Kapitel 52

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Ich hörte zwitschern von verschiedenen Vögeln gleichzeitig spürte einen großen Ast der sich über die ganze Nacht in meinen Bauch bohrte. Mein Kopf befand sich immer noch schützend in meinen verschränkten Armen.Meine Position war immernoch die selbe wie als ich gestern verbittert gefallen bin. Der einzig wahre Unterschied war das es morgens war und man den Himmel sehen konnte. Der Wald war beleuchtet und einfach nur traumhaft schön.

Ich drehte mich auf den Rücken und spürte einen großen stechenden Schmerz dort wo der Ast meinen Magen durchlöchern wollte. Gleichzeitig war auch eine kleine Erleichterung die sich bildete als ich mich umdrehte. Trotzdem keuchte ich vor Schmerzen auf und spürte nun wie der Ast auch an meinem Rücken zugange wurde.

Der Schmerz verlangt gespürt zu werden. Hier hab ich es. Er verlangt verdammt viel. Mein Herz war endgültig ein reinster Haufen Trümmer. Mein Körper war übrigens überseht mit offenen Wunden die ich mir gestern zugelegt hatte aber irgendwie bildete sich ein angenehmes Gefühl als ich die qualvollen Schmerzen spürte. Es gab mir das Gefühl noch nicht abgedriftet zu sein.

Als ich mich aufsetzte bereute ich meine Worte wieder. Mein linkes Bein tat höllisch weh. Jede noch kleine Zuckung brachte mich den Tränen nahe. Als ich es doch schaffte irgendwie mich aufzurappeln könnte ich mich kaum rühren. Ich sah an mir herab. Dreck und Blut war keine gute Kombination.

Ich richtete meine Augen nun wieder in den Wald. Irgendwie kam er mir vertraut vor. Es mag komisch klingen aber ich fühle mich fast zu ihm hingezogen. Als ich Autohupen hörte wusste ich hier in der Nähe befindet sich eine Straße wenn nicht eine Stadt.

Je mehr ich durch den Wald lief fragte ich mich wozu das Leben eigentlich da war? Und wozu es mir noch was brachte? Aber auch weshalb ich mich von diesem Wald so angetörnt fühle. In mir Blitze eine wunderschöne Erinnerung auf.

Wie konnte ich dich nur vergessen?
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Zwei Geschwister, ein Bruder und seine kleine Schwester. Sie entfernten sich unentdeckt von dem gemeinsamen Zuhause, Hand in Hand rannten sie zu ihrem Lieblingsort. Er nahm ihre Hand und die verlangsamten sich etwas als sie in den Wald traten indem es spuken solle, laut dem Dorf.

Ihr Vater verbot es Ihnen ausdrücklich diesen Wald nie mehr zu betreten aber sie ignorierten das. Es war ihnen egal ob das Dorf sich darüber das Maul zerriss, ebenso was die anderen davon dachten. Sie wollten Spaß haben und es gelang ihnen immer wieder. Als sie endlich ankamen saßen sie sich erstmals auf einen großen Ast. Ihr älterer Bruder stand auf und pflückte die übrig gebliebenen Blumen für die und übergab es ihr. Sie freute sich so sehr das sie ihn umarmte und ein kleines Küsschen auf die Backe gab.

,,Lass und verstecken spielen?" Fragte der Junge.

,,Aber was ist wenn es stimmt was das Dorf sagte?" Widersprach die ihm.

,,Nein, Waldi hat uns noch nie verschlungen also. Ich bin ja auch noch da. Du weißt das ich immer an deiner Seite bin."

Waldi war ihr gemeinsamer Spitzname an diesen großen Wald. Sie willigte schließlich ein und begann zu zählen. Zwar durcheinander und ab und zu übersprung sie ein paar Zahlen aber sie spielte, glücklich und zufrieden.
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Ich humpelte aus dem Wald und landete an einer nah gelegenen Hauptstraße. Sie führte direkt zu dem Dorf wo mein Vater sein schikimiki Haus besaß. Ich setzte mich an den Straßenrand und begutachtete mein Bein. Mir war es im Moment völlig egal wie ich aussah ich wollte einfach nur nachhause auch wenn ich wie eine Vogelscheuche dort ankomme.

Mein Bein tat immernoch verdammt weh, bei jedem noch zu klitzekleinen Schritt zuckte ich zusammen. Also setzte ich mich ab und zu mal hin um mich auszuruhen. Dabei dachte ich über die vergangene Nacht nach und was genau passiert ist. Immer und immer wieder war sein Zorn in mir zu spüren und seine gleichzeitige Wut auf seinen besten Freund, die Tränen kamen mir hoch.

Zufall? oder Schicksal? (Taddl fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt