34 | grr

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Taehyung weint nicht mehr, somit wäre immerhin ein Problem gelöst. Jetzt muss ich den Dämon, der an mir kleben geblieben ist, nurnoch abspachteln, ihn in ein paar Klamotten stecken und Jimin die ganze Sache irgendwie erklären. Wie auch immer das funktionieren soll.

Mit hochgezogener Augenbraue kratze ich mich im Nacken, denke gerade darüber nach, wie ich Taehyung in ein paar Shorts bekomme, als er seine Nase leicht an meinem Hals reibt. Seine hellen Locken kitzeln auf meiner Haut.

Eine Gänsehaut überkommt mich. Ich schaudere ein wenig, bevor ich schnell den Kopf schüttle und versuche, seine Hände von mir zu bekommen.

"Na komm, lass los...ich muss Jimin irgendwie erklären, dass ich nicht plötzlich die Seiten gewechselt hab."

Taehyung scheint damit überhaupt nicht zufrieden zu sein, klammert sich nurnoch stärker an mich und reibt seinen Kopf wie eine kleine Katze gegen meine Brust.

Für einen Moment verweile ich mit zusammengepressten Lippen an Ort und Stelle, bevor ich schließlich mit den Schultern zucke. Das wird eh n' interessantes Gespräch werden, dann kann ich Taehyung auch so mitnehmen, ihn scheint es ja nicht zu interessieren.

Seufzend stehe ich auf, halte Taehyung mit einem Arm  unter seinen Oberschenkeln fest (was eigentlich nicht nötig gewesen wäre, auch wenn ich ihn nicht gehalten hätte, Taehyung hat sich so fest an mich geklammert, dass er auch so nicht abgefallen wäre) und öffne schließlich meine Zimmertür, begebe mich in unseren Wohnbereich schrägstrich Küche.

Jimin steht mit dem Rücken zu uns, werkelt an der Kaffeemaschine herum.

"Jimin...", fange ich einfach an, beobachte Jimins sich weitende Augen  als er sich umdreht. Ein Glück, dass er nichts in der Hand hatte.

"Das ist Taehyung. Er kommt aus der Hölle und ist ein Dämön. Nein, ich hab ihn nicht gefickt...obwohl doch, aber das war nicht meine Entscheidung! Zumindestens bin ich jetzt nicht schwul oder so. Nein, er will absolut nichts anziehen und lässt mich auch nicht los."

Jimin sieht mich an, als würde er gleich in der Klapse anrufen. Verständlicherweise.

"...spinnst du jetzt eigentlich komplett?" Verständnislos sieht er mich an, mustert Taehyung nur für wenige Sekunden, bevor seine Aufmerksamkeit sich wieder komplett auf mich richtet. "Was zur Hölle, Jungkook! Ist der Typ überhaupt schon über Achtzehn, er sieht aus wie ein Kind!"

"Dämon", verbessere ich trocken.

Verbessert die Situation und Jimins Gesichtsausdruck allerdings nicht sonderlich.

"Mund auf", fordere ich meinen kleinen Höllenbewohner auf, welcher mir total happy gehorcht.

Ich ziehe Taehyungs Oberlippe ein wenig hoch, präsentiere Jimin die spitzen Zähnchen. Irritiert macht er einen Schritt zurück.

"Was..."

Jimins Augen werden groß, als ich Taehyungs Haare zur Seite streiche und die kleinen Hörner zum Vorschein kommen.

"Aber...er ist so niedlich...er-"

"Nein, ich bin ganz gefährlich, grrr", er springt von meinem Arm, fletscht die Zähne und hüpft durch den Raum.

"Grr", macht Tae erneut in Jimins Richtung, woraufhin dieser ein kleines Stückchen zurück zuckt und Taehyung unsicher mustert, welcher bei Jimins erschrockener Reaktion anfängt verzückt in die Hände zu klatschen.

𝐒𝐇𝐀𝐃𝐎𝐖 | jjk.kth ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt