Kapitel 38

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Was hatte ich mir nur dabei gedacht! Das war so dämlich! So bescheuert! Ich wusste ja noch nicht einmal mit hundertprozentiger Sicherheit, ob er da sein würde. Und jetzt hatte ich ein Date mit Draco Malfoy! Okay... Gut es war kein echtes Date, aber Harry und Ron würden mich umbringen. Und wenn ich ihnen dann auch noch am nächsten Morgen die Wahrheit erzählen würde, so wie ich es mir eigentlich fest vorgenommen hatte, würden sie mich endgültig für Verrückt erklären. Mit diesen Gedanken lief ich nervös im Gemeinschaftsraum der Gryffindors auf und ab und biss mir abwesend die Lippe wund. Sie würden jeden Moment mit dem Hogwartsexpress eintreffen. Und dann würde es auch nicht mehr lange dauern, bis sie ins Schloss gelangen und sie hier auftauchen würden. Und dann würde ich mit ihnen reden müssen. Zum Glück war das noch das leichtere Gespräch das ich mit ihnen führen würde. Was trotzdem nicht hieß, dass es mir wirklich leichtfiel oder ich mich darauf freuen würde. Wobei! Auf die ungläubigen Gesichter der Beiden freute ich mich tatsächlich schon irgendwie. Sie würden bestimmt urkomisch aussehen. Ich hatte beschlossen auch die beiden für heute in dem Glauben zu lassen, dass es ein echtes richtiges Date mit Malfoy war, denn das war dann doch fürs erste einfacher zu erklären und zu verstehen. Und außerdem würde es so auch für eine gewisse Person mit ziemlicher Sicherheit glaubhaft bleiben, vorausgesetzt er tauchte überhaupt auf.

Mein Grübeln wurde jäh unterbrochen, als sich schwungvoll das Portrait öffnete und ein ohrenbetäubender Lärm den Raum erfüllte. Die Schüler waren zurück! Und jetzt strömten sie alle auf einmal, fröhlich miteinander plaudernd, hier herein. Es war ein total ungewohntes Gefühl, plötzlich wieder von so vielen Menschen umgeben zu sein. Die Ferien hatten zwar nicht so lange gedauert, aber es war einiges passiert in der Zeit, so dass sie sich für mich wie eine halbe Ewigkeit angefühlt hatten. Es dauerte nicht lange, dann traten auch meine beiden besten Freunde breit grinsend ein. „Hermione!", riefen sie synchron aus und schon hatten sie mich nacheinander in eine innige Umarmung geschlossen. „Du hast uns an Weihnachten echt gefehlt! Mum hat die ganze Zeit nicht aufgehört zu fragen, wieso du nicht da bist und ob wir dich nicht einfach zu uns holen sollten!", murmelte Ron verlegen. Harry hingegen fragte „Wie waren deine Ferien so!" „Danke, ihr habt mir auch gefehlt. Aber ich glaube das war genau das, was ich gebraucht hatte. Mal etwas... allein sein... Und die Zeit dazu nutzen mich zu erholen", antwortete ich und merkte wie ich innerlich traurig wurde. Eigentlich hatte ich nicht allein sein wollen über Weihnachten. Eigentlich hatte ich nur bei ihm sein wollen... „Nimms mir nicht übel Hermione... Aber du hast wohl was falsch gemacht dabei... Du siehst echt beschissen aus!" „Na vielen Dank auch!", schnaubte ich gespielt beleidigt und verschränkte die Arme vor der Brust. Wütend war ich deswegen ganz gewiss nicht auf ihn. Er hatte ja recht!

„Ach komm Harry! Kein Wunder, dass es nicht geklappt hat! Die nervigen Gerüchte, dass sie mit Malfoy zur Party gehen würde, haben sie bestimmt fertig gemacht!", schaltete sich Ron ein und mir rutschte das Herz in die Hose. „Ihr... Ihr wisst davon?", stammelte ich. „Klar! Kaum hatten wir das Schloss betreten, konnten wir das schon von überall flüstern hören. Da würde ich auch so aussehen, wenn ich mir sowas abartiges anhören müsste. Allein beim Gedanken daran wird mir schon schlecht! Ich mein... Als ob Hermione... mit dem... Igitt daran will ich nicht mal denken! Dafür bist du viel zu schlau. Keine Sorge! Das haben wir gleich allen gesagt", setzte er fort. Ich hatte ja keine Ahnung, dass sie immer noch so über Malfoy dachten, da wir ja eigentlich so eine Art Frieden geschlossen hatten. Und irgendwie machte mich das auch wütend, denn Draco hatte mir in den letzten Tagen wirklich sehr geholfen und damit bewiesen, dass er sich wirklich geändert hatte. Und er hatte es echt nicht verdient, dass sie jetzt so über ihn redeten. Ich räusperte mich und unterbrach damit das Geplänkel zwischen Harry und Ron, die sich überlegten, was wahrscheinlicher wäre, als Malfoy und ich auf einem Date „Ich denke wir sollten reden. An einem ungestörten Ort."

„Du machst Witze!", und, „Das kannst du niemals ernst meinen!" riefen die beiden ungläubig aus, nachdem ich ihnen in einem verlassenen Klassenzimmer eröffnet hatte, dass es kein Gerücht war. Und ich hatte Recht behalten – ihre Gesichter waren zum Schießen komisch! Doch nachdem ich ihnen erklärt hatte, dass er wirklich nicht mehr so war wie früher und mir bei einigen Problemen geholfen hatte – genaueres hatte ich natürlich erstmal ausgelassen – schienen sich beide einig zu sein. „Weißt du Hermione", setzte Harry an und mein Herz schien für einen Moment auszusetzen „Wie Ron vorhin schon gesagt hat. Du bist Schlau. Genauer die schlauste Hexe, die ich kenne. Du hattest schon in so vielen Punkten recht behalten... Wenn du ihm vertraust und ihn magst... Dann... Naja... Werden wir ihn nicht unbedingt auch mögen, aber wir werden ihm eine Chance geben... Aber er muss sich wirklich mehr als beweisen, dass er es wert ist!" Okay! Damit hatte ich nicht gerechnet. Mein Herz machte gerade einen freudigen Hüpfer. Nie hatte ich die beiden mehr geliebt, als in diesem Moment. Meine Angst vor dem nächsten Tag und wie sie die Wahrheit mit Snape und mir aufnehmen würden war auf der Stelle auf die Hälfte reduziert worden. Insgeheim hatte ich mir vorgenommen – auch wenn ich mir das selbst bis eben nicht so richtig eingestehen wollte – ihnen nichts zu erzählen, wenn sie in dieser Situation kein Verständnis für mich aufbringen würden. Aber wenn sie Malfoy an meiner Seite akzeptieren könnten, dann vielleicht auch Severus. Sie hatten mir so mal wieder bewiesen, dass ich wirklich allen Grund hatte ihnen zu vertrauen und sie als meine Familie zu bezeichnen.

Erleichtert und fröhlich machte ich mich nun fertig für die Party. Ich duschte ausgiebig, schminkte mich für meine Verhältnisse auffallend und machte meine Haare. Doch meine Laune sank kurzzeitig wieder, als mir auffiel, dass ich überhaupt nichts zum Anziehen hatte. Ich war in der letzten Woche zu beschäftigt damit gewesen, mir Gedanken über Dumbledore, McGonagall und Snape zu machen, dass ich die Silvesterfeier komplett ausgeblendet hatte. Und heute hatte ich mir zu große Gedanken gemacht, wie ich den anderen das mit Draco erklären sollte. Und mein Outfit hatte ich dabei einfach komplett vergessen. Eigentlich, unter normalen Umständen, wäre es mir egal, was ich anziehen würde. Wen sollte ich denn schon beeindrucken wollen, würde ich normaler Weise denken. Aber wie sollte ich denn bitte einen gewissen Jemand eifersüchtig machen, wenn ich da in meinen Alltagskleidern auftauchen würde. Verzweifelt ließ ich mich in meinem Bademantel auf mein Bett sinken. Aber dann kam meine Rettung ins Zimmer gestürmt. „Ginny!"

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Sternchen nicht vergessen!

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