36 | clingy

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Knapp eine Woche ist Taehyung jetzt schon bei uns, und ich muss sagen, so langsam gewöhne ich mich echt an ihn.  Die meiste Zeit ist er recht friedlich -  zumindestens solange Minah nicht in der Nähe ist, dann gibt es echt Zoff, die beiden können sich wirklich auf den Tod nicht ausstehen- und bisher haben sich auch noch keine weiteren neuen, seltsamen oder unverdaubaren Informationen eröffnet.

Taehyung ist wirklich harmlos. Selbst Jimin hat das mittlerweile bemerkt und schreckt nicht mehr vor ihm zurück, tatsächlich hängt mein kleiner Dämon auch manchmal an Jimin und schläft auf seinem Schoß. Ist aber eher die Ausnahme, 99,99% der Zeit klebt er an mir, egal was ich tue, egal wo ich hingehe.

Wenn ich zeichne, sitzt er dabei auf meinem Schoß, wenn ich dusche kommt er mit, selbst wenn ich koche befindet er sich dabei auf meinem Arm. Und wenn ich ihn von mir schieben will, schaut er mich mit diesen großen tränengefüllten Augen an, sodass ich mich direkt fühle wie der schlimmste Mensch der Welt.

Selbst das mit dem Füttern hat bisher ganz gut geklappt. Taehyung würde zwar etwas anderes behaupten, aber er ist schließlich noch nicht verhungert. Und er hat auch nicht gelogen, tatsächlich wurde diese rauschende, unbändige Lust jedes Mal ein bisschen weniger, mittlerweile ist sie sogar ganz gut auszuhalten.

Nagut, das ist untertrieben, aber ich halte es so lange aus, bis das kleine Biest satt ist und wenn ich Glück habe, bin ich schnell genug im Bad um mich dort alleine einzuschließen und mir einen runterzuholen. Für mehr irritierende homoerotische Erfahrungen bin ich definitiv nicht bereit.

"Taehyung", brumme ich, schüttele mich ein wenig in der Hoffnung die Wärmflasche auf meinem Arm abzuschütteln, doch es bringt nichts. Genervt seufzend schiebe ich Taehyungs Kopf ein wenig von meinem Gesicht weg, damit ich meinen Eyeliner ziehen kann.

"Taehyung, wir haben das besprochen. Ich kann mir wirklich nicht länger frei nehmen, ich muss wieder zur Arbeit. Du bleibst schön hier bei Jimin und ehe du dich versiehst bin ich schon wieder zurück.

Große, tränengefüllte Augen starren mich durch den Spiegel an, mit verzogenem Gesichtsausdruck weiche ich seinem Blick aus.

"Hör auf damit." Mit dem Dämon um meinen Körper geklammert laufe ich in den Flur, schlüpfe umständlich in meine Schuhe.

"Meine Güte, du wirst ja wohl ein paar Stunden ohne mich aushalten, hm?"

"Neeein", heulte er wie auf Knopfdruck, bevor er seinen Kopf hob und mich anblinzelte. "Ich kann doch einfach mitkommen!"

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Ob das so gut gehen wird...

𝐒𝐇𝐀𝐃𝐎𝐖 | jjk.kth ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt