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"Ein Lied aus dem Geburtsjahr", Alana klickte sich genervt durch die Charts, "was für ne beschissene Idee! Das Geheule damals kann man sich nicht anhören und alle tollen Songs gabs nicht oder sind schon älter. So ein Mist!" Sie schimpfte, wie ein Rohrspatz! 

Pascha kicherte, während er durch die Tophits der einzelnen Länder blätterte. "Dein Raplied war in Belgien Nummer eins"", las er vor, doch sie schüttelte den Kopf. "Ein Frühstück beim Juwelier, war es in Großbritannien." 

Sie schnaubte verächtlich. "In deinem Geburtsjahr gibt es ne ganze Sammlung von tollen Liedern", maulte sie, "die Hälfte davon mag ich gern  oder höre sie. Wobei..." Ihr Gesicht hellte sich auf: "Wer sagt, daß es mein Geburtsjahr sein muß?"

"Njet. Alana. Ich möchte, daß es deines ist. Und ich denke, ich habe ein Lied. Hör mal."

Eine rauchige Stimme besang seine einzige Liebe. 

Alana stutzte. Grinsend stoppte Pascha das Lied und spielte es in der Originalsprache!

"Das ist, das ist Zachary Rose! Das Lied eindeutig ne Rumba!"

Er nickte zufrieden lächelnd: "Ausgezeichnet!"

Sie stoppte das Lied und suchte ein weiteres heraus: "Hör mal! Ist aus deinem Geburtsjahr."

Aufmerksam lauschte er dem Lied und tippte den Takt in der Luft mit. Als es verklungen war, zeigte er ihr, daß sie es nochmal spielen sollte. 

"Wir könnten einen Wiener Walzer darauf tanzen, wenn du magst." 

Ihr strahlendes Lächelnd verriet ihm, daß sie eine andere Idee hatte

Aufmerksam blickte er sie spöttisch grinsend an. 

"Wenn ich das richtig im Kopf habe, soll die Aufgabe ja aufs Finale vorbereiten. Also so ne Minivorführung sein. Was, wenn wir zuerst Träume als Wiener Walzer tanzen und dann zu Zachary Rose übergehen mit Rumba?" 

"Und den Paso Doble zu was?" 

"Schicksal, was sonst?" 

Er schlug die Hände vors Gesicht: "Bist du verrückt geworden?  Das ist ein Meisterschaftspensum, Alana!"

Sie zuckte die Schultern: "Ich will ins Finale! Ich will den Ball hier haben und ich will mit meinem Kater tanzen! Wiener Walzer kann ich, Rumba geht auch halbwegs. Es macht eh Sinn sie nochmal zu üben. Ich vermute Impro kommt spätestens im Finale, was ich cool fände." Angriffslustig blickte sie ihn über den Rand ihrer Kaffeetasse an. 

Seufzend stand er auf: "Also gut! Alana will spielen!" Bevor er sich an die Choreos machte, stahl er sich noch einen Kuss von ihr. 

Gegen Mittag rief er sie in den Saal: "Dein Paso Doble, meine Schicksalsgöttin."

Alana betrachtete die Schritte. Der Punkt signalisierte, sie würde mit einem Solo starten. Dann kam eine geschlossene Promenade, die sie schon aus anderen Tänzen kannte. Sie tanzte die Schritte, doch schon bei der nächsten Figur hakte es. Pascha hatte ein Einsehen : "Starten wir." 

Erst das Solo, dann die Promenade. Soweit war sie schon , als nächstes tanzte sie einen Schritt rückwärts und dann zu Seite um erneut eine diesmal offene Promenade zu tanzen, die in der so genannten Attacke mündete. Was ein weiteres Solo von Alana markierte. 

Nach einer guten Stunden nickte Pascha zufrieden: "Prima. Jetzt mit Musik."

Die ersten lateinischen Töne erklangen und Alana tanzte das Solo als Göttin des Schicksals. Pascha trat, wie in der Choreo gefordert auf sie zu und es ging los. Im zweiten Teil fungierte Alana als Schatten des Toreros, was ja eigentlich im Paso Doble getanzt wurde. Sie spiegelte Paschas stolze Figuren. Als weiteres Solo hatte er das mit dem Rock , dem Torerotuch, zu tanzen für sie eingebaut. Um im letzten Teil eine kleine Hebefigur auf seine Hüfte und eine Drehung als Abschluss. 

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