Kapitel 21

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Irgendwann schlief ich dann doch ein und mein erster Gedanke am Morgen war, mein Handy zu verfluchen.
Ich stand auf, kochte mir einen Kaffee und machte mich später schlecht gelaunt auf dem Weg zur Arbeit. Hoffentlich war Daniel heute nicht so nervig und würde mich in Ruhe lassen.
Ich kam rein und Daniel schaute von seinen Unterlagen auf. Bevor er etwas sagen konnte hob ich die Hand. „Ich habe heute Nacht kaum geschlafen und schlechte Laune. Ich verziehe mich mal für ein paar Stunden nach hinten und bearbeite die Fotos von gestern, ist das okay?"
Daniel musterte mich kurz und nickte dann. „Alles klar. Ich hol dich zur Mittagspause ab und wir gehen irgendwo etwas essen. Ich muss mit dir noch etwas Wichtiges besprechen." sagte er und machte mit seiner Arbeit weiter.
So was liebte ich ja. Jetzt werde ich die nächsten Stunden nur daran denken, ob ich etwas falsch gemacht hatte.
Ich nahm die Kamera von gestern mit, machte mir noch einen Kaffee und setzte mich an die Bearbeitung. Was Kinder angeht war ich so ganz typisch Frau. Bei einigen Bildern war ich echt verzückt von den Beiden und ich wusste, dass die Eltern ganz stolz auf die Süßen waren. Nach ein paar Stunden war ich fertig und mit dem Resultat auch zufrieden.
Ich kramte meinen Stick aus der Tasche und lud die Fotos erst mal in unsere Software, als Daniel vorsichtig in den Raum kam.
„Ist die Gefahr vorbei? Können wir essen gehen?" fragte er und ich konnte ein amüsiertes Aufblitzen in seinen Augen sehen.
Ich verschränkte die Arme vor der Brust und schmollte. „Ich merk schon, dass du mich richtig ernst nimmst oder?"
Daniels Grinsen wurde breiter und nun musste ich auch lachen. „Na los, lass und gehen bevor du dich noch beschwerst, dass ich ein schlechter Chef bin."
„Ach das mache ich doch eh jeden Tag, bei jeden der es hören will." winkte ich ab und erntete einen gespielt bösen Blick von Daniel.
Wir hatten uns heute für ein Bistro entschieden und ich hatte mal wieder richtig Lust einen Salat zu essen. Nach dem Essen bestellten wir noch einen Kaffee und ich schaute Daniel erwartungsvoll an. Ich war wirklich zum zerspringen gespannt was er mir zu erzählen hatte.
„Du siehst so gespannt aus, soll ich erzählen um was es geht?" fragte er fast beiläufig und ich verkniff mir eine Bemerkung.
„Ich habe Anfang der Woche einen Auftrag für morgen rein bekommen, deshalb machen wir morgen das Studio zu." teilte er mir mit und ich war etwas erstaunt.
„Ich bin angefragt worden, bei einem Konzert Fotos zu machen, es werden die Fahrtkosten übernommen und die Bezahlung ist sogar noch über dem Normaltarif. Ich weiß zwar nicht, wie die gerade auf mich kommen aber ich habe zugesagt." erzählte mir Daniel ganz aufgeregt.
„Was ist mit den Terminen von morgen? Wo musst du denn genau hin?" wollte ich wissen und überlegte schon, was ich morgen machen würde.
„Die habe ich abgesagt und verschoben. Wir! Du meinst wohl wo müssen wir morgen hin!"
„Was? Du nimmst mich mit?" Ich konnte es kaum fassen, dass er das gerade gesagt hatte.
„Ja, ich habe dir doch versprochen, dich bei dem nächsten Auftrag dieser Art mitzunehmen. Und da ich dich noch ein wenig quälen möchte, sage ich dir nicht wo es morgen hingeht."
„Nein das ist jetzt nicht dein Ernst oder?" Ich starrte ihm mit offenen Mund an und fand ihm gerade richtig gemein.
„Doch das ist es. Ich will, dass du da ganz unvoreingenommen an die Sache ran gehst. Und weil der Tag morgen wirklich lang wird, gebe ich dir den Nachmittag frei. Wir fahren ungefähr 3 Stunden, ich hole dich um 8 von zu Hause ab. Dann können wir da noch etwas essen und um 14 Uhr fängt der erste Shoot an."
Ich war völlig sprachlos und es machte sich eine Aufregung in mir breit, auch wenn ich nicht wusste wo es hingeht. Wir waren fertig mit essen, ich ging noch mit zum Laden um meine Sachen zu holen und hatte dann frei.
Ich fuhr nach Hause und war etwas unschlüssig, was ich noch machen sollte, also rief ich Emma an und fragte was sie noch vor hatte. Sie wollte ins Kino gehen und ich entschied spontan mit ihr mit zu gehen.
Es war noch etwas Zeit, also duschte ich ausgiebig, packte ein paar Sachen zusammen die ich wahrscheinlich morgen brauchen würde und lief etwas ruhelos durch die Wohnung.
Ich war wirklich erleichtert, als Emma klingelte um mich abzuholen. Wir hatten uns für 'Underworld' entschieden, kauften noch Popcorn und Cola und suchten unsere Plätze.
Ich hatte ihr bereits erzählt, was Daniel morgen mit mir vorhatte und ich ärgerte mich, dass ich nicht mal nach der Stadt gefragt hatte.
Dank der recht kurzen Nacht war ich nach dem Film richtig müde und froh, dass ich nicht mehr fahren musste. Emma brachte mich nach Hause, ich fiel erschöpft ins Bett und war trotz aller Unruhe fast sofort eingeschlafen.


Gegen jede RegelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt