Kapitel 26

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Hinter uns wurde es etwas lauter und wir drehten uns um. Daniel war mit Mikko, Riku und Samu aufgetaucht und ich konnte hören, dass der nächste Shoot besprochen wurde.
Mein Herzschlag hatte sich sofort beschleunigt, als ich Riku gesehen hatte und nun war ich diejenige, die ihn beobachtete. Als er den Kopf hob, drehte ich mich schnell wieder um und fummelte nervös an meiner Kamera.
Ich hatte bemerkt, dass Osmo sich Daniel genauer angeschaut hatte und verfluchte innerlich mein Plappermaul. Ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf Osmo der etwas nachdenklich wirkte.
„Um nochmal auf das Thema von eben zurück zu kommen..." fing er wieder an und ich wurde etwas zappelig.
„Ich habe mir gedacht, dass es wirklich sinnvoll ist, wenn ich deine Nummer habe. Nicht nur um mir dir zu reden, wer weiß denn schon, ob sie vielleicht noch von Jemand benötigt wird?" tat er plötzlich ganz geheimnisvoll.
Ich stöhnte gequält auf und vergrub mein Gesicht in den Händen. „Verdammt, verdammt, verdammt!!!" nuschelte ich leise und verfluchte erneut meine so sichtbaren Reaktionen auf Riku.
„Entschuldigung ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen. Ich bin nicht blind und es war für mich offensichtlich, wie sehr du ihn magst. Ich will dir keine Hoffnung machen, weil ich absolut nicht weiß wie er dazu steht aber ich bin gerne vorbereitet."
Das entlockte mir ein bitteres Auflachen. „Wie er dazu steht? Das kann ich dir sagen. Wahrscheinlich mag er mich schon, aber ich bin eben nur ein Fan. Und das ist gegen die Regeln."
Ich unterdrückte die aufkommenden Tränen und den Schmerz und fragte mich warum ich ihn das erzählte. Schnell stand ich auf und wendete mich ab.
„Sorry, ich glaube ich brauche etwas frische Luft." sagte ich mit zittriger Stimme und ging nach draußen.
Ich lief außer Sichtweite der Tür und ließ mich an der Mauer nach unten sinken. Wieso war mir das bloß passiert? Wo war ich da rein geraten und vor allem, wie kam ich da wieder raus?
Ich hörte die Tür und Schritte, die sich näherten. Osmo setzte sich neben mich und strich mir über den Arm.
„Willst du drüber reden?" fragte er mich vorsichtig und ich schüttelte den Kopf.
So saßen wir einfach schweigend nebeneinander und seine Nähe tat mir gut.
„Musst du gar nichts vorbereiten für die Show nachher?"
Ich war etwas erstaunt über sein Verhalten mir gegenüber. Wieso kümmerte er sich so um mich, er kannte mich doch gar nicht?
„Nein wieso, willst du mich los werden? Soll ich wieder gehen?"
„So war das nicht gemeint. Ich will dich nur nicht von wichtigen Dingen abhalten." murmelte ich traurig.
„Ich würde jetzt im Internet surfen, irgendwas lesen oder gucken, daher hälst du mich nicht auf." informierte er mich.
Ich merkte, dass ich langsam Hunger bekam und wie auf Stichwort fing mein Magen an laut zu knurren.
„Na wann hast du denn das letzte Mal etwas gegessen?"
„Heute mittag, bevor wir gekommen sind."
„Dann habe ich jetzt eine richtig gute Idee. Wir beide werden jetzt mal das Catering unsicher machen. Komm!" Er war aufgestanden, reichte mir die Hand und zog mich hoch.
Die hatten keine Kosten und Mühe gescheut, die Band und Crew zu versorgen und ich staunte nicht schlecht über die Auswahl. Ich wählte ein belegtes Brötchen mit Käse, legte mir etwas Obst auf dem Teller und schnappte mir eine Cola.
Wir beschlossen, das Essen mit zu der Treppe zu nehmen und gingen wieder raus. Hungrig biss ich in das Brötchen und war froh, dass Osmo mich zum essen überredet hat.
Ich war gerade fertig geworden als mein Handy piepte. Ich angelte es aus meiner Tasche und guckte auf die SMS. Sie war von Emma, die wissen wollte, wo ich denn jetzt bei wem Fotos machen durfte. Ich schrieb ihr kurz zurück und versprach ihr, mich später mit einem ausführlichen Bericht zu melden. Sie antwortete gleich und ich wusste, dass sie sich Gedanken wegen mir und Riku machte.


Gegen jede RegelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt