Kapitel 3

5.2K 194 13
                                    

Er setzte sich neben mich und musterte mich von der Seite. Ich senkte meinen Blick auf den Boden, ich muss bestimmt schrecklich aussehen. Gut man kann eventuell nichts sehen weil es schon allmählich dunkel geworden ist und die dunklen Wolken am Himmel machen es auch nicht besser.

Es herrschte eine unangenehme Stille. Ich wollte etwas sagen doch bekam keinen Ton heraus. Wie wenn man mir die Kehle zugeschnürt hätte. Ich fühlte mich schrecklich in meiner Haut. Seine Augen lagen immer noch auf mir und anstatt den Blickkontakt zu erwidern, schöne ich noch zu sehr. Ich spürte auch wie meine Hände wieder schwitzig und zittrig wurden. Genauso das meine Wangen die Farbe rosa wahrnahmen.

,,Hey. Ich bin übrigens Taddl."

Seine Stimme brach die unangenehme Stille wofür ich sehr dankbar war. Mein Kopf erhob sich wieder von dem starren Blick auf den Betonboden. Meine Augen wanderten zu seinen und studierten ihn von Kopf bis Fuß. Einfach nur perfekt.

,,Hey. Isabel, eigentlich nur Isa."

Ich war verwundert da meine vorherige Stotterattacke aufgehört hatte und ich meine Stimme wiederfand. Auf seinen Lippen bildete sich ein Lächeln, dass ich nur erwidern konnte. Aber so schnell es da war so schnell verschwand auch wieder das Grinsen.

,,Sag mal hast du geweint?" Fragt er zögerlich.

Ich schüttelte mit dem Kopf und senkte meinen Blick wieder, aber diesmal auf meine Finger die auf meinen Oberschenkeln ruhen. Und genau in diesem Moment tropfte eine weitere Träne auf meinen Handrücken. Selbst einer denn ich gerade mal vor ein paar Stunden kennengelernt habe, fällt auf das mit mir was nicht stimmte.

Ich spürte eine Hand an meiner Schulter und wie er sich näher zu mir bewegte. Ich wollte zurückweichen, könnte es aber nicht. Irgendwie wollte ich ja das er näher zu mir kam, aber andererseits war er eine fremde Person die mir zwar hilfsbereit war, aber trotzdem.

,,Hey ich weiß wie du dich fühlst. Du vertraust keinem, hast Angst dass wenn du es tust, das es nacher die halbe Welt weiß. Aber glaub mir ich bin nicht so. Du kannst mit mir reden wenn du willst."

Meine Augen wanderten zu ihm hoch. Woher wusste er so genau was ich meine. Was meine Bedenken sind wenn ich mich öffne? Könnte er etwa Gedanken lesen? Nein das glaube ich nicht. Aber unkontrollierter Weise warf ich mich um seinen Hals und drückte ihn dichter zu mir. Er war kurz überrascht, erwiderte aber die Umarmung.

Was ich genau hier mache, verstand ich selbst nicht. Aber es fühlte sich richtig und gut an. Vielleicht werde ich es im Nachhinein bereuen aber jetzt ist alles perfekt. Ich brauchte diese eine Umarmung so dringend das ich selbst Fremde umarmen würde. Halt das tu ich gerade doch schon?

,,Ich unterbreche ungern Isa. Aber es schüttet wie verrückt. Wollen wir nicht zu mir, wo du mir alles erzählen kannst?"

Ich dachte kurz nach aber was ist wenn er irgendwie ein Perverser oder so was ist. Wer soll mich dann retten?

Nein Isabel Millson ich verbiete dir das du mit diesem noch so perfekten Jungen mitgehst! Hörst du.

Halt die Klappe, innere Stimme. Ein Versuch wäre es Wert. Er ist doch nur nett zu mir und ich mein mein Board hat er mir auch zurück gebracht ohne es kaputt zu machen. Ich nickte ihm zustimmend zu eher ich meine Tasche über die Schulter schwankte und auf mein Board hüpfte.
-
Wir standen vor seiner Wohnungstür und ich schüttelte mich kurz. Mir war kalt und ich war vollkommen durchnässt. Er genauso und seine zuvor perfekten Haare waren nur noch mehr perfekt. Sie waren zerzaust und klebten ihm teilweise im Gesicht. Während es bei ihm echt gut aussieht, seh ich aus wie eine Vogelscheuche.

Ich streifte die nassen Schuhe an der Ablage ab und zog sie noch draußen aus. Meine Jacke gab ich ihm die er dann auf einen Hacken aufhängte. Die Wohnung ist weiß. Schlicht und nicht überheblich. So mag ich das.

Zufall? oder Schicksal? (Taddl fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt