Kapitel 54: Türen 2

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Wir machten bei der Tür links von dem Billardzimmer weiter. Diesmal zögerte ich nicht, den Schlüssel im Schloss zu drehen und das Zimmer zu betreten.

Helles Licht strahlte mir ins Gesicht und blendete mich. Gegenüber der Tür war eine lange Fensterreihe, jedes Fenster war mindestens so groß wie ich und sie gaben die Aussicht auf einen unglaublichen Panoramablick frei. Das Zimmer war auf das Meer ausgerichtet. Von hier aus hatte man ungehinderte Sicht auf die Sonne, die gerade in den Wellen versank und eine blutrote Bahn auf das unendliche Blau zeichnete.

Atemlos betrachtete ich das wunderschöne Schauspiel der Natur, bis der letzte Sonnenstrahl sich im Wasser brach und vom Meer verschluckt wurde. Erst dann konnte ich den Blick abwenden, konnte mich der Magie des Momentes entziehen.

An dem Wänden rundum standen bequeme Sofas und Sessel in lockerer Anordnung, zwischendurch kleine Tische. Mir war nicht aufgefallen, dass der Raum so klein war, erst jetzt fiel mir auf, dass er nicht einmal halb so groß war wie der andere.

In einem Regal standen Stapel von Brett-, Würfel-, Denk- und Glücksspielen. Auch auf manchen Tischen standen noch welche.

"Diesen Raum müssen wir uns auch merken", grinste ich. Dann fielen meine Augen auf eine Packung "Elfer raus" und ohne nachzudenken, schnappte ich sie mir und steckte sie in meine hintere Hosentasche.

"Okay, weiter", strahlte ich.

Kopfschüttelnd legte Luke seinen Arm um meine Taille und zog mich mit sich.

Sorgsam verschlossen wir die Tür wieder und wanderten eine weiter.

Es war vielleicht der Raum, der uns am meisten erstaunte. Falls das überhaupt noch ging. Zumindest hätte ich damit nicht gerechnet.

Im Gegensatz zum vorigen Zimmer war es hier eher dunkel. Es gab Fenster, doch sie waren mit Vorhängen abgedunkelt und eindeutig nur zum Lüften und nicht zum Beleuchten gedacht. An der Decke hingen verschiedene Beamer und Lampen und etwas, was Luke als Nebelmaschine bezeichnete. An der Seite war eine Bar und ein Pult mit allem, was sich ein DJ nur wünschen konnte. Ansonsten war die Fläche frei und, abgesehen von dem Graffiti an der Wand, war es sauber und leer. Ganz hinten war ein enger Durchgang. Dahinter war ein zweiter Raum, dort standen Tische und Eckbänke wie in einem kleinen, jugendlich eingerichteten Restaurant.

Es war eine Disco! Zwar eine kleine, aber eine vollständige ausgestattete Disco. Hier, mitten in diesem großen, herrschaftlichen Haus war eine Disco!

"Diesen Raum müssen wir uns merken", staunte Luke mit strahlenden Augen.

Spielerisch schlug ich ihm auf den Arm, dann schob ich ihn energisch aus der Disco. "Vergiss es!"

Entsetzt sah er mich an. "Magst du keine Disco?"

"Ich war nie oft", gab ich zu. "Nur einmal nach dem Tanzkurs. Aber mal abgesehen davon, eine Disco zu zweit, wie stellst du dir das vor?"

"Ach", er grinste schelmisch, "mit dir könnte ich mir das schon vorstellen."

"Pah, das könnte dir so passen", rief ich, aber rot wurde ich trotzdem.

Luke lachte nur und zwinkerte mir zu. "Komm, wir haben für heute genug Zimmer gesehen." Er legte die Arme um mich und nahm mich mit zu unserem Zimmer.

Hallihallo,
Tut mir leid, dass ihr immer so oft warten müsst, bis das nächste Kapitel kommt. Ich versuche, nie einen längeren Abstand zwischen die Kapitel zu machen als eine Woche, aber falls doch, dann habt bitte einfach etwas Geduld. Ich habe gerade ziemlich viel zu tun mit Schule und Hobbys...naja, ihr kennt das ja. Ich möchte nicht aus Stress schreiben, sondern mir dann Zeit nehmen können, sonst werden die Kapitel nicht gut. Ihr dürft mich trotzdem gerne daran erinnern, weiter zu schreiben. Das ist total motivierend und dann merke ich, dass es wieder Zeit wird ;-)

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