Kapitel 19: Veränderung

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Meine Hände zittern. Das Opfer schnapp nach Luft. Mit Kraft drücke ich es am Kopf nach unten. Wasser schwappt in kleinen Kreisen um seinen Körper, überflutet seinen Kopf, erst das Kinn, dann Mund und Nase, bis schließlich das ganze Gesicht untergetaucht ist. Es wird nicht mehr lange dauern. Ich spüre schon das Opfer nach Luft ringen.

Plötzlich fühle ich Wärme an meiner Schulter, an meiner Hand. Wärme ist mir fremd. Ich kenne nur die Kälte meines Jobs. Die Kälte von Hass, von Angst, von Tod. Dieses neue Gefühl lenkt mich ab. Meine Hand vergisst, den Körper weiter herunter zu drücken. Stattdessen greift sie nach der Wärme. Ich verliere den Kontakt zum Boden. Das Neue nimmt mich mit sich, reist mich in die Dunkelheit, in das Nichts.

Es macht mir Angst. Alles sollte normal sein. Und doch will ich es genau deshalb ausprobieren. Weil es neu ist. Weil es nicht so ist, wie es sein soll. Ich werde mir untreu, doch es tut gut. Deshalb halte ich mich fest an diesem Guten, Neuen. Lasse mich weggleiten. Verschwinde. Verliere mich.

TraummörderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt