Kapitel 55

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In dem Moment öffnete sich die Tür und Osmo kam mit einer Zigarette im Mund nach draußen. Erschrocken blieb er bei uns stehen und guckte von mir zu Samu und wieder zurück. „Was ist denn hier los?"
Ich fuhr mir durch die Haare und fand diese Situation gerade einfach nur lächerlich. „Samu fragte mich gerade, zwar nicht direkt aber sinngemäß schon, ob ich etwas mit dir am laufen habe." erklärte ich ihm und hätte alles erwartet, nur nicht das Osmo sich die Hand an die Stirn klatschte und in Gelächter ausbrach.
„Das ist jetzt wohl mein Stichwort oder? Samu... Lilly und ich haben nichts miteinander und werden auch nie etwas miteinander haben. Sie ist meine Freundin, derzeit sogar meine beste und wenn du sie genau beobachtet hättest, dann wüsstest du wie verrückt sie nach Riku ist. Außerdem bin ich seit 2 Wochen in einer Beziehung!"
Samu verschränkte die Arme hinter dem Kopf und dachte kurz über das Gesagte nach. „Du hast eine Freundin?" fragte er und zog eine Augenbraue hoch.
Osmo schaute mich an, ich nickte und stellte mich neben ihn. Meine Hand legte ich auf seine Schulter und lächelte ihn ermutigend an.
„Nein keine Freundin. Einen Freund." informierte er ihm und ich konnte seine Anspannung spüren. „Ohhh... ähm... einen Freund. Soso... Keine Freundin... Ja... also... kenne ich ihn?" stammelte Samu und kratzte sich verlegen am Kopf.
„Ja. Er heißt Daniel." Osmo musste sich wegen Samus Worten sichtlich das Grinsen verkneifen. „Der Fotograf?" Er hob den Kopf und schaute Osmo nun direkt ins Gesicht.
„Ja, genau der." Ich hatte gerade das Bedürfnis, nervös hin und her zu laufen, aber ich beherrschte mich.
Samu schwieg einen Moment und man konnte sehen, dass er angestrengt nachdachte.
Osmo schaute mich hilfesuchend an und ich zuckte mit den Schultern
„Glückwunsch." War das erste was Samu nach einer gefühlten Ewigkeit sagte.
Er fuhr sich durch die Haare, wirkte dabei total unsicher und runzelte dann seine Stirn. "Osmo, ... weißt du was ich nicht verstehe?"
„Nein was denn?" Osmo atmete tief durch und schien sich auf die nächsten Worte vorzubereiten. Auch ich war gespannt und auf alles gefasst.
„Warum hast du mir bisher nichts davon erzählt? Ich bin fest davon ausgegangen... also dass du auf Frauen stehst... Ich habe davon nichts gemerkt.. Oder bin ich etwa der Einzige der es noch nicht wusste?" Auf Samus Gesicht zeigte sich deutlich, wie viel in diesem Moment in ihm vorging und er zappelte nervös auf der Stelle.
„Nein du bist von Band und Crew der Zweite der es erfährt. Riku musste ich es leider zuerst erzählen, weil er mir auch vorgeworfen hatte etwas mit Lilly zu haben." sagte er und verdrehte die Augen.
Jetzt kam Bewegung in Samu und er umarmte erst mich und dann Osmo. „Oh man ich bin so ein Idiot. Es tut mir leid. Lilly kannst du mir mein Verhalten verzeihen?"
„Ja kann ich. Es ging um deinen besten Freund und so ein bisschen kann ich dich ja verstehen. Ich geh mal wieder rein, ihr habt da jetzt etwas worüber ihr reden solltet."
Ich drückte beiden einen Kuss auf die Wange, genoss für einen Moment ihre Blicke und machte mich auf die Suche nach Riku. Schnell fand ich ihn mit der Gitarre auf der Bühne sitzend.
Etwas gedankenverloren saß er da und ließ seine Finger über die Saiten gleiten. Mein Herz schlug schon wieder innerhalb von Sekunden einige Takte schneller und ich ging langsam auf ihn zu.
Er hob den Kopf und es wunderte mich, dass er mich schon bemerkt hatte. „Da bist du ja wieder! Was wollte der Haber denn von dir?"
Ich setzte mich neben ihm, griff nach seiner Hand und erzählte ihn kurz was eben passiert war. „DAS hat er behauptet?" sagte Riku erstaunt und runzelte die Stirn.
„Nun komm mal wieder runter!" lachte ich. „Du hattest noch vor einiger Zeit die gleiche Vermutung gehabt, also kannst du Samu gar nichts vorwerfen!" erinnerte ich ihm und er sah etwas zerknirscht aus.
„Du hast ja recht. Ach Mensch... Lilly es tut mir leid!" Er wirkte wie ein ausgesetzter Hund und ich fand das unglaublich süß.
Ich kniete mich neben ihm hin und nahm sein Gesicht in meine Hände „Ich hoffe einfach, dass du so etwas nie wieder von mir denkst okay?" flüsterte ich, schaute ihn tief in die Augen und musste aufpassen, dass ich mich nicht wieder darin verlor.
„Ich verspreche, dass ich mich nicht mehr wie ein Idiot benehmen werde." Auch wenn er dabei so ernst aussah und ich wusste wie er das meinte, entlockte mir diese Aussage doch ein Grinsen.
„Das kannst du eh nicht einhalten!" behauptete ich und kicherte.
„Du bist ganz schön frech! Na warte..." sagte er, zog mich auf seinen Schoß, hielt mich fest und versuchte mich zu kitzeln.
Ich quietschte auf und zappelte vergeblich um mich zu befreien.
Er hielt meine Hände fest und schaffte es gleichzeitig die richtigen Stellen zu treffen.
Ich rutschte auf seinem Schoss hin und her und es dauerte nicht lange, bis er aufhörte mich zu kitzeln, seine Hände auf meine Hüften legte und meine Bewegungen damit stoppte.
Sein Blick hatte sich verändert und er sah mich glühend an. Nur zu deutlich konnte ich das Ergebnis unserer Rangelei unter mir spüren und mir wurde ganz heiß.
Das erregende Ziehen in meinen Unterleib und diese Reaktion auf ihn machte mir gerade ziemlich klar, wie sehr ich ihn wollte.
„Riku..." nuschelte ich und er presste seine Lippen auf meine.
Er schaffte es, dass ich wieder innerhalb kürzester Zeit vergaß wo wir waren.
Viel zu schnell löste er sich wieder von mir und ich blinzelte ein paar Mal, um die Realität wieder wahr zu nehmen. „Ich glaube wir sollten von der Bühne runter, Jamie muss noch Soundcheck machen. Was hälst du davon, wenn wir dein Gepäck in den Tourbus bringen?" schlug er mir heiser vor und ich kletterte vorsichtig von ihm runter.
Er stand auf, griff sich in den Schritt und zerrte seine Hose zurecht. So ganz beruhigt hatte er sich noch nicht und auch ich musste ein paar Mal tief durch atmen.
Wir gingen in den Backstageraum und fanden die anderen konzentriert und friedlich vor ihren Macs sitzen. Osmo sah so aus, als würde er mir etwas erzählen wollen und ich war hin und her gerissen. Ich ging zu Riku, der mit meinem Gepäck bereits an der Tür auf mich wartete und küsste ihn sanft. „Willst du meine Sachen schon mal im Bus verstauen? Osmo will mit mir reden und naja... Ich glaube auch nicht, dass der Tourbus so ein guter Ort ist um ... Verstehst du was ich meine?" stotterte ich und wurde sicherlich rot.
„Ja ich weiß was du meinst. Wir sollten uns das für später aufheben." gab er mir Recht und seine Tonlage jagte mir leichte Schauer über den Körper.
Schnell drehte ich mich um und ließ mich zu Osmo auf das Sofa fallen. Ich stupste ihn in die Seite. „Los erzähl!"


Gegen jede RegelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt