68 | epilog

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Jimin hat seine Aussage, es langsam angehen zu lassen, genau eine Woche ausgehalten. Dann wurden Taehyung und ich nachts wach, weil das Bettgestell in kurzen und stetigen Abständen gegen die Wand donnerte.

Generell habe ich in den letzten Wochen herausgefunden, dass die Wände in unserer Wohnung ziemlich dünn sind. Und für vier Personen auch sehr klein.

Für Jimin und mich hat sie ziemlich genau gepasst, aber jetzt ist allein die Wartezeit, bis man mal ins Bad kann teilweise so lang, dass mans auch direkt sein lassen kann.

Es steht zu hundert Prozent fest, dass Yoongi und Taehyung bei uns auf der Erde bleiben. Deshalb macht es Sinn, sich nach einer neuen Wohnung umzusehen. Auseinanderziehen wäre natürlich auch eine Möglichkeit, aber Jimin und ich wollen unbedingt zusammen wohnen bleiben. Auch die beiden Höllenbewohner würden sich sonst wohl etwas allein und aufgeschmissen fühlen. Schließlich kennen nur sie sich in ihrer Kultur aus und Yoongi bewahrt Taehyung das ein oder andere Mal davor, irgendwas gravierend falsch zu machen.

Selbst mein Boss hat sich zu Taehyung geäußert.

Schmunzelnd stehe ich hinter der Bar, poliere ein Glas, während ich Taehyung dabei zusehe, wie er sich an der Stange bewegt, dabei grinst wie ein Honigkuchenpferd. Den verführerischen Poledancer-Blick muss er noch lernen. Ich hatte wirklich Angst, dass mein Boss mich feuern würde, als er unter vier Augen mit mir sprechen wollte, aber tatsächlich wollte er Taehyung. Einstellen. Zu sagen, ich wäre überrascht gewesen, wäre wohl die Untertreibung des Jahrhunderts.

Der Job passt perfekt zu meinem hübschen Dämon, die Anzahl der Kleidungsstücke dürfte zumindestens schon mal nach seinem Geschmack sein. Ich bin auch nicht eifersüchtig, habe gelernt, es nicht zu sein, denn Taehyung gehört nur mir, wir sind seelenverwandt, gehören zusammen.

Nur für Yoongi ist es schwer, etwas zu finden, die Flügel sind doch relativ auffällig und auch nicht ganz einfach zu verbergen. Doch auch da wird sich noch was finden - und bis dahin folgt er einfach Jimin auf Schritt und Tritt.

Meine Mundwinkel zucken nach oben, als Taehyung nach seiner Schicht zu mir an die Theke kommt. Glücklich drücke ich ihm meine Lippen auf. Den Vorsatz, Privates und Berufliches zu trennen, kann ich jetzt wohl wieder verwerfen.

THE END

𝐒𝐇𝐀𝐃𝐎𝐖 | jjk.kth ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt