𝐒𝐇𝐀𝐃𝐎𝐖 | jjk.kth ✓

32 | break out

Warum passiert sowas eigentlich immer mir? Bin ich vielleicht sowas wie ein Universal-Verlierer oder sowas? Sex mit einem verdammten (männlichen!) Dämon gehabt und dann kommt auch noch der Mitbewohner rein. Perfekte Situation. Könnte nicht besser sein.

Jimin grinst mich ein bisschen verlegen an, bevor er die Tür wieder schließt. Wunderbar.

Genervt stöhne ich auf, reibe mir mit den Handflächen über die Augen und setze mich auf. Beziehungsweise; ich versuche es. Aber da ist immernoch dieses Ding, das an mir klebt.

"Lass mich los."

"Nein! Du bist sauer." Man hört das schmollen förmlich aus seiner Stimme heraus. Er verschränkt beleidigt die Arme.

Vollkommen verständnislos drehe ich meinen Blick zu ihm. Seine Schmolllippen und die großen Kulleraugen sind mir gerade scheiß egal.

"Ist das dein Ernst? Ich hab absolut allen Grund sauer zu sein! Zuerst verfolgst du mich, weißt wo ich wohne und reitest mich schließlich in Sachen rein, die ich verdammt nochmal nicht will! Und mit Einwilligung und Consent und sowas habt ihrs in der Hölle wohl auch nicht so!" Ich schreie alles raus, was raus muss und fühle mich danach angenehm erleichtert. Der Fakt, dass er ein Dämon ist und mein gesamtes Weltbild von Himmel und Hölle zerstört hat, scheint mir dabei am wenigsten auszumachen.

"Hör auf zu weinen", presse ich schließlich heraus und seufze nochmal entnervt auf. Ich fühle mich keineswegs durch den Nachtschlaf (bzw. Tagschlaf) erholt, die ganzen neuen Geschehnisse sind einfach nur auslaugend.

Taehyung schnieft ein bisschen und wischt sich mit dem Handrücken Tränen vom Gesicht.

Unsicher verweile ich an Ort und Stelle, unternehme nichts zu seiner Tröstung und mache ihn auch nicht noch weiter runter. Ich brauch einfach einen Moment. Einen Moment zum Durchatmen.

Ein leises hicksen reißt mich aus meinem Kopf, tief ausatmend sehe ich wieder in Taehyungs Richtung. Sein Kopf ist gesenkt, die Tränen fallen aufs Bett.

Langsam stehe ich auf und ziehe mich mechanisch an. Ich wundere mich über mich selbst, wundere mich über meine Reaktion gestern. Taehyungs Existenz hat mich nicht irritiert oder mir Angst gemacht, es fühlte sich von Anfang an irgendwie vertraut an, als wüsste mein Körper automatisch, wie er auf Taehyung reagieren muss.