Kapitel 50

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„Dich hat es echt heftig erwischt. Und so wie es sich angehört hat, ihm auch. Ich freu mich schon auf unser erstes vierer Date!"
„Das wird bestimmt lustig. Kennt Markus Sunrise Ave?" fragte ich und mir wurde langsam so richtig bewusst, was auf mich zukommen würde.
„Weiß ich gar nicht. Muss ich ihn mal fragen, ganz unbekannt sind sie ja auch nicht mehr." I
ch war etwas in Gedanken versunken und merkte irgendwann, dass Emma mich forschend anschaute. „Was? Oh hast du was gesagt? War grad ganz woanders." entschuldigte ich mich und sie schmunzelte.
„Das habe ich wohl bemerkt. Was ging da grad in dir vor?"
„Ich habe überlegt, wie schnell das doch eigentlich ging und was das jetzt für mich, beziehungsweise uns bedeutet."
„Meinst du jetzt so generell oder wegen der Band?"
„Beides. Wahrscheinlich muss ich es eh auf mich zukommen lassen."
„Ich denke schon, dass es klappt. Wird sich nächste Woche doch zeigen. Ich kann es nur nochmal sagen, Riku ist bestimmt schon seit längerer Zeit in dich verliebt und seit gestern kannst du dir auch sicher sein. Klar ist es so keine normale Beziehung aber, das schaffst du doch oder?"
Ich wollte da gar nicht mehr drüber nachdenken. Ich wusste schließlich, auf wem ich mich da einließ und in dieser Hinsicht hatte ich keinen Moment gezweifelt, also würde ich das jetzt auch nicht tun.
„Auf jeden Fall! Ich glaube echt, ich mach mir zu viele Sorgen. Da ist jetzt Schluss mit. Alles ist und wird gut!" beruhigte ich mich selbst.
„Wollen wir irgendwo etwas essen gehen, so langsam bekomme ich echt Hunger." schlug Emma vor und wir machten uns auf dem Weg in die Stadt.
Der Tag mit Emma war toll und ich merkte, dass ich sie schon etwas vermisst hatte. Wir redeten über unsere Männer, machten Unsinn und waren nur noch am kichern.
Abends kam ich dann gut gelaunt nach Hause und schmiss meinen Laptop an. Ich loggte mich bei Fb ein und staunte nicht schlecht, als ich auf meine Benachrichtigungen guckte. Zum Glück war fast alles unwichtig und ich hatte nichts verpasst
Als ich meine zwei Freundschaftsanfragen öffnete, bekam ich allerdings wieder Herzklopfen. Die erste war von Samu und die zweite von Riku. Mich freute das total, denn das war für mich auch ein ziemlicher Vertrauensbeweis. Ich bestätigte und schaute mich ein bisschen auf ihren Profilen um. Bei Samu waren Unmengen an Bildern und ich hatte jetzt keine Lust, da alles durchzugucken. Bei Riku verweilte ich ein bisschen länger und versuchte das finnisch irgendwie zu verstehen. Nach einer halben Stunde und dem fünften Übersetzter, bei dem nur Müll raus kam. gab ich entnervt auf. Ich schaute auf die Uhr und entschied mich dazu, Charlie noch anzurufen. Der musste ich schließlich auch meine Neuigkeiten erzählen.
„Hey Schwesterherz, was gibt es?" begrüßte sie mich gleich.
„Muss es immer etwas geben, wenn ich anrufe?" stellte ich eine Gegenfrage und wir mussten beide lachen. „Aber du hast recht, ich muss dir etwas beichten. Ich hatte dir etwas versprochen und ich konnte das nicht einhalten." sagte ich geheimnisvoll und wartete gespannt, ob sie es in den Zusammenhang bringen würde.
Ich konnte Charlie richtig vor mir sehen, wie sie überlegte was ich meinen könnte. „Lilly ich habe keine Ahnung wovon du redest!" kam es schließlich von ihr.
„Ich hatte dir was versprochen. Es hat mit Riku zu tun..." half ich ihr auf die Sprünge und sie machte ein komisches Geräusch.
„Sag nicht, du bist ihm hinterher gereist und hast irgendwelchen Unsinn gemacht?"
Ich konnte mir gerade so das Lachen verkneifen, weil sie schon wieder ihren Mami-Ton drauf hatte. Obwohl man ihr den echt verzeihen konnte. Vor 10 Jahren waren unsere Eltern bei einem Autounfall gestorben und seitdem war sie Schwester und ein bisschen Mama für mich gewesen, auch wenn ich da schon volljährig war.
„Also Charlie was denkst du bitte von mir? Nein ich bin ein braves Mädchen was so was angeht. Er stand gestern vor meiner Tür und ich konnte mich gegen meine Gefühle einfach nicht wehren. Das mit dem zappeln lassen und ein bisschen quälen hat also nicht geklappt."
„Er stand vor deiner Tür? Wie jetzt? Was wollte er?" fragte sie und es klang sehr skeptisch.
Ich erzählte ihr alles und am Schluss hatte ich sie überzeugt, dass der böse Finne doch keine Gefahr für mich war. Sie freute sich für mich und mit mir und wünschte uns alles Gute für eine gemeinsame Zukunft. Das hörte sich etwas merkwürdig an und ich hoffte, ich würde mich bald dran gewöhnen.
Aus dem Wohnzimmer hörte ich ein Geräusch und flitze schnell an meinen Laptop. Mein Skype klingelte und ich konnte sehen, dass es Osmo war. Ich nahm den Anruf an und schon tauchte sein Bild auf.
„Hey du. Ich hatte später mit deinem Anruf gerechnet, müsstest du nicht noch raus zu den Fans oder so?"
„Schon, aber gleich gehen erst mal Samu und Riku raus und ich wollte dich anrufen, damit es nicht zu spät wird. Außerdem wollte ich in Ruhe mit dir reden, wenn keiner von denen da ist."
„Gibt es etwas bestimmtes oder einfach nur so?" fragte ich, weil er mir etwas bedrückt vorkam.
Er druckste etwas rum und irgendwie ahnte ich schon, was er mir sagen wollte. Ich konnte es ihm nur nicht leicht machen, weil ich ja offiziell nichts wusste.
„Aaalso es gibt da etwas, was ich dir eigentlich schon länger erzählen wollte, aber irgendwie erschien mir das wegen der Sache mit Riku nicht so passend. Hm wie sage ich es am besten... Was soll's... Ich bin seit letzter Woche mit Daniel zusammen." gestand er mir und ich konnte sehen, dass er meine Reaktion abwartete
„Du wusstest es schon oder?" fragte er und musterte mich kurz eindringlich.
Ich war wohl nicht überrascht genug, denn er schlussfolgerte das ziemlich schnell. Ich fühlte mich jetzt doch ertappt und hoffte, Daniel würde deswegen keine Probleme mit ihm bekommen.
„Ja ich wusste es. Daniel war so happy und er konnte es eben nur mir erzählen. Ich hoffe du bist ihm jetzt nicht böse?" Ich setzte meinen besten Blick auf und klimperte mit dem Wimpern.
„Oh Lilly lass das. Ich bin weder dir noch Daniel böse, ist also alles gut. Aber mit dem Blick könnte ich dir auch nicht böse sein. Armer Riku, muss ich ihn jetzt vorwarnen?" grinste er und ich schüttelte dem Kopf.
„Nö nö lass ihn mal selbst raus finden, was ich so alles drauf habe." sagte ich und es klang irgendwie leicht zweideutig. „Also... ähm... du weißt was ich meine oder?"
Sein Grinsen wurde immer breiter und ich wurde bestimmt rot. „Ach Lilly, du bist süß!" Er hatte es echt geschafft, dass es mir jetzt ein bisschen peinlich war.
„Oh... ähm. Osmo?!" fragte ich leise und lächelte ihn schüchtern an.
„Ja?"
„Danke!"
„Wofür?" Er legte fragend den Kopf schief.
„Amor spielen bei Riku und mir!"
„Einer musste ihn ja mal die Meinung sagen, wenn er so sich idiotisch benimmt! Es war so offensichtlich, was da bei euch abgeht und ich habe einfach nicht verstanden, dass er es so hartnäckig ignoriert. Oder dass er es überhaupt so durchgezogen hat."
Er schüttelte verständnislos den Kopf. „Er war sogar der Meinung, dass ich auf dich stehe und ich mit dir zusammen sein will. Na ja dann habe ich ihn von der Sache mit Daniel erzählt. Sonst weiß es noch keiner von den anderen. Ich war froh, dass er so positiv reagiert hat. Ich denke ein Grund war, unter anderem, dass ich keine Konkurrenz für ihn bin." sagte er und grinste breit.


Gegen jede RegelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt