augen. „Danke Buck..." murmelst du beschämt. Er streicht dir vorsichtig über die Wange und lächelt leicht. Plötzlich wird dir bewusst, wie nah er dir ist und anscheinend realisiert auch er das, denn er bringt schnell etwas Abstand zwischen euch.

„So- wieder die Flashbacks?" wechselt er geschwind das Thema. Du nickst leicht. „Ich habe probiert sie zu bekämpfen, sie zu verdrängen. Doch so mehr ich es versucht habe, desto stärker wurden sie. Und dann wieder meine Atmung. Ich weiß ja eigentlich wie ich sie zu kontrollieren habe, aber dann kommt wieder alles auf einmal und ich kann nicht mehr klar denken und-". Er unterbricht dich indem er dir wieder eine Hand auf die Schulter legt. „Es ist alles gut, okay d/n? Du musst dich hier für nichts entschuldigen. Willst du- willst du darüber reden?" Unmerklich schüttelst du den Kopf. Bucky nickt. „Ist okay, muss du auch nicht. Ich wollte dich eigentlich zum Abendessen holen aber ich denke das hat sich geklärt."

Beschämt schaust du auf den Boden. „Ja, tut mir leid, aber ich bin jetzt gerade nicht unbedingt auf Gesellschaft aus." Grinsend steht er auf und zieht dich mit hoch. „Soll ich auch gehen?" fragt er provokant. Empört schaust du ihn an. „Nein, natürlich nicht." Er lächelt. „Du setzt dich jetzt ganz entspannt an deinen Schreibtisch und ich hole uns schnell was zu Essen von unten. Irgendwas musst du ja schließlich essen...". Bevor du protestieren kannst, ist er schon wieder verschwunden.

Kopfschüttelnd setzt du dich auf deinen Stuhl und beobachtest das Gewitter durchs Fenster. Womit hattest du Bucky, deinen besten Freund nur verdient? Na ja, bester Freund ist vielleicht etwas untertrieben, denn du hattest schon länger Gefühle für ihn. Bestimmt schon seit ein paar Monaten. Doch davon wusste er nichts, und das sollte auch so bleiben. Als ihr euch gerade so nahe wart, ist dir jedoch wieder aufgefallen, wie sehr du ihn doch mochtest.

Das Schließen der Türe lässt dich aus deinen Gedanken schrecken. Du drehst dich um und siehst einen grinsenden Bucky mit einem Tablet vor dir stehen. Vorsichtig stellt er dieses vor dir ab bevor er sich neben dir auf den Stuhl fallen lässt. „Es sind zwar nur ein paar Brote, aber ich denke das sollte reichen" sagt er. „Mehr als genug, danke Buck."

Schweigend widmet ihr euch dem Abendessen und beobachtet dabei das Gewitter. Vorhin noch kam es dir so bedrohlich und angsteinflößend vor und jetzt- jetzt bewunderst du es.

„Du, Bucky... Können wir ein bisschen rausgehen?" fragst du ihn zögernd. Er schaut dich verwundert an. „Ähm, falls du es noch nicht bemerkt haben solltest, es gewittert da draußen" merkt er an. Schulterzuckend stehst du auf. „Ja und? Wofür hat Stark einen überdachten Bereich auf dem Dach?". Seufzend erhebt er sich und sieht dabei zu, wie du Schuhe und Jacke anziehst. „Von mir aus." Lächelnd öffnest du die Türe und gemeinsam nehmt ihr den Aufzug nach oben, natürlich mit einem kurzen Stopp bei Bucky, damit auch er sich Schuhe und Jacke anziehen kann.

Draußen bläst dir direkt ein kühler Wind ins Gesicht und der Regen prasselt stark auf das Vordach. Doch es stört euch nicht, im Gegenteil. Der Geruch des Regens und das monotone Geräusch auf dem Dach haben eine angenehme Wirkung. Du setzt dich auf einen der Gartenstühle, welche dort rumstehen, und deutest Bucky an sich neben dich zu setzen. Ein paar Minuten lauscht ihr einfach nur dem entfernten Donnern und genießt den Geruch des Regens (call me psycho aber ich liebe diesen Geruch wenn's frisch geregnet hat das ist so angenehm). Plötzlich blitzt es direkt vor dem Dach und du zuckst heftig zusammen. Lachend legt Bucky dir eine Hand auf die Schulter, welche du spielerisch wegschlägst.

Es vergehen weitere 10 Minuten in denen ihr einfach nur auf euren Stühlen sitzt und das Unwetter beobachtet. Irgendwann beschließt du die Stille zu unterbrechen. „Danke Buck... Für alles! Dass du immer für mich da bist" murmelst du. Lächelnd dreht er sich in deine Richtung. „Kein Problem, d/n. Mach ich doch gerne. Dafür sind Freunde doch da, nicht wahr?" lautet seine Antwort. Freunde. Du spürst einen kleinen Stich in deinem Herz als du zögernd nickst. Freunde... Das ist was ihr seid, mehr nicht.

Ich weiß, dass dieser Teil- und auch der 2.- etwas kürzer ist als meine normale Länge aber das hat von der Aufteilung einfach am besten gepasst xd.
See you in an hour :)