"Verdammt, verdammt, verdammt. " Ich vergrub meine Hände in meinen Haaren und zog daran um mein müdes Gehirn wach zu halten. Mir fiel einfach keine passende Idee ein, was ich zu Lorens Geburtstag machen könnte.
"Wenn du so weiter machst, hast du bald keine Haare mehr auf dem Kopf. "
Erschrocken fuhr ich herum. "Julian! Was machst du hier? " Julian war ein Typ aus meiner Klasse. Ich hatte ihm bisher nie viel Beachtung geschenkt. Wenn ich genauer darüber nachdachte, achtete ich auf fast keinen in meiner Klasse.
"Du sitzt auf der Mauer um den Schulhof. Da kann jeder vorbeikommen", erinnerte er mich.
"Ja, sorry. Ich hab nur nicht damit gerechnet, dass hier noch jemand ist. Du hast mich eben überrascht. "
"Du warst ja auch ziemlich beschäftigt damit, dir die Haare auszureißen. Was verzweifelt dich denn so?" Er stellte seinen Schulranzen neben meinen auf den Boden und setzte sich zu mir auf die Mauer.
"Loren hat morgen Geburtstag und ich hab keine Ahnung, was ich besonderes machen könnte. Es ist nämlich ihr 40. und da will ich ihr nicht nur einfach so mein Geschenk überreichen."
"Wer ist Loren? "
Ich zupfte die dünne Haut von meinem Nagel. " Meine Ziehmutter", antwortete ich schließlich.
"Du wohnst nicht bei deinen Eltern? ",fragte er gerade heraus. "Oh entschuldige, das war nicht gerade taktvoll. Du musst natürlich nicht antworten, wenn dir das zu persönlich ist."
"Nein, kein Problem. Ist mit lieber als wenn du irgenwie herumdruckst und um den heißen Brei redest. Ich lebe nicht bei meinen Eltern. Schon seit knappen drei Jahren nicht mehr. Aber du brauchst mich nicht zu bemitleiden, ich hab Loren sehr gerne." Mehr wollte ich ihm eigentlich nicht erzählen und er fragte auch nicht weiter, wofür ich ihm sehr dankbar war.Stattdessen fragte er, ob es mir deshalb so wichtig sei, Loren etwas besonderes zu ihrem Geburtstag zu machen und ich bejate.
" Hmm, lass mich nachdenken. Frühstück im Bett wäre ein echter Klassiker. Das setzt halt vorraus, dass du vor ihr wach bist und sie eher ein Morgenmuffel ist."
Ich grinste. Das passte ja perfekt. Und es war wirklich ein echter Klassiker. Das ich da nicht selbst drauf gekommen war! "Danke, du hast mich gerettet." Ich umarmte ihn stürmisch.
"Immer wieder gern", erwiederte er, während ich meinen Schulranzen über meine Schulter warf und mich auf mein Fahrrad schwang. "Wo willst du denn so plötzlich hin?" Julian sah mich erstaunt an.
"Na, Frühstückszutaten kaufen."
" Warte,ich komme mit. Also wenn das okay für dich ist", setzte er hinzu.
"Warum sollte es nicht okay für mich sein?"Ich passte mein Tempo seinem Schritttempo an. "Du kannst deine Tasche an mein Fahrrad hängen", bot ich an. Wir machten uns nebeneinander schweigend auf den Weg.
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Traummörder
أدب المراهقينJede Nacht träumt Clare, dass sie jemanden umbringt. Als sie schießlich im Traum ein Kind ermordet, stürzt sie in sich zusammen. Unverhofft erhält sie Hilfe von Luke, von dem sie nichts weiß außer seinem Vornamen. Auf den Hinweis eines mysteriösen B...