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Das Palais lag hinter dem Regierungssitz des Präsidenten. 

Der Fahrer steuerte die Limousine durch die üppig angelegte Zufahrt, direkt vor den hell erleuchteten Haupteingang.

Zwei Bedienstete in schwarzen Anzügen, öffneten die Türen. 

Pascha half erst Maya und Mila, dann Alana aus dem Wagen. 

Ein Herr mit graue Zopf und grauem Vollbart wartete zusammen mit einer Dame in einem dunkellila Abendkleid auf der obersten Treppenstufe auf sie. 

Maya und Mila traten zur Seite. 

Pascha schritt mit Alana den roten Teppich auf beide zu.

"Pawel Alexej", rief der Mann überschwänglich, "was für eine Freude!"

Die Dame strahlte Alana herzlich an: "Alana Goldmann Koschka, welche schöne Fügung, daß wir uns kennenlernen dürfen. Und in Begleitung von Maya Borisowa und Mila Ignatova. Zwei aufstrebenden Künstlerinnen. Kann man einen Abend schöner begehen, gerade wenn die Männer Geschäfte zu bereden haben?"

"Alexandra Michailowna Sergej", Alana schüttelte ihr die Hand, "ich bin in höchsten Maße erfreut ihre Bekanntschaft zu machen."

"Oh, Alana, wie schmeichelhaft. Bitte nenne mich Alexandra. Wir haben so viele Gemeinsamkeiten, da können wir uns das Formelle sparen."

Insgeheim lachte Alana auf, Alexandra war keineswegs die harmlose Trophäenfrau eines reichen Oligarchen, der sich seinen Kindheitstraum einer Rockerbande erfüllt hatte. Auch wenn sie ausgesucht höflich war, sie hatte im Vorfeld ihre Hausaufgaben gemacht und wusste mit Sicherheit, wer, was, wann, wie tat oder auch nicht. 

Sie folgten Pascha und Alex in das Gebäude und in den kleinen Königinnensaal. 

Alana schmunzelte und blieb für einen Moment fasziniert in der Tür stehen. 

Die mit Goldstuck  und Malereien reich verzierte Decke zierten Motive aus der langen Historie Mosikes. Das Gebäude selbst entstammte dem sechzehnten Jahrhundert. Der aus feinem Stein bestehenden Boden war mit weichen Teppichen üppig ausgelegt, ein weiteres Zeichen des damaligen und wahrscheinlich bis heute vorherrschenden Reichtums der Stadt. Um den langen Tisch in der Mitte des Raumes waren goldene Stühle mit purpurroter Samtbespannung platziert. 

Pascha schmunzelte, während Alex geduldig wartete, bis Alana den Raum betrat. 

"Ist sie immer so", fragte er während ein Diener in passender Livree Gläser mit Getränkten reichte. 

"Ist sie. Fasziniert von Dingen, die man oft für selbstverständlich hält. Sie liebt altertümliche Dinge. Mit einem Besuch im Museum macht man ihr eine weitaus größere Freude, als mit einem Diamant Collier."

Alexandra kicherte: "Da kommt wohl ein wenig der Einfluss ihres Onkels, dem hoch geschätzten Professor Ambrose Goldmann zu Tage."

"Stimmt und Maisie ihre Faszination für Gemälde."

"Dann solltest du unbedingt den alten Palast besichtigen, die Anlage ist in diversen Teilen über die Stadt und deren Außenbezirke verteilt!" Alexandra lächelte warm. 

"Das wäre wundervoll, aber bei diesem Besuch ist das leider nicht mehr machbar. Wir haben ein enges Zeitfenster für die Idee, die wir besprechen wollen und dann muß ich noch Rumba lernen für den Auftritt am Freitag in einer Woche."

Alex nickte: "Wir sollten die Idee bei Tisch besprechen, ich denke das Abendessen wird serviert."

Alana hakte sich bei Alex unter, während Pascha Alexandra zu Tisch führte und Mila mit Maya folgte. 

Dance with Me!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt