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Das Museum für Altertum lag im ehemaligen Stadtpalais des Herzogs, der hier dereinst in Oppidum regierte. Das bot sich an, denn viele historische Artefakte stammten aus der Frühzeit bis zum späten Mittelalter. 

Das Museum der modernen Zeit, wo alles von der frühen Neuzeit, über die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart ausgestellt war,  lag in der Nähe vom Medienturm. Es glich eher einem hingeworfenen Betonklotz aus grauem Gestein das bereits seit römischer Zeit für Bauten genutzt wurde. Trotzdem stieß Alana die Optik ab.

"Gehst du gerne ins Museum", fragte sie Pascha, als sie über das alte Kopfsteinpflaster der Stadt schlenderten. 

"Wenn es eine interessante Ausstellung gibt, schon. Aber nicht häufig. Ich wohne jetzt seit drei Jahren hier und war noch nicht einmal im Museum für Altertum. "

Sie blieb abrupt stehen und sah ihn mit offenen Mund an. 

Er ergänzte: "Im Museum für Tanz,  ja sehr, sehr häufig. Auch im Musikmuseum und dem für Theologie am Dom. Selbst die Schatzkammer habe ich schon besichtigt, aber das Museum für Altertum ist neu."

"Ich war ehrlich gesagt vom Dom enttäuscht", platzte Alana heraus, "ich war vor ein oder zwei Jahren mit Onkel Ambrose und Maisie hier, wegen einem Kongress und wir haben uns den Dom und natürlich die Schatzkammer angesehen."

Sie gingen weiter. "Er ist von der Architektur her toll, aber ich begreife diesen Hype darum bis heute nicht. Es hat mir so gar nichts gegeben. Ja, ok, riesig, toll, aber das wars."

Pascha nickte, er verstand sie gut. Ihm gab der Dom auch keine tiefgreifenden Gefühle. Ein Gebäude, das wars. 

"Bei der Schatzkammer wäre ich am Liebsten davongelaufen! Du gehst in dieses Gebäude am Dom, denkst du siehst wirklich tolle Artefakte und dann. Ja, goldene Kreuze, die Reliquien der Heiligen, der Stab des Petrus und nen paar andere Dinge. Aber alles so lieblos hingestellt! So hinter Glas. Beleuchtet aber du schaust es dir an, wie in einem Katalog! Ehrlich gesagt fand ich die Kirche heute hundertmal schöner und viel persönlicher!"

"Danke. Das wird Bischof Tichon freuen. " 

Sie waren am Palais angekommen.

Birgit winkte ihnen zu. 

"Hi Liebes. Hi Pascha", begrüßte sie die beiden. 

Ein Mann mit Glatze gab Alana ein high five und streckte Pascha die Hand hin:" Andreas Quakenberger, sehr erfreut."

"Pascha Koschka. Ebenfalls sehr erfreut."

"Der Rest der Truppe kommt gleich, wir warten noch auf den Kurator vom Museum, dann bekommen wir eine exklusive Führung", erzählte Birgit, "kommt doch mit. Du wolltest dir das Museum ohnehin ansehen."

"Gute Idee!" Alana grinste Pascha an, der ihr zu nickte.

Zwei weitere Herren kamen mit einer blondhaarigen Dame hinzu. 

Darf ich vorstellen? "Katharina, Tom und Steph , oder auch die restlichen Mitglieder von Os Verecundiam. Pascha Koschka und Alana Goldmann."

Pascha begrüßte sie mit Handschlag,  Alana mit high five. 

Katharina lächelte sie an: "Schön dich wiederzusehen. Das letzte Mal ist ja schon fast ein Jahr her."

Birgit drehte sich weg um ihr Lachen zu verbergen, während Alana giggelte. 

Andreas nickte: "Ja, es war eine lange Nacht auf dem Sommerfest. Die Mädels haben bis um halb fünf geratscht und kräftig gebechert. Wobei es für Alana Apfelsaft gab. Für den Rest, ähm ... auch. Fermentiert."

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