Kapitel 30: Im Freien

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~~~Dieses Kapitel widme ich euch allen, weil ihr einfach super seid!!! Danke, dass ihr so fleißig lest!!!!~~~

Meine Träume waren nur ein verschwommenes Gewirr aus Licht und Schatten, Kälte und Wärme, gewesen. Ich war dankbar dafür, doch ich war immernoch beunruhigt, weil ich es so überhaupt nicht unter Kontrolle hatte. Ich wurde immer nur irgendwie durch meine Traumwelten geschleudert.

Das waren die ersten Gedanken, die ich mit mir nahm, als ich aufwachte. Dann begann ich mich zu wundern, wo ich war. Ich dachte, ich wäre im Wald eingeschlafen, doch der Grund unter meinem Kopf fühlte sich überhaupt nicht wie der Waldboden an. Er schwankte hin und her wie auf einem Schiff und war hart und weich zu gleich.

Ich brauchte eine Weile, bis ich checkte, dass ich mit dem Kopf auf Lukes Bauch lag. Man, was hatte der für einen Waschbrettbauch, dass es so hart war?

Plötzlich fiel mir auf, dass Luke mir mit den Fingern durch die Haare strich. Ich war so beschäftigt damit gewesen, zu verstehen, wo ich war, dass ich die gleichmäßige Bewegung nicht bemerkt hatte.

Mit einem Mal spürte ich es in meinem Bauch kribbeln. Ich befürchtete, krank zu werden und horchte in mich hinein, doch mit war nicht schlecht, nein, ich fühlte mich wunderbar, also tat ich das Kribbeln als unwichtig ab.

Vorsichtig linste ich zwischen meinen Wimpern nach draußen in die Welt, dann öffnete ich meine Augen ganz und sah Luke mich anstarren. Ein Lächeln erhellte sein Gesicht.

Ich wollte von ihm herunter rollen und musste unwillkürlich aufstöhnen.

"Was ist los?", fragte Luke sofort besorgt.

"Ich bin mega verspannt", ächzte ich qualvoll.

"Warte, bleib liegen!" Schnell runtschte er zu mir und kniete sich neben mich. Bevor ich fragen konnte, was er vor hatte, spürte ich seine warmen Hände an meinen Schultern. Vorsichtig wanderten sie über meinen Nacken, bis er die Verspannung gefunden hatte und begann, sie sanft zu kneten und zu reiben, bis sie warm geworden war und sich löste.

" Besser?"

"Ja, danke." Erholt stand ich auf. Es war schön warm. Im Licht sah ich den See klitzern. Er zog mich voll in den Bann. Gestern im Dunkeln hatte er längst nicht so schön ausgesehen wie jetzt in der Sonne. Ohne nachzudenken lief ich an sein Ufer.

Etwas trampelte an mir vorbei. Mit Schwung sprang Luke in den See. Spritzend und prustend tauchte er wieder auf. Er schüttelte sich das Wasser aus den Haaren und grinste mich an.

Ich reichte ihm die Hand um ihm aus dem Wasser zu helfen, doch ich hatte ihn falsch eingeschätzt. Platsch, landete ich neben ihm. Ehe ich es mir versah, hatte er mich in den tiefen Bereich des Sees gezogen.

"Was soll das?!", ich funkelte ihn böse an und spritzte ihm eine Ladung eiskaltes Bergseewasser ins Gesicht. Lachend spritzte er zurück. Im nu waren wir in die schönste Wasserschlacht verwickelt. Ich kreischte und lachte, dann veranstalteten wir ein Wettschwimmen zum Ufer, bis ich zitterte vor Kälte und meine Lippen ganz blau anliefen.

"Komm raus", befahl mir Luke, warf mich über seine Schulter und schleppte mich nach draußen. Als er mich absetzte, stand ich plötzlich ganz dicht vor ihm. Das T-Shirt klebte klatschnass an seinem Körper und ließ seine braune Haut durchschimmern. Mir blieb der Atem weg.

Mit letzter Selbstkontrolle drehte ich mich um, bevor ich etwas dummes tun konnte. Das kribbeln wurde stärker.

Schnell streifte ich mir die nassen Klamotten ab und hängte sie zum trocknen an einen Ast. Luke warf seine daneben, doch ich wagte es nicht, ihn anzusehen. In Unterwäsche stellte ich mich in den Sonnenschein und wartete darauf, dass ich trocktete.

TraummörderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt