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Am frühen Abend klopfte Pascha an Alanas Zimmertür. 

Keine Reaktion. 

Er drückte die Klinke runter. 

Als er das Zimmer betrat, lag sie, das Kleid noch an, schlafend in ihrem Bett. 

Leise kniete er sich auf den Bettvorleger: "Alana. Alana, aufwachen."

Ein zartes brummeln. Sie drehte sich mit dem Po zu ihm und ihr Rock rutschte etwas hoch. 

"Alana", vorsichtig, streichelte er über ihren Rücken, "aufwachen."

"Was", sie schreckte hoch!

Er setzte sich auf die Bettkannte und zog sie näher an sich. "Alana. Stoi. Ich wollte dich wecken", beruhigte er sie.

"Sorry, bin eingepennt. War leer."

"Geht es dir besser?" 

Sie wackelte mit der Hand. 

"Ich wollte allmählich zur Sobor."

"Können wir dort picknicken?" Alana schaute ihn verpennt an. 

Pascha schüttelte den Kopf, dann fragte er nochmal: "Picknicken? Alana, das ist eine Sobor!"

"Ach so", man merkte, daß sie noch nicht wirklich wach war, "bei Ma und Pa habe ich einfach dagesessen, geredet und wir haben Snacks gegessen. Die konnten doch nicht ohne Essen sein!"

Er stand auf. 

"Werde in Ruhe wach." Dann verließ er das Zimmer. Auf dem Weg nach unten, dacht er nochmal über Alanas Idee nach. Dann verstand er warum sie das fragte! Er ging in den Raum neben dem Wohnzimmer, den Babuschka immer als Büro nutzte. Dort rief er Frau Maisie an. 

"Herr Koschka, guten Abend", begrüßte sie ihn. 

Er erzählte von Alanas Idee. 

Maisie nickte: "Sie hatte das so oft in Ambroses Büchern gesehen, daß es für sie ein völlig legitimer Gedanke war. Wir haben sogar Kekse ihren Eltern in den Sarg geschmuggelt. Der Priester war glücklicherweise sehr verständnisvoll. Ich denke rückblickend war es das Beste was wir tun konnten um das Kind zu schützen vor der Qual einer Beerdigung."

Pascha hörte aufmerksam zu, dann bedankte er sich. 

Er ging in die Küche, wo Vera eine Zeitung las. 

"Haben wir noch die Kekse, die Babuschka immer bei sich hatte, irgendwo?"

Sie schaute von der Zeitung hoch und stand auf dann gab sie ihm eine große Packung davon aus dem Schrank. 

Kurz danach kam Alana, noch immer im Kleid, aber mit ihren Lieblingsboots in die Küche.

Er gab ihr die Kekse: "Einpacken. Danke."

Bald darauf gingen sie los.

Pater Kirill begrüßte sie im Vorraum der leeren Sobor, deren Türen er hinter ihnen schloss. 

"Nehmt euch die Zeit, die ihr braucht. Wir werden die Riten bis zur Feier durchgeführt haben." Dann ließ er sie allein. 

Pascha griff nach Alanas Hand und ging zum aufgebahrten, offen Sarg. 

Alana betrachtete die mit einem weißen Hemd bekleidete Frau. Babuschka lag zufrieden lächelnd dort, als freue sie sich auf das nächste große Abenteuer. Keine Spur von Qual, pure Entspannung. Sie wirkte irgendwie glücklich. 

Pascha streichelte seiner Babuschka zärtlich über die Wange. 

Alana setzte sich vor den Sarg auf den Boden. Neugierig betrachtete sie sich die feierlich, mit Blumen üppig geschmückte Kirche. 

Dance with Me!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt