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Pascha eilte mit federndem Schritt die Treppen hinunter. Alana saß aufmerksam zuhörend in der Küche. 

"Iwan sollte gestoppt werden", erklärte ihr Vera, während Mila und Maya traurig auf den Stühlen lümmelten. 

"Was ist denn hier los?" 

"Wir wissen nicht, wie es weitergeht, wenn ihr weg seid", erklärte Maya tonlos. Mila ergänzte: "Iwan will immer noch Bürgermeister werden und alle, die nicht Männchen oder Weibchen sind, ins Straflager packen. Weil Mosike soll ja sauber sein. Wir haben Angst. Hier können wir offen sein."

Er schnaubte verächtlich. Vasili schüttelte nur den Kopf: "Ist doch egal. Liebe ist Liebe! Schau Vera und Tatjana. Sind glücklich! Wenn Vera glücklich, ich glücklich! Alle glücklich!"

Alana seufzte nachdenklich, ihr passte die ganze Situation so ganz und gar nicht! 

Es läutete an der Tür. 

Auf dem Weg ins Palais fragte sie: "Wie ist das eigentlich mit Vasili und den Damen?"

Verlegen grinste Pascha in sich hinein: "Sie lieben sich. Vasili und Vera sind Geschwister. Vera ist glaube, drei Jahre jünger, als Vasili. Tatjana und sie sind zusammen. Damals, wir reden hier von den sechziger Jahren, gab es keine andere Methode, als daß Vasili Tatjana heiratet. Babuschka und er lebten dafür in wilder Ehe."

Alana klappte der Mund auf, doch Pascha zuckte entschuldigend mit den Schultern. 

"Sie wollte ihn nie heiraten. Fand das komplett bekloppt. Sie wollte nie den Namen Koschka ablegen. Dafür war sie zu stolz. Es war die Lösung, die für sie funktionierte."

Die Rentnergang, wie Alana sie insgeheim getauft hatte, hatte es faustdick hinter den Ohren! Aber es war vielleicht daß, was Pascha am meisten geprägt hatte. Eine kunterbunte Familie, die ihn annahm, wie er war. 

Alex stand neben seiner Frau wieder an der Treppe um die Gäste zu begrüßen. 

"Alana! Pawel! Wie wunderbar!" 

Plötzlich hatte Alana die zündende Idee. Wenn schon ein Bürgermeister, warum dann keiner, der diesen ganzen Schlammassel bestens kannte? 

Die Feier war in vollem Gange, es wurde kleine Fingerfoodhäppchen zu den Getränken gereicht, als Alana sich zu Alex und seiner Frau gesellte. 

"Meine liebe Alana, wie geht es dir?" fragte Alex als formvollendeter Gastgeber. 

"Gut. Wir fliegen Mittwoch, Donnerstag steht noch ein Dinner an. Sehr zum Unmut der Gäste, das ist einen Tag vor der Show und mit Hailey Druan."

Alexandra verzog das Gesicht: "Das ist eine fürchterliche Person. Sie lässt Mädchen für sich arbeiten und nennt es modeln. Das ist wahrlich grober Unfug!"

Alana trank einen Schluck Saft: "Allerding. Aber, gibt es ein etwas ruhigeren Ort, ich hätte eine möglicherweise große Bitte. "

Langsam, ohne viel Aufmerksamkeit zu erregen, verzogen sie sich auf den Balkon des Palais. 

"Hier sollten wir ungestört sein", Alex blickte sich suchend um, damit niemand von Alanas Bitte Wind bekäme. 

Ohne lange zu fackeln frage sie:" Kannst du bitte Bürgermeister werden? Wenn Iwan das Ding gewinnt, können wir einpacken!"

Alexandra blickte von Alana zu Alex, zurück zu Alana, während sie erst kicherte, dann lauter und immer herzlicher lachte! 

Alex starrte vor sich hin: "Warum habt ihr Frauen immer die gleichen Ideen? Wie schafft ihr das? Ich bin doch nur ein einfacher Geschäftsmann! Mit diesem politischen Parkett habe ich so gar nichts im Sinn!" 

Dance with Me!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt