Kapitel 36: Entzündet

261 21 8
                                    

~~~ Das Kapitel ist für Rebekka. Danke, dass du dich bereit erklärt hast, mein erstes Buch "der Name der Sphinx" weiter zu schreiben, so muss ich es nicht einfach wegwerfen! Du bist ein Engel! ~~~

Das erste, was ich wahrnahm, war, dass es wunderbar warm war. Dann erkannte ich auch, warum: ich lag förmlich auf Luke drauf. Meine Wange war an seine Brust geschmiegt, mein Bauch lag schräg über seinem, nur meine Beine lagen neben seinen auf dem Boden. Seinen einen Arm hatte er um mich gelegt, sodass seine Hand auf meiner Hüfte ruhte, mit der anderen fuhr er mir durch die Haare.

Das nächste, was ich wahrnahm, war, dass ich eine weiche Jogginghose und ein zu großes T-Shirt anhatte, ich war mir aber ganz sicher, dass ich gestern noch eine Jeans, ein Top, einen Pulli und meine Jacke angehabt hatte. Ich konnte mich nicht mehr erinnern, sie bevor ich eingeschlafen war, ausgezogen, und die anderen Klamotten, die im übrigen auch nicht mir gehörten, angezogen zu haben. Ich konnte mich überhaupt nicht erinnern, eingeschlafen zu sein. Und das alles ließ nur eine mögliche Schlussfolgerung zu:

Ich war, erschöpft vom heulen, in Lukes Armen eingeschlafen. Er hatte mich daraufhin umgezogen (oh Gott, wie peinlich) und dann zum schlafen wieder in seine Arme genommen. Dass ich die Klamotten nicht kannte, ließ sich nur so erläutern, dass es seine waren, weil er nicht in meinen Sachen hatte wühlen wollen.

Nachdem nun das alles durch meinen Kopf geschossen war, reagierte er mit einem peinlich berührten feuerrot.

"Ah, du bist wach!", murmelte Luke und strich über meine heißen Wangen. "So gefällst du mir schon viel besser. Das sieht viel gesünder aus!"

Ich öffnete die Augen und blinzelte ihn verwirrt an.

"Gestern warst du leichenblass, das hab ich sogar im Taschenlampenlicht gesehen."

Er strich mir noch einmal besorgt über die Haare, ließ seine Hände meinen Rücken hinunter zu meiner Taille gleiten und hob mich dann mit einer Leichtigkeit von sich herunter, als wöge ich gerade mal halb so viel wie ich in echt wog.

Plötzlich war das kribbeln wieder da, und es wurde auch nicht besser, als er begann, sich um mein Bein zu kümmern. Zwar tat es jetzt nicht mehr ganz so extrem weh, dafür spürte ich jetzt um so deutlicher seine warmen Hände auf meiner Haut.

Erst schob er die Hose nach oben. Da sie so groß war ging sie locker über mein Knie drüber. Dann begann er, vorsichtig den Verband abzuwickeln. Erst zeigte sein Lächeln mir, dass ich gut heilte, doch dann schwand es aus seinem Gesicht. "Da unten beginnt es zu entzünden." Er berührte sanft eine schmerzende Stelle unterhalb meines Knies.

Ich sah lieber gar nicht hin.

TraummörderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt