„Wieso interessiert dich das überhaupt?", unterbrach ich ihn. Er stockte und nach ein paar Sekunden schien auch er bemerkt zu haben, wie sein Ausbruch gerade gewirkt haben musste. Zumindest deutete das sein Gesichtsausdruck an. Entsetzt starrte er mich an, als hätte er niemals damit gerechnet, so die Kontrolle zu verlieren. „Tut es nicht!", brummte er gefährlich. Aber ich war nicht überzeugt. Ich hob eine Augenbraue „Ach ja? Und wieso hast du diesen Kerl dann von mir weggezogen, oder eher schon weggerissen?" Er schwieg woraufhin ich fast schon ein triumphierendes Grinsen unterdrücken musste. Ich nahm all meinen Mut zusammen. „Du bist eifersüchtig!", warf ich einfach so in den Raum. Für den Bruchteil einer Sekunde erschien ein beinahe gequälter Ausdruck auf seinem Gesicht, dann schnaubte er wenig überzeugend „Mach dich nicht lächerlich!"
„Okay... Aber wieso hast du ihn dann von mir weggezogen?!", wiederholte ich eindringlich. „Weil es eine Schulveranstaltung ist! Körperliche Beziehungen zwischen Schülern sind auf Hogwarts nicht geduldet!", erwiderte er mit überzeugendem Ton. Doch ich glaubte ihm kein Wort. Ich trat langsam in seine Richtung. „Schwachsinn! Wieso hast du ihn weggezogen?", sagte ich langsam, aber laut und deutlich ohne weiter auf seine klägliche Ausrede einzugehen. „Das habe ich bereits gesagt! Zehn Punkte Abzug für diese Unverschämtheit!", sein Unterton wurde immer drohender und ich merkte, dass ich ihn langsam aber sicher in die Enge gedrängt hatte. Ich musste es einfach wissen. Ich wollte es von ihm hören. Bitte! Sag es! Sag, dass du eifersüchtig warst! Betete ich innerlich. Und so wiederholte ich mich erneut „Wieso hast du es getan?!"
Schnellen Schrittes kam er auf mich zu und blieb dicht vor mir stehen. Seine Rage war ihm deutlich anzusehen. „Verdammt! Ja! Ich war eifersüchtig! Bist du jetzt Glücklich? Macht es dir Spaß mich so zu quälen und mich leiden zu sehen! Ja! Es hat mich absolut fertig gemacht, dich mit diesen Typen zu sehen. Dir nicht nah zu sein! Und ja verdammt! Wenn ich schon dabei bin mich komplett zum Deppen zu machen: Ich liebe dich!", schrie er und starrte mich heftig atmend an. Kurz ging ein Ruck durch meinen Körper und dann war ich wie versteinert. Hatte er das... Nein ich hatte mich gerade einfach nur verhört. Doch mein wild pochendes Herz war anderer Meinung. Und auch sein schockierter Gesichtsausdruck deutete darauf hin, dass er nicht glauben konnte, was er mir eben entgegengebrüllt hatte. „Was?", hauchte ich trotzdem und merkte wie Tränen in meinen Augen schimmerten. „Du hast mich schon verstanden!" „Du... du liebst mich?", hackte ich zögernd mit zitternder und brechender Stimme nach. „Ja, ich liebe dich! So jetzt habe ich es gesagt! Und jetzt ist es dein Problem. Jetzt musst du damit klarkommen. Auch wenn es dich so offensichtlich anwidert, dass du es kaum aussprechen kannst!
Und wenn wir schon dabei sind. Zu sehen, dass es dir nicht das geringste ausgemacht hat - das mit uns - und du einfach so von einem zum nächsten springst... Das tut verdammt weh! Gibt dir das irgendwas? Ist das so ein Kick für dich? Oder hast du einfach nicht an die Konsequenzen gedacht? War das von Anfang an deine Intension? Mit mir zu spielen? Klar! Vermutlich war das auch noch irgendeine dämliche Wette! Herzlichen Glückwunsch, du hast sie offensichtlich gewonnen! Mit mir kann man es ja machen. Lass uns doch sehen, wie naiv dieser bescheuerte Todesser ist! Er hat es nicht anders verdient. Und..."
Ich hörte gar nicht weiter zu. Um genau zu sein hatte ich schon nicht mehr wirklich aufgenommen, was er gesagt hatte, seitdem er nochmal gesagt hatte, dass er mich liebt. ER LIEBT MICH! Für mehr war in meinem Kopf einfach kein Platz mehr. Die Tränen strömten mir jetzt haltlos die Wange hinunter. Doch es waren keine Tränen aus Trauer, sondern aus purer und wahrhaftiger Freude. Doch er schien es falsch zu interpretieren und deutete mein Schweigen und das Weinen als Zustimmung zu seinem gesagten, denn er wollte sich zum Gehen wenden mit dem Satz mit einem gehässigen Unterton „Tut es dir jetzt etwa leid? Oder tust du dir jetzt wohl eher leid. Das werde ich mir jetzt nicht mehr weiter antun!" „Du bist so ein Idiot!", krächzte ich und er drehte sich wütend zu mir um, aber bevor er wieder etwas sagen konnte, setzte ich fort. „Ich liebe dich doch auch!"
Ein paar weitere quälende Sekunden lang starrte er mich einfach weiter böse an, als hätte er noch nicht ganz verarbeitet, was ich da eben gestanden hatte. Etwas lauter wiederholte ich mich „Ich liebe dich, Severus!" Dann setzte er sich mit versteinertem Gesicht in Bewegung und war in drei großen Schritten bei mir. Ohne zu zögern umschloss er mit seinen großen Händen mein Gesicht, beugte sich zu mir runter und presste fordernd seine Lippen auf meine. Plötzlich war alles andere egal geworden. Und ein Feuerwerk explodierte in mir drinnen. Was sehr passend war, denn genau in diesem Moment ging tatsächlich ein Feuerwerk los und für einen kurzen Augenblick war ich der festen Überzeugung, dass es nur für uns gezündet wurde. Denn welchen Grund sollte es sonst dafür geben. Fordernd stupste er mit seiner Zunge gegen meinen Mund und schon begann ein immer wilder werdender Kuss, bei dem er mir forsch durch die Haare wühlte. Endlich breitete sich sein köstlicher Geschmack wieder in meinem Mund aus und ein zufriedener Seufzer entwich mir. Wir hatten einiges nachzuholen. Doch dann löste Severus sich kurz keuchend von mir, hauchte „Frohes neues Jahr" gegen meinen Mund und drängte mich dann gegen die kalte Schlossmauer, um damit fortzufahren, mich wild zu küssen. Und dann dämmerte mir auch viel zu langsam, wieso hier ein Feuerwerk war. So gut hatte bisher noch kein Jahr angefangen. Ich genoss seine Nähe so unglaublich. Ich hatte ihn einfach so vermisst. Kurz wollte sich ein Gedanke an meine Freunde durchkämpfen, die mich möglicherweise vermissen und suchen würden. Und Ginny, mit der ich noch einiges zu klären hatte. Aber seine Küsse vernebelten dermaßen meine Sinne, dass ich noch nicht einmal daran denken konnte, wie riskant das ganze hier draußen war. Immerhin waren wir nicht allzu weit weg von der Party. Genau genommen standen wir direkt neben einem der Ausgänge. Aber das war gerade echt nicht von Bedeutung. Also ließ ich meine Hände vorne unter sein Hemd wandern. Seine Haut war so warm und er keuchte kurz aus einer Mischung von Lust und erstaunen wegen meinen kalten Händen auf. Ich wollte mehr. Ich wollte ihn überall spüren. Und zwar jetzt!
Stopp. So konnten wir nicht weiter machen! Ich drückte ihn sanft von mir fort, aber nicht zu weit, denn ich wollte seinen warmen Körper an meinem spüren. Fragend und völlig außer Atem blickte er mir entgegen und ich vermisste bereits seine Lippen, doch ich musste das noch schnell loswerden. „Das mit Malfoy...", ich merkte, wie er sich zu versteifen begann und er unterbrach mich „Ich denke ich will das lieber nicht hören." Ich ignorierte seinen Einwand. „Das war... und sei jetzt bitte nicht sauer, ich weiß selbst wie dämlich das war, aber ich konnte in dem Moment einfach nicht klar denken... Das war nur um dich eifersüchtig zu machen. Da war und wird nie etwas zwischen uns sein. Und der Junge von eben... Den kannte ich gar nicht. Und ich wollte definitiv nichts von ihm. Der hat mich zufälligerweise gerade belästigt. Genaugenommen hast du mich da eben vor einem betrunkenen Scheißkerl gerettet..." Sofort verdunkelte sich seine Miene. „Den mach ich fertig!", knurrte er bedrohlich und wollte sich bereits von mir abwenden, doch ich hielt ihn zurück. „Nein! Lass es gut sein. Ich glaub du hast ihn schon erschreckt, er wird sowas nicht noch einmal tun. Bitte!" Widerwillig gab er nach einigem Zögern nach, doch so ganz überzeugt wirkte er nicht. „Lass uns lieber in deine Räume verschwinden!", lenkte ich seine Gedanken mit einem vielsagenden Blick auf etwas anderes. „Okay... aber unter einer Bedingung!", er grinste wie ein kleiner Junge. So hatte ich ihn noch nie gesehen und das brachte mein Herz zum Hüpfen. „Was?" „Sag es nochmal! Ich will es nochmal hören!", flüsterte er in mein Ohr. Ein verliebtes Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus, was mich vermutlich total dämlich aussehen ließ, aber das war mir sowas von egal. „Ok... Aber dann habe ich auch eine Bedingung...", antwortete ich zuckersüß und hauchte ihm einen kurzen Kuss auf seinen Mundwinkel „Gib Gryffindor seine Punkte wieder, die du mir heute vollkommen zu Unrecht abgezogen hast!"
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FanfictionNach dem Krieg kehren die Schüler und Schülerinnen wieder zurück nach Hogwarts. Darunter auch Hermione Granger, Kriegsheldin und beste Freundin von Harry Potter. Auf unerklärliche Weise hat der dunkle Professor Snape überlebt, wird als Held gefeiert...