„Guten Morgen Mione! Bist du bereit nach Hogsmeade zu gehen?", fragte mich Ron fröhlich als ich gerade die Treppe aus dem Mädchenschlafsaal in den Gemeinschaftsraum runterstieg. „Morgen! Na was denkst du denn?!", lachte ich. Wir hatten uns gestern Abend bereits darauf geeinigt das Frühstück ausfallen zu lassen, somit konnten wir auch länger schlafen, und dann im Dorf etwas essen. Und natürlich, um mehr Süßigkeiten im Honigtopf naschen zu können. „Hey Mione!", sagte jetzt auch Harry, der bis eben noch damit beschäftigt war mit Ginnys Lippen zu verschmelzen.
Wir machten uns also zu viert auf den Weg nach unten, wo bereits schon die ganzen Drittklässler auf die Lehrer warteten, welche bei ihrem ersten Hogsmeade-Ausflug Aufsicht führen würden. Die höheren Klassen waren davon glücklicherweise nicht mehr betroffen, denn dann kannten alle ja bereits den Weg und im Dorf wären ja trotzdem für den Notfall noch immer die Lehrer anwesend die auf die Drittklässler Acht gaben. „Okay machts gut Leute!", rief Ginny uns im Weggehen zu, denn sie hatte ihre Freunde erblickt, mit denen sie nach Hogsmeade gehen würde. Das war echt das angenehme an der Beziehung von Harry und Ginny. Man merkte zwar, wie sehr sich die beiden liebten und gerne Zeit miteinander verbrachten, aber dennoch waren sie selbstständig und konnten auch Zeit mit anderen – getrennt voneinander – verbringen.
„Okay gehen wir dann los?", fragte ich meine beiden besten Freunde. „Warte noch kurz. Sev hat heute Aufsicht. Ich wollte noch kurz mit ihm sprechen, vielleicht treffen wir uns ja noch mit ihm auf ein Butterbier oder so", sagte Harry. Entgeistert starrte ich ihn an. Das konnte unmöglich sein ernst sein. Doch, bevor ich protestieren konnte, tauchte eine dunkle Gestalt vor uns auf und Harry fragte ihn bereits. Sehr zu meinem Leidwesen willigte er auch noch ein uns nachher dort zu treffen und ich überlegte mir bereits eine Ausrede, weshalb ich nicht mitkommen könnte. „Ah Snape da sind Sie ja! Dann können wir ja los... Ach Hallo ihr drei", unterbrach uns Thorne, der sich gleich wieder abwandte. Etwas zu laut, wahrscheinlich mit Absicht, hörten wir ihn zu einigen anderen Schülern sagen „Keine Sorge ich komme selbstverständlich als Aufsicht mit, wenn dieser Todesser hier auch dabei ist. Wer weiß, was er so alles allein anstellt..." Harry wurde wütend und ich sah ihm an, dass er gleich etwas Unüberlegtes tun wollte, doch Snape hielt ihn bereits zurück. „Lass es sein! Wenn er denkt mich im Auge behalten zu müssen, soll er es doch versuchen", knurrte er nur und erstaunlicher Weise hörte Harry auch noch darauf. Endlich konnten wir uns also auf den Weg machen, worüber ich mehr als froh war, denn so langsam bekam ich echt Hunger.
Wir gingen zuerst in ein kleines Kaffee in der Mitte des Dorfes, welches echt leckeres Frühstück anbot. Nach einem leckeren Kräutertee und herrlich süßen Pancakes – sogar besser als die in Hogwarts – machten wir uns lachend auf den Weg zum Honigtopf. Drinnen duftete es unglaublich nach den verschiedensten Sachen und ich begann mir fleißig Süßigkeiten zusammen zu suchen. Eigentlich war das sonst nicht so meine Art, aber ich war in letzter Zeit echt frustriert von den ganzen Träumen, weshalb ich das nun echt gebrauchen konnte. Gerade hatten wir alles bezahlt, ich nahm meine großen Papiertüten in die Hand und machte mich auf den Weg zum Ausgang, als mich plötzlich ein Slytherin – Bennet – mit voller Absicht anrempelte. „Vorsicht du Schlammblut!", zischte er und eigentlich war es mir egal, doch ein gefährliches Funkeln, welches in seinen Augen aufleuchtete, besorgte mich etwas. Seine Freundesgruppe, welche um ihn herumstand, lachte hinterlistig und wissend auf. Was bei Merlin sollte das? Leider hatte ich nicht gemerkt, dass er mir durch diese Aktion etwas in die Tasche gleiten ließ.
Harry und Ron wollten unbedingt noch zu Zonkos und ich willigte mit der Bedingung ein, dass die beiden dann mit mir noch mit in einen Bücherladen gehen mussten. Und genau das taten wir dann auch. Während Ron und Harry ihr ganzes Geld in dem Zauberscherzeladen ließen, gab ich es für zehn neue Bücher aus. Bei Büchern konnte ich mich einfach nie zurückhalten. Ich liebte es einfach. Unterwegs bekam ich eine kleine Auseinandersetzung zwischen Snape und Thorne mit und ich war froh, dass Ron und Harry zu sehr abgelenkt waren, als dass sie etwas davon mitbekommen hätten. Denn sonst wäre Harry vermutlich noch auf die glorreiche Idee gekommen, irgendwie dazwischen zu gehen und sich somit Ärger einzuhandeln. Und irgendwie fand ich es ganz witzig, dass Snape sich mit dem rumschlagen musste. Hatte er doch auch nicht anders verdient, oder? Klar übertrieb Thorne maßlos und auch das, was seine Worte das letzte Mal bei dem Professor ausgelöst hatten, spukte plötzlich in meinem Kopf herum. Und wenn ich näher darüber nachdachte, bekam ich auch ein schlechtes Gewissen und mich überkam das Bedürfnis, ihn selbst aus dieser Situation zu befreien. Weshalb ich die einfachste Lösung wählte und aufhörte, darüber nachzudenken. Wieso sollte ich mich um ihn sorgen?
Jetzt saßen wir im Drei Besen und tranken ein Butterbier, während ich darauf fieberhaft überlegte, wie ich so schnell wie möglich hier wegkommen würde, bevor Snape hier auftauchte. „Hey Jungs, sorry, aber ich wollte unbedingt nochmal in die Bibliothek. Wäre es für euch Okay, wenn ich schon mal nach Hogwarts zurück gehen würde?", versuchte ich also. „Ach komm, Mione! Ich weiß genau was das soll. Kannst du nicht wenigstens versuchen dich mit ihm zu verstehen? Für mich? Er ist mir echt wichtig! Er ist der Einzige, der mir noch geblieben ist. Und wenn man ihn besser kennt, ist er auch gar nicht so schlimm", durchschaute mich Harry sofort. Leider bekam er es sehr gut hin, mir dadurch ein schlechtes Gewissen zu machen. „Ja genau Mione! Sogar ich habe mich zusammengerissen und muss Harry echt zustimmen. Er ist gar nicht so schlimm, wie ich immer dachte", bekräftigte auch Ron Harrys Aussage. Na super.
Hätte ich mich besser mal nicht von den beiden weich reden lassen. Kein zwanzig Minuten nachdem er zu uns gestoßen war, bereute ich es zutiefst mich nicht vorher aus dem Staub gemacht zu haben. Allein schon die Tatsache, dass ich meine Gedanken einfach nicht unter Kontrolle hatte, wie er so neben mir saß – ja richtig, denn er saß ausgerechnet neben mir – und mir sein Kräuterduft die Sinne vernebelte. Das war doch nicht normal! Ich hasste ihn doch! Komm schon Hermione konzentrier dich... mehr konnte ich nicht wirklich denken. Nicht einmal beim Nachsitzen war er mir so nah... Und dann seine Art mir gegenüber. Total abweisend und ignorant. Er gab sich nicht mal Mühe, seine Abneigung mir gegenüber zu verbergen. Aber Harry und Ron nahmen selbstverständlich nicht einmal Notiz davon. Ich hatte mich dazu entschieden, dass ich genug hatte und so war ich mit der Ausrede, dass ich mich nicht gut fühlte, verschwunden.
Es war bereits Abend und ich saß in meinen Räumen. Da Wochenende war, musste ich auch nicht zum Nachsitzen. Das hatte Snape so entschieden, denn er wollte – ich zitiere – ja nicht noch mehr seiner kostbaren Zeit mit mir verschwenden als nötig. Ich war frustriert. Frustriert, dass ich meine Gedanken nicht unter Kontrolle hatte. Dass mich überhaupt solche Träume quälten. Dass ich keine Antwort darauf hatte. Und so fielen mir wieder ein paar weise Worte von Remus Lupin ein... „Iss, du wirst dich besser fühlen." Also griff ich nach meiner Tüte aus dem Honigtopf und begann ein paar Süßigkeiten herauszuholen. Dann nahm ich eine Praline, komisch hatte ich die wirklich gekauft? Naja, offensichtlich. Ich biss rein. Irgendwie schmeckte sie komisch. Wärme breitete sich in mir aus und Glück und Liebe durchströmten mich.
Schlagartig wurde mir etwas klar. Der Wirrwarr in meinem Kopf löste sich auf. Enthusiastisch sprang ich auf. Ich musste unbedingt zu Professor Snape. Ich musste ihm sagen, dass ich ihn liebte! Er würde das verstehen. Ich musste bei ihm sein!
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FanficNach dem Krieg kehren die Schüler und Schülerinnen wieder zurück nach Hogwarts. Darunter auch Hermione Granger, Kriegsheldin und beste Freundin von Harry Potter. Auf unerklärliche Weise hat der dunkle Professor Snape überlebt, wird als Held gefeiert...