39 | good show

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Für einen Moment bleibt mein Herz komplett stehen und meine Kinnlade klappt gefühlt bis zum Boden runter. Das kann doch nicht wahr sein. Ich sehe Geister.

Schluckend blinzele ich einige Male, doch leider ändert sich der Poledancer nicht auf magische Weise in einen, der tatsächlich hier arbeitet.

Und als mein Mitarbeiter dann auch noch neben mir auftaucht, ein Glas in seiner Hand, welches er poliert, und sagt,"huch, ist der Kleine da drüben neu? Und was zur Hölle hat er da an?", wird mir unangenehm warm und Schweiß bildet sich auf meiner Stirn.

Jimins Boxershorts ist das. Die Shorts und das Shirt hat er natürlich irgendwie abgestreift.

Ich blinzele einige Male dümmlich, bevor ich leicht schlucke. "Ähm, könntest du vielleicht den Rest meiner Schicht übernehmen? Ich muss...ähm...weg." Sinjo guckt zwar verdutzt, stimmt aber zu und ich gehe langsam von hinter der Theke ins Innere des Clubs.

Taehyung sieht definitiv so auf, als würde er hier arbeiten. Er bewegt seinen Körper gekonnt und sein Lächeln sieht echt und verspielt aus, allein die Boxer passt nicht.

Meine Hände ballen sich immer wieder zu Fäusten und lösen sich wieder. Was zur Hölle ist nur in ihn gefahren? Das pralle Bühnenlicht fällt auf ihn, nirgendwo der geringste Schatten. Wir haben zwar mehrere kleinere 'Bühnen' (jeweils knapp 2 m² groß) und mehrere Tänzer, aber die Hauptaufmerksamkeit liegt auf ihm. Wenn mein Boss davon Wind bekommt, bin ich geliefert...

Tief atme ich ein und aus, bevor ich meinen Schritt beschleunige und auf Taehyung zuhaste. Der kleine Dämon quiekt freudig auf, als er mich sieht, schafft sich schließlich noch ein weiteres Stück an der Stange hoch und schwingt seine Beine durch die Luft.
Warum kann er das überhaupt?!

"Taehyung, komm sofort da runter!", schreie ich genau so laut, dass Taehyung mich hört und die Clubbesucherinnen nicht.

"Aber Jungkook...das macht Spaß!"

"Fucking SOFORT!!!"

Ich atme erneut tief durch, bevor ich noch komplett ausraste.

Taehyung zieht eine Schnute, gleitet allerdings schlussendlich doch die Stange herunter. Herrisch packe ich ihn unter den Armen und hebe ihn von der Bühne. Freudig verschränkt er sofort seine Hände hinter meinem Nacken und klammert seine Beine um meine Hüfte.

So, und jetzt ganz schnell weg hier, noch mehr von diesen Pfiffen und dem Geklatsche ertrage ich echt nicht...

𝐒𝐇𝐀𝐃𝐎𝐖 | jjk.kth ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt