Severus Snape
„Verschwinden Sie Thorne!", knurrte ich bedrohlich, als er mich in wirklich jeden Laden verfolgt hatte und die ganze Zeit an mir zu kleben schien. Diese Unfähigkeit in Person hatte sich extra als Aufsicht eintragen lassen, nachdem es meine Aufgabe als stellvertretender Schulleiter war, die Schüler an ihrem ersten Wochenende dorthin zu begleiten und die Erlaubniszettel zu überprüfen. Er bildete sich mal wieder ein, dass ich, wenn ich unbeobachtet wäre, irgendetwas 'Todessermäßiges' machen würde. Lächerlich. Am lächerlichsten war die Vorstellung, dass er wirklich dachte, ernsthaft etwas gegen mich tun zu können. Dass er mich aufhalten könnte. „Ich werde Sie keine Sekunde aus den Augen lassen! Das habe ich Ihnen doch schon mehrmals gesagt!", piepste er wütend. „Und was denken Sie, sollte ich bitte hier anstellen?! Denken Sie ernsthaft, ich wäre so dämlich mich hier mit irgendwem zu treffen oder irgendetwas zu planen?", fragte ich gereizt. „Da! Na also! Sie geben es zu! Ich wusste es! Sie Todesser!", kreischte er jetzt schon fast. Ich verdrehte die Augen und dabei fiel mein Blick auf die kleine Granger, welche gerade aus einem Bücherladen mit Harry und dem Weasley-Jungen kam. Wie sie die Beiden wohl da reinbekommen hatte? Sie beäugte Thorne und mich interessiert und mir war, als würde ich etwas Belustigung und Schadenfreude in ihrem Gesicht erkennen. Na, schönen Dank auch! Ich riss meinen Blick, den sie glücklicherweise nicht zu bemerken schien, wieder von ihr. Was hatte dieser Troll gerade nochmal gesagt? Ach, eigentlich war es mir auch egal. Sollte er doch denken, was er wollte. Er hatte unrecht, mit allem, und niemand würde ihm Beachtung schenken. Was nicht hieß, dass es niemanden gab, der ähnlich dachte wie Thorne, aber verurteilt konnte ich nicht mehr werden. Dafür hatte Dumbledore vor seinem Tod gesorgt. Ich blickte ihn nun stumm an, drehte mich um und apparierte einfach. Ich apparierte nicht weit weg, aber Thorne konnte mir so nicht folgen und wahrscheinlich würde er denken, dass ich Hogsmeade verlassen hatte. So konnte ich wenigstens noch etwas in Ruhe Bücher kaufen, bevor ich zu Harry ins Drei Besen gehen würde.
In dem Wirtshaus musste ich feststellen, dass es sich entgegen meinen Erwartungen wohl um ein Treffen mit dem Goldenen Trio handelte. Na ganz große Klasse! Das hatte er mit Absicht vorhin so missverständlich formuliert. Er bildete sich irgendwie ein, dass es mir guttun würde mit den beiden Gryffindors besser klarzukommen. Gerade was Miss Granger betraf, hatte er sich in den Kopf gesetzt, dass wir uns prima verstehen würden. Und das ungute Gefühl, dass mehr hinter seinen Versuchen Granger und mich etwas näher zu bringen, steckte, ließ mich einfach nicht los. Mit seinen Einmischungen glich er erschreckend genau Dumbledore. Beide waren der Ansicht, besser zu wissen, was gut für mich war, als ich selbst. Aber das konnte Harry vergessen. Ich ließ mich nicht manipulieren. Unteranderem deshalb war ich auch jetzt wieder mehr als abweisend Granger gegenüber und relativ schnell zeigte es auch die gewünschte Wirkung und sie machte sich aus dem Staub. Es hatte mich nebenbei verrückt gemacht, dass sie so dicht neben mir saß, und ich war mir sicher, dass auch das auf Harrys Mist gewachsen war. Harrys Vorwürfe ignorierte ich einfach. Ich selbst blieb aber auch nicht mehr lange, denn diese Art von Harry machte mich einfach rasend.
So saß ich nun wieder in meinem Büro und war gerade dabei einen Trank zu brauen, als es energisch an der Tür klopfte. Ich hatte wirklich mit jedem gerechnet, aber nicht mit der Person, die tatsächlich vor meiner Tür stand. „Miss Granger", sagte ich und konnte mein Erstaunen nicht verbergen. Sie grinste mich breit an und plötzlich tat sie etwas, dass mich komplett aus der Fassung brachte. Schwungvoll warf sie sich mir in die Arme, sodass ich nach hinten stolperte. „Professor! Ich hab Sie ja so vermisst!", rief sie dabei und trat mit ihrem Fuß die Tür zu. Als ich mich wieder gefangen hatte, löste ich mich wütend von ihr und stieß sie grob von mir, dabei spürte ich aber noch mehr als deutlich, ihren Körper, wie er sich an mich schmiegte. „Was bei Merlin soll das Miss Granger!", zischte ich. „Aber Professor! Wir müssen uns nicht weiter verstellen! Sie empfinden doch bestimmt genauso wie ich!", säuselte sie verträumt und schlagartig wurde es mir klar. Verbunden mit ihren vergrößerten Pupillen machte alles Sinn. Das konnte nur eine Sache sein... Amortentia! Nur wie kam sie daran? Und dann auch noch an einen Amortentia, dass sie auf mich fixieren ließ. Irgendwer wollte sich mit ihr damit wohl einen grausamen Scherz erlauben.
„Miss Granger! Sie sind nicht ganz bei sich! Wie sind sie in Berührung mit Amortentia gekommen?" „Amortentia? Aber nein! Ich liebe Sie! Das hat nichts mit einem Trank zu tun. Sonst hätte ich ja wohl nicht schon seit Wochen diese Träume von Ihnen!", schwärmte sie mit unnatürlich hoher Stimme. Träume? Wunderte ich mich, doch dann kam sie plötzlich wieder näher auf mich zu, weshalb ich zurückwich, und den Gedanken vergaß. Immer weiter, bis ich gegen die Wand stieß. Verflucht! „Ich werde Ihnen jetzt ein Gegenmittel holen!", versuchte ich, doch ehe ich sie wegschieben konnte, presste sie sich eng an mich. Ich knurrte „Miss Granger! Hören Sie sofort...", doch da unterbrach sie mich, indem sie mir einen Finger auf die Lippen legte. „Lass uns doch meine Träume wahr machen!", schnurrte sie. Ihr Duft vernebelte meinen Verstand und kurzzeitig vergaß ich mich zu wehren. Genau das nutzte sie aus, um ihre Lippen auf meinen Hals zu pressen und eine Hand in meinen Schritt zu legen und diesen fest zu kneten. Heiß glitt ihre Zunge meine Kehle entlang. Überrascht keuchte ich auf und ich merkte, wie sich mein bestes Stück erhärtete. Vernebelt beugte ich mich ihren Lippen entgegen und konnte sie nicht mehr aus den Augen lassen. Ob sie so weich waren, wie sie aussahen? Und so süß schmecken würden, wie ich es mir immer vorgestellt hatte? Ihre eine Hand rieb unaufhörlich über meine Hose, während die andere meinen Kragen fest umklammerte. Ich konnte mir ein Stöhnen nicht mehr verkneifen. „Ich liebe Sie! Ich brauche Sie, Sir!", murmelte sie, ihr Gesicht wenige Zentimeter von meinem entfernt. Diese Worte! Diese Lüge lösten meinen vernebelten Verstand wieder auf. Niemand würde mich lieben! Geschweige denn brauchen! Außerdem hatte sie erst vor einigen Tagen selbst gedacht, wie sehr sie mich hasste. Wie konnte ich nur die Kontrolle verlieren?!
Grob umgriff ich ihre Schultern und riss sie mit voller Kraft von mir. Ehe sie sich wieder auf mich stürzen konnte, zückte ich meinen Zauberstab und machte sie bewegungsunfähig und nahm ihr ihre Stimme. „Reißen Sie sich zusammen, Granger! Zwischen uns wird nie etwas passieren! Und das wollen Sie auch gar nicht! Denken Sie nach! Benutzen Sie ihren Verstand! Das ist Amortentia! Und jetzt warten Sie, bis ich den Gegentrank geholt habe!", brüllte ich schon fast. Trotz einiger Gegenwehr von ihr schaffte ich es schlussendlich ihr den Trank einzuflößen. „Der Trank wird Sie gleich etwas auslaugen und Sie werden sich etwas schwach fühlen", erklärte ich ihr noch. Augenblicklich schrumpften ihre Pupillen wieder auf normale Größe zurück und ihr verliebter Ausdruck wich einem entsetzen und vor Scham gerötetem Gesicht. Wusste ich es doch.
Ich löste ihre Fesseln wieder und gab ihr die Fähigkeit zu sprechen zurück. Ich bemerkte, wie der Gegentrank seine Nebenwirkungen zeigte und ihre Beine vor Schwäche anfingen zu zittern. „Setzten Sie sich, Granger!", deutete ich auf den Sessel in meinem Büro. Aus irgendeinem Grund schien sie noch etwas mehr zu erröten, als sie den Sessel anblickte, jedoch überspielte sie es schnell und ließ sich darauf plumpsen. Ich selbst lehnte mich gegen meinen Schreibtisch und verschränkte die Arme vor meiner Brust. „P-P-Professor das alles tut mir so unendlich leid. Oh, man das ist ja so peinlich!", stöhnte sie auf und vermied es, mir in die Augen zu sehen. Doch ich hob nur meine Hand und erwiderte „Sie waren nicht bei sich!" Eine unangenehme Stille breitete sich zwischen uns aus.
„Also... Wissen Sie, wer Ihnen den Amortentia untergejubelt hat?", fragte ich sie sachlich. Ich sah ihr an, wie sie angestrengt nachdachte, dann wollte sie gerade den Kopf schütteln, als sich ein Wissender Ausdruck auf ihr Gesicht schlich. „Bennet! Natürlich! Er hat mich im Honigtopf angerempelt! Und die haben alle so gelacht!", murmelte sie mehr zu sich als als Antwort an mich. „Sein Sie sich sicher, dass er nicht ungestraft davonkommen wird. Ich sehe das ebenso als Angriff auf mich!", zischte ich und fügte dann etwas freundlicher – da sie mir auf Grund der Situation leidtat – hinzu, „Wenn es Ihnen besser geht, können Sie gehen. Ich werde den Vorfall so diskret wie möglich behandeln. Selbstverständlich bin ich aber dazu verpflichtet, die Direktorin darüber zu informieren." Sie nickte dankbar und lächelte mir ehrlich zu, als sie sich erhob und zur Tür ging. Doch da fiel mir noch etwas ein.
„Miss Granger? Was für Träume meinten Sie eigentlich vorhin?"
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anything you've been dreaming of
FanfictionNach dem Krieg kehren die Schüler und Schülerinnen wieder zurück nach Hogwarts. Darunter auch Hermione Granger, Kriegsheldin und beste Freundin von Harry Potter. Auf unerklärliche Weise hat der dunkle Professor Snape überlebt, wird als Held gefeiert...