Dance with Me!

39

Vera schaute entsetzt auf Alana, die in Paschas Armen lag. Er schüttelte den Kopf und trug sie behutsam die Treppen zu ihrem Zimmer hoch. Sanft legte er sie ins Bett. 

Er zog ihr die Schuhe aus und deckte sie mit seiner Lederjacke und ihrer Decke zu. 

Ihren Mantel und die Schuhe nahm er mit nach unten. 

Ihr Telefon legte er neben seines auf den Küchentisch.

Dann band er sich eine Schürze um und suchte sich Gemüse zusammen, daß er putze und in kleine Stücke schnitt. 

Vasili kam in die Küche und blieb mit offenem Mund in der Tür stehen. 

"Pawel? Was machst du", fragte er irritiert. 

"Gemüsesuppe fürs Abendessen. Geht schnell, ist nahrhaft. Alana schläft und ich kille jeden, der sie weckt."

Ihr Telefon klingelte. 

"Pascha Koschka, guten Abend." 

Er bestätigte den Videocall. 

"Guten Abend Frau Maisie."

"Wo ist Alana und wieso sind sie an ihrem Telefon? Was ist mit ihr?"

Pascha seufzte, dann stellte der das Telefon an die Kaffeetasse und setzte sich hin. 

Er berichtete haarklein über die letzten Stunden. Lies kein noch so unschönes Detail aus. 

"Sie ist erschöpft eingeschlafen", beendete er die Zusammenfassung. "Jetzt koche ich Gemüsesuppe und wenn sie wach wird heute kann sie etwas davon essen. Oder morgen Mittag, wenn sie will." 

Maisie schaute ihn schweigend an. Ambrose hatte sich wortlos dazugesetzt und richtete seine Brille: "Ich bin entsetzt über die Vorkommnisse. Jetzt erklären sie mir aber bitte, warum Alana unbedingt einen Anwalt für haariges Erbrecht braucht. Denn das schrieb sie mir."

Vasili erklärte etwas auf Eluosi, weil es ihm leichter fiel. 

Paschas Miene hellte sich auf: "Weil meine Babuschka kein Testament hat. Ihre Hausangestellten haben Angst, daß sie obdachlos werden."

"So weit kommt es noch", donnerte Maisie in bestem Eluosi," ich glaube ja wohl es geht los! Nichts gibt es. Die guten Menschen, die Babuschka und dir so treu gedient haben, werden selbstverständlich bedacht!" 

Pascha kicherte und Vasili blickte irritiert drein, als sie weitersprach: "Ich habe Alana zwei Adressen geschickt. Beide gut und sehr bissig. Ich kenne sie. Soll ich dir die Adressen auch senden?"

"Ja bitte", er diktierte ihr seine Telefonnummer und kurz darauf hatte er die notwendigen Informationen.

"Ich bitte Alana sich umgehend zu melden, wenn sie wieder wach ist. Wäre das in Ordnung?"

Maisie lächelte freundlich und wünschte mit Ambrose einen schönen Abend, dann legte sie auf. 

"Vodka", Vasili schaute ihn an. Pascha schüttelte den Kopf: "Räum alle Flaschen weg, schmeiß sie in den Fluss, kipp sie ins Klo. Es gibt keinen Tropfen mehr! Ich habe damit Alana zutiefst verletzt und es steht noch immer in den Sternen, ob sie bleibt. Oder wie es weitergeht! Sie soll sehen, daß  mein Wort gilt. Ich habe ihr geschworen nicht mehr zu trinken. Kein einzigen Tropfen."

Vera kam mit Tatjana herein und hörte die letzten Worte. "Kein Tropfen", fragte Tatjana unsicher. 

"Ja, null. Ich habe es Alana geschworen. Der Schwur gilt."

Pascha atmete ein und aus, es kostete ihn viel Kraft, aber er fühlte sich auch erleichtert, daß ihm diese Last von seinen Schultern genommen wurde. Ihm war klar, daß es ein winziger Erfolg war, keineswegs ein Sieg und schon gar nicht das Ende, aber ein kleiner Anfang.