Kapitel 34: Unterschlupf

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~~~ Dieses Kapitel schreibe ich für Leo___________, als Dank für dein Lob, sowie auch für deine Kritik, denn ich brauche beides, um mich zu verbessern. HDL! ~~~

"Wow! Das gibt's nicht!" Fassungslos starrte ich auf die unendliche Wolkendecke unter uns. "Das ist himmlisch! Im wahrsten Sinn des Wortes."

Luke lachte leise. "Ja, da hast du wohl recht." Er ließ mich eine Weile in meinem Glück schweben, doch dann holte er mich wieder auf den Boden der Tatsachen. "Das sieht zwar ziemlich hübsch hier aus, aber wir werden es jetzt ebenso schwer haben, bis zum Abend einen geeigneten Schlafplatz zu finden. Wenn wir hier mitten im Schnee schlafen, sind wir erfroren bevor wir wieder aufwachen."

Betroffen bohrte ich einen Finger in den harten Schnee. "So ein Schrott!"

Die Sonne stand schon sehr tief am Himmel. Wir mussten uns beeilen!

Mit eiligen Schritten liefen wir wieder in den Wald und suchten nach etwas geeignetem, irgendeinem geschütztem Ort, wo wir die Nacht verbringen konnten.

Im Wald war es noch dunkler, doch ich hatte auch das Gefühl, dass die Sonne jetzt immer schneller hinter dem nächsten Berggipfel verschwand. Langsam verlor ich die Hoffnung. Was war das für eine bescheuerte Idee von meinen Eltern, zwei Teenager allein los zu schicken? Ohne Ziel? Wir würden sterben deswegen.

Ich steigerte mich immer mehr in meine Verzweiflung. Ich wurde aus ihr gerissen, als der Boden unter mir nachgab und ich buchstäblich im Boden versank.

"Clare? Clare! Wo bist du? Was ist passiert? Gehts dir gut?" Seine Stimme bebte vor Sorge.

"Ich bin hier!", rief ich, "im Boden!"

Etwas schlitterte, dann horte ich ein ratschen und einen Fluch, dann war kurz alles still. Im nächsten Moment spürte ich Lukes tastende Hände an meinem Bein. "Ah, da", murmelte er. "Warte kurz." Er wühlte ein paar Sekunden in seiner Tasche herum, dann wurde es plötzlich hell. Mit dem Strahl der Taschenlampe leuchtete er mir ins Gesicht. "Geht's dir gut?", fragte er erneut.

Ja klar, wollte ich sagen, da nahm ich den Schmerz in meinem Bein erst richtig wahr. Ein stechender, heftiger Schmerz, der plötzlich all meine anderen Gedanken zur Seite drängte. Durch all die Aufregung hatte ich ihn erst gar nicht wahrgenommen, ich hatte zu sehr unter Schock gestanden, dass der Boden einfach verschwunden war, doch jetzt war es dafür um so schlimmer.

"Wo?", fragte Luke. "Clare, wo? Verdammt, sprich mit mir!" Luke rüttelte meine Schultern.

Keuchend atmete ich auf und versuchte den Schmerz zu verdrängen, doch Luke war schneller. Mit präzisen, systematischen Bewegungen leuchtete er meinen gesammten Körper ab. Er konnte es gar nicht übersehen.

"Ach du scheiße!"

TraummörderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt