48 | argue

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Wütend mahlen meine Kieferknochen aufeinander, meine Augen sind zu kleinen Schlitzen verzogen.

Ich hab keine Lust mehr, wirklich nicht. Es reicht jetzt einfach.

Meine Hände sind zu Fäusten geballt, während ich mit schnellen Schritten über die Straße renne. Ich nehme die Tippelschritte hinter mir wahr, drehe mich allerdings nicht um und mache auch nicht langsamer. Er kann mich mal.

"Jungkook, jetzt bleib stehen!"

"Lass mich in Ruhe, verdammte Scheiße!", knurre ich, denke gar nicht mal daran.

"Warum bist du so stur? Du willst überhaupt nicht-"

Abrupt halte ich an, drehe mich um. Überrascht rennt Taehyung gegen meine Brust.

Meine Finger legen sich um seinen Hals, drücken zu. Aus großen Augen sieht er zu mir hoch.

"Ach nein? Wollte ich nicht? Ich hab so verdammt die Nase voll davon, dass du mir immer vorschreiben willst, was ich will und was nicht. Kann ich bitte selbst entscheiden? Du machst mir die ganze Zeit alles kaputt. Mein Leben ist das reinste Chaos, seit du da bist. Und du lässt mich noch nicht mal schauen, ob ich verrückt werde oder nicht. Was ist dein verficktes Problem, huh? Ich gehöre nicht dir, wir sind kein Paar! Wann geht das endlich in deinen Kopf?!"

Deutlich sehe ich die Tränen in seinen Augen, aber ich sage nichts, gehe vollkommen in meiner Wut auf. Ich drehe mich auf dem Absatz um und laufe weiter. Meine Fingernägel bohren sich in meine Handflächen, die Tippelschritte sind versiegt, folgen mir nicht mehr.

Tief atme ich durch, drücke die Augen für einen Moment zu, bevor ich doch zurück gehe.

Langsam bleibe ich vor ihm stehen. Meine Hände vergraben sich in meinen Hosentaschen, ich sage nichts. Taehyungs Unterlippe zittert, er wischt sich mit der Hand unter den Augen entlang.

Sofort packt mich das schlechte Gewissen und ich bereue meine Worte. Sie sind wahr, aber trotzdem harsch. Ich hasse es und es macht mich verrückt, aber er ist mir nicht egal. Ich fühle für ihn, nur weiß ich noch nicht genau was. Es ist mir nicht egal, wenn er weint. Es tut mir in der Brust weh.

Langsam hebt er den Kopf, sieht mich an. Mein Blick senkt sich kurz zu seinen Lippen, bevor er sich wieder auf seine Augen richtet.

𝐒𝐇𝐀𝐃𝐎𝐖 | jjk.kth ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt