Kapitel 6

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Das Essen war mit Abstand der reinste Absturz. Wir hatten uns rein gar nicht mehr im Griff, lachten ständig und das laut, verdammt laut. Klauten einander manchmal das Essen und veranstalten ein reinstes Chaos bei unserer kleinen 'Essensschlacht'. Paar von den Pommes klebten mit Ketchup an der Wand, paar an den Sitzen und viele auf dem Boden. Selbstverständlich wurden wir noch netter Weise gebeten denn Imbiss zu verlassen.

Das war nicht so witzig, aber trotzdem hatte ich im allgemeinen einen der besten Tage die ich je hatte. Ich lernte Felix und Simon besser kennen, fand sogar heraus das Simon Veganer ist. Und bei Felix das er sehr oft nach Berlin geht, für einen CokeTv Dreh. Das finde ich einfach nur Hammer, ich hatte das schon früher mal angesehen aber jetzt ist es noch viel besser.
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Wir verabschiedeten uns voneinander mit einer kräftigen Umarmung und jeder verschwand dann in seine Wohnung, während ich hinter Taddl und Ardy her trottete. Ich frage mich ob es überhaupt okay für sie ist das ich solange schon bei ihnen bin. Oder sollte ich doch besser zu meinen Eltern?

Kurz darauf verschwand ich wieder in seinem Zimmer und zog mir was bequemeres an. Eigentlich gehörten die Sachen ja Taddl aber ich mochte sie so sehr. Allein schon dieser Duft von seinem Pulli, herrlich.

Es klopfte an der Tür und ich sprang kurz noch auf das Bett, damit es so aussieht als ob ich gleich schlafen gehen würde. Was eigentlich nicht so verkehrt ist, denn ich bin echt müde.

,,Darf ich reinkommen?" Fragte er.

,,Taddl das ist dein Zimmer? Natürlich darfst du reinkommen." Antwortete ich.

Und keine Minute später stand er schon am Türrahmen mit einem breiten Grinsen und strahlenden Augen. Das macht mich fertig, so schön blau, so wundervoll. Einfach nur perfekt. Dann seinen tätowierten Arm, ich mag Tattoos, würde mir aber persönlich nur maximal 1-2 stechen lassen. Aber bei ihm sieht das sexy aus.

,,Hey hast du Lust einen Film zuschauen?"

Seine tiefe und unsichere Stimme rissen mich aus meinen verträumten gefangen über ihn. Ich nickte und wir einigten uns auf einen Actionfilm, denn ich wollte ihn nicht vollheulen mit meinen Schnulzenfilmen. Manchmal finde ich es sogar echt witzig wie sich Paare streiten wenn es um die Auswahl der Filmen geht. Der Mann mag lieber das, die Frau dagegen das. Ich finde man kann sich auch mal beherrschen und Erwachsen benehmen, der Mann schaut mal mit was die Frau gerne sehen möchte und genauso anders herum.
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Als der Film vorbei war, stand Taddl auf und ging in Richtung der Tür. Eigentlich wollte ich das er bleibt, dann bin ich wenigstens nicht allein aber das wäre zuviel verlangt. Er bietet mir schon eine Bleibe an und gibt mir Essen und Trinken. Also ließ ich ihn weiter zur Tür gehen. Bis er an der Lampe anhielt und sich nochmal zu mir drehte.

,,Gute Nacht Isa."

,,Nacht."

Dann machte er das Licht aus und ließ mich in der Dunkelheit allein. Eigentlich hatte ich ja noch meine Musik, aber nur wenn ich mein Handy finde. Ich begann am ganzen Bett entlang zu krabbeln und tastete vorsichtig alles ab mich ich was schweres spürte.

,,Hab ich dich." Sagte ich triumphierend.

Ich nahm es in die Hand und stöpselte wieder die Kopfhörer rein. Langsam und behutsam legte ich mich auf das kalte Kissen und deckte mich zu, während ich wieder am Pulli schnupperte. Ich ließ meinen Lieblingssong abspielen 'Give me Love' und das immer wieder. Bis sich meine Augen von allein schlossen und ich nicht mehr in der Realität war sondern schon mit beiden Beinen in dem Land der Träume.
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Mitten in der Nacht riss ich die Augen panisch auf und setzte mich gerade hin. Anscheinend hatte ich laut genug geschrien denn Taddl und Ardy Stäben im Türrahmen und musterten mich besorgt. Mir klebte eine Strähne im Gesicht, denn ich war nicht nur schreiend, angstvoll und panisch sogar auch klatschnass.

Taddl kam auf mich zu und sah mir innig in die glasigen Augen. Seine Hand wanderte zu meiner Strähne die er behutsam hinter mein Ohr strich eher er mich in eine liebevolle Umarmung zog und mir beruhigend über den Rücken fuhr. Ich hielt es nicht mehr zurück und begann an seiner Schulter zu schluchzen. Er zog mich noch dichter zu sich.

,,Tschtschtsch. Isa du hast geträumt. Es wird nie mehr passieren. Nicht hier, wenn wir bei dir sind okay?"

Ich nickte nur stumm, mir hat es dir Sprache verschlagen. Ich hatte keinen Ton mehr heraus bekommen nur noch Tränen und das haufenweise. Als ich mich einigermaßen wieder beruhigt hatte löste ich mich von ihm und starrte auf meine Finger.

Ardy brachte mir einen Tee. Denn könnte ich jetzt echt gut vertragen. Er hob sie mir entgegen und lächelte mich bemitleidend an eher auch er verschwand. Taddl strich mir noch einmal über den Rücken bevor sich er kehrt zur Tür machte.

Ich wollte jetzt erst recht nicht das er geht, ich brauchte jemanden an meiner Seite. Der mich ein kein wenig von dem ganzen hier ablenkte. Als er schon. Nach der Türklinke Griff bekam ich Panik. Was ist wenn er nicht bleiben möchte?

Jetzt frag doch endlich du Hirni. Sonst ist er weg und du bleibst wieder allein.

,,Eh Taddl?"

Er drehte sich blitzartig um und sah mich freundlich an. Ich erwiderte sein Lächeln und schaute verlegen zu Boden da ich bemerkte wie rot ich mal wieder wurde. Er nickte mir kurz noch fragend zu.

,,Ma-acht e-es d-dir wa-as a-aus h-heute h-hier zu bl-bleiben?" Stotterte ich heraus.

Er schüttelte mit dem Kopf eher er sich wieder neben mich setzte. Ich sah ihn dankbar an und schenkte ihm ein wahres Lächeln. Er war ein netter Mensch. Womit hatte ich seine freundliche Geste nochmal verdient?

,,Willst du denn nicht schlafen?"

Ich schüttelte hastig mit dem Kopf. Schlafen könnte ich jetzt in diesem Zustand sowieso nicht mehr. Ich stellte die leere Tasse auf den Boden und legte meinen brummenden Kopf an seine Schultern ab. Sein Arm schlang sich um meinen Rücken und zog mich näher zu sich. Wir legten uns gemeinsam hin und verweilten so in der Stille. Es war eine angenehme aber auch unangenehme Stille, bis ich es nicht mehr aushielt und diese brach.

,,Kling das eigentlich merkwürdig wenn ich behaupten würde das die ganzen Alpträume Dank meinen Eltern entstanden sind?" Fragte ich unsicher.

,,Allerdings Isa."

Ich weiß. Aber es ist die Wahrheit, hätte meine Mutter mich nicht damals so behandelt, wäre das vielleicht nie passiert. Aber vielleicht würde ich dann jetzt nicht in seinen Armen liegen und mich geborgen und wohl fühlen.

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Hey ihr,
Hoffe euch hat auch dieser neue Teil gefallen und dann würde ich mal bedanken für die ganzen Votes und Reads. Dankeschön!

Love Emily.❤️

Zufall? oder Schicksal? (Taddl fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt