Kapitel 64

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Mein Morgen war genau jetzt. Um fast 12 Uhr. Ich fand mich auf seinem Schoß wieder. Auf meinem war meine süße Anilein und auf Ihrem war selbstverständlich Felix. Wie auch immer wir es geschafft haben auf das Bett zu passen. Ich hatte noch genau 30 Minuten um mich fertig zu machen.

Als ich aufstehen wollte war es der zweite Fehler. Ich hatte solche Kopfschmerzen, mein Schädel brummte nur so. Ich ließ mich wieder auf Taddl gleiten und massierte mir die Schläfen. Was ist gestern noch alles passiert?

Als meine Augen hinauf zu seinem bezauberndem Gesicht wanderten und direkt in seine starrten, kam wieder dieses wohlige Glücksgefühl. Mein Herz hämmerte wieder gegen die schützenden Knochen. Er erhob sich und beugte sich zu mir herunter. Genau jetzt sah ich auch seine wiederbelebten Augen. Hell, schön, strahlend und ohne jede Anmerkung je in diesen unsichtbaren Tod gefallen zu sein. Er lächelte. Dieses perfekte Lächeln, dass sein Gesicht noch einen Tick niedlicher machte. Er ist der perfekte Freund für mich, ich will kein Prinz mit Pferd! Auf den scheiß ich, ich will einen mit Cap und Longboard. Von mir aus sogar mit jeder Menge Tattoos.

Seine Hand glitt zu meinem Kinn und zog es noch näher zu seinen Lippen. Bis sie wieder auf meinen waren. Dieser Morgenkuss denn ich so vermisste. Es war alles wieder da und genau daran glaubte ich bis vor paar Stunden gar nicht mehr. Hoffnungen schienen vergessen zu sein und selbst an mir zweifelte ich. Die Welt schien mir ungerecht und das machte es zu einem weiteren Fehler. Nichts bleibt ungeschehen und dafür brauchte ich lange Zeit bis auch ich das begriffen hatte.

,,Guten Morgen Engel." Begrüßte er mich nach unserem Kuss.

,,Morgen." Erwiderte ich.

Diese Morgenstimme, herrlich. So tief, so rau. Mehr als das. Ich liebte sie und ich liebe ihn. Nur wird das wieder in Kürze gestoppt da ich wieder nachhause musste. Schließlich hatte ich auch Sven belogen. Ich schrieb ihm das ich bei meiner besten Freundin schlafen würde, falsch sie schlief bei mir. Besser gesagt auf mir.

Oh Gott wie bekomme ich sie nur runter von mir? Ich versuchte mich zu bewegen doch es half alles nicht. Bis Taddl eine Idee hatte. Ich ließ ihn gehen und keine Minute später stand er mit zwei Wassergläsern wieder da. Ich verstand sofort. Er reichte mir ein Glas und ich setzte mich aufrecht hin.

,,Drei. Zwei. Eins" Flüsterten wir.

Langsam senkte ich das Glas und goss es über meine beste Freundin. Die hastig die Augen aufriss und sich hinsetzte, genauso wie ihr Freund. Taddl und ich prusteten los, während uns die beiden nur leicht genervt und böse anfunkelten. Das wiederum machte es noch witziger. Ein nasses Paar und ein lachendes. Und weitere schlafende Menschen um uns herum.

,,Seid ihr eigentlich behindert? Wir haben geschlafen und ihr schüttet uns Wasser auf unser völlig ahnungsloses und schlafendes Gesicht." Zischte Ani.

Felix nickte ihr zu, bis die beiden auch in ein lautes Gelächter ausbrachen und kurz darauf bekamen wir die Quittung dafür. Unser Kopf donnerte noch mehr, außer das meines Freundes, er verzichtete lieber auf Alkohol. Vorbildlich, nicht so wie wir. Wir alle saßen nun da und massierten uns die Schläfen.
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Mein Handy klingelte kurz und eher ich aus dem Fenster sah, erhaschte ich einen Blick auf unseren Porsche. Genervt stöhnte ich auf und packte meinen Kram zusammen. Ich stellte meine Tasche in den Flur und zog mich in Zeitlupe an. Bis das zweite Mal mein Handy den Raum ertönte. Ist gut Sven ich komme ja, dachte ich in mir selber.

Ich riss die Haustür auf und rollte mit den Augen. Ich will noch nicht gehen, nicht jetzt wenn es doch so gut begonnen hat, zwar mit Kopfschmerzen und am Anfang Liebeskummer aber das ist jetzt Geschichte. Ich habe meinen geliebten Thaddeus wieder. Und gebe ihn nie mehr her, nie mehr!

Zufall? oder Schicksal? (Taddl fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt