Mal wieder saß ich auf meinem Bett und hörte Musik. Man kann nie genug davon bekommen, ich würde auch weiter hören wenn mein Ohr bluten würde. Es sind weitere zwei Tage vergangen. Es fühlt sich länger an, verdammt länger.
Davor schlief ich erstmal bis Mittag und danach war ich mit was anderem beschäftigt. Mit ihm. Mir kamen wieder die Tränen. Ich fühle mich etwas allein gelassen. Sven ist glücklich mit Lis und ist meistens in Köln und mein Vater wäre nicht mein Vater würde er nicht hysterische Anrufe führen, im Arbeitszimmer am Computer hocken oder in der Firma seine Zeit verbringen.
Ich mein ich bin froh das Sven endlich erwachsen ist und eine feste Freundin hat. Er hat eine verdient, korrigiere er hat sie verdient. Ich kenne sie eigentlich noch gar nicht, nur ihren Namen und paar Geschichten über und mit ihr.
Meine Tür ging auf und Dad trat mit einem großen Tablett hervor. Der Dampf von der heißen Cafétasse breitete sich in meinem Zimmer aus. Ein verlockender Duft kroch in meine Nase. Als ich auf das Nachtisch abgelegte Tablet schaute sah ich einen Brownie. Hab ich schon erwähnt das mein Vater echt der beste ist?
,,Hey. Wenn du noch welche willst hab gerade noch ein Blech in den Ofen geschoben. Aber iss ja nicht alles. Wie geht es dir denn?"
Ich nahm meinen Café in die Hand und trank einen Schluck, gleich danach biss ich in den Brownie. Ein lautes 'Mhhh' kroch aus meinem Rachen. Dieser Brownie, je mehr man davon aß desto öfter spürt man ein neues kribbeln auf der Zunge. Herrlich.
Ich schaute auf und sah in die Augen meines Vaters. Sollte ich eher meine Augen sagen? Wir hatten die selben, aber diesmal lag noch was in seiner Mimik es war nicht nur Trauer sondern Besorgnis die ihn plagte. Warte mal, will er eine Antwort auf seine Frage?
,,Gut." Log ich.
,,Du lügst. Wir haben die selben Augen kleines, die ich seit meinem ganzen Leben studiert habe. Also ist eine Lüge mit den selben Augen unmöglich." Sagte er Siegessicher.
,,Angeber. Was kümmert es dich überhaupt? Du warst früher nie da und heute bist du es auch nicht."
Er wendete sich ab. Sein Körper erhob sich von meinem Bett und machten sich auf den Weg zur Tür. Ich glaube meine unkontrollierten Worte haben ihn gerade gezeigt das es ernster ist als gedacht. Genauso knallte ich ihm unabsichtlich damit an den Kopf was für ein miserabler Vater er sei.
,,Dad-"
,,Ist gut. Eh ich ruf dich zum Abendessen." Unterbrach er mich.
Die Tür fiel zu und Schuldgefühle machten sich in meinem Körper breit. Es tat mir leid. Er ist der beste Vater denn man haben kann, zwar oft unterwegs aber die Familie war immer erste Priorität gewesen.
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Mein Name hallte durch das leere Haus so laut das ich es sogar durch die Musik im Ohr hören konnte. Genervt stöhnte ich auf und tapste die Treppen herunter. Als ich den kalten schwarzen Marmorboden erreichte hüpfte ich auf und ab. Der war selbst für meine Verhältnisse zu kalt.Ich erreichte die Küche und Sven saß auch am Tresen. Er warf mir ein Sockenpaar zu, weil er genau wusste das ich nicht daran denken würde. Ein stumpfes Lachen ertönte aus seiner Kehle als ich mich neben ihm auf den Stuhl fallen ließ. Ich blickte in seine wunderschönen blauen Augen. Die hatte er von seiner Mutter. Sie war maßgeschneiderte wie aus dem Märchen, bis auch sie das Schicksal einholte.
Mein Vater platzierte zwei Teller vor uns. Lasagne. Eigentlich liebe ich Dad's Lasagne aber nach essen war mir nicht zumute. Ich stocherte mit der Gabel in meinem Teller herum und fassungslose Gesichter lagen auf mir.
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Sven's Hand knallte auf den Tisch, das ließ mich vor Schreck zusammen zucken. Er bemerkte es und flüsterte ein leises 'Sorry'. Ich nickte nur. Er stand auf und musterte mich.
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Zufall? oder Schicksal? (Taddl fanfiction)
FanfictionIsabell Millson, 19 Jahre, macht seit dem sie 10 war das was man ihr sagte und vergaß dabei ihre eigenen Bedürfnisse. Hinzu kommt, dass ihr Möchtegern Freund, Tom, ihr die Hölle nur noch schlimmer machte. Eines Tages, durch einen ungeschickten "Unfa...