Kapitel 71

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Riku drängelte uns Mädels ein bisschen auseinander und setzte sich ganz nah neben mich. Man merkte ihn schon den Alkohol an und noch fand ich ihn echt niedlich. So wie es aussah war die Party noch nicht zu Ende, auch wenn der Bus sich in Bewegung setzte.
Auf dem Weg zum Flughafen wurde die nächste Flasche leer und ich war seit langer Zeit mal wieder richtig betrunken. Zum Glück war ich da nicht alleine mit, denn fast alle waren gut am bechern. Nur Raul hielt sich ein bisschen zurück, wahrscheinlich wegen Jenna, die selig in eine der Kojen schlief.
Nach und nach verabschiedeten sich alle ins Bett und als der Bus parkte, waren nur noch Samu, Tarja, Riku und ich wach. Tarja gähnte ein paar Mal und auch Samu sah sehr müde aus. Es dauerte nicht mehr lange und die beiden verabschiedeten sich von uns.
Die plötzliche Stille und die Nähe zu Riku machten mich ganz nervös. Meine Gedanken waren wieder bei dem Thema angekommen, worüber ich mit Daniel gesprochen hatte und welches mich bereits den ganzen Abend beschäftigte. Ich überlegte, ob ich es einfach ansprechen sollte.
Der Alkohol ließ mich mutig werden, deswegen nahm ich Rikus Hand und schaute ihm direkt an. „Du... Riku, es gibt da etwas worüber ich noch unbedingt mit dir reden muss."
Riku war sichtlich bemüht nicht zu erschrocken auszusehen. „Etwas schlimmes?" nuschelte er und ich überlegte ob es Sinn machte mit ihm zu reden, wenn er so betrunken war.
Ich war allerdings nicht sicher, wann ich mich dann wieder trauen würde und fing einfach an zu erzählen.
Riku hörte mir aufmerksam zu, ließ mich alles erzählen und nur sein wechselnder Gesichtsausdruck zeigte ab und zu ein paar Gefühlsregungen.
Zum Schluss kamen mir wie erwartet auch die Tränen, Riku nahm mich wortlos in den Arm und streichelte mir über den Rücken.
Ich fühlte mich plötzlich so leer und trotzdem befreit. Meine Tränen waren bereits wieder verschwunden, ich atmete einmal tief durch und löste mich aus seiner Umarmung.
Sein Blick war voller Zuneigung und ich wusste, dass es richtig war mit ihm zu reden. „Oh Lilly ich weiß gar nicht was ich sagen soll." murmelte er und senkte den Kopf.
„Jetzt bereue ich mein dummes Verhalten nur noch mehr und ich bin wahnsinnig glücklich, dass du mich nicht in den Wind geschossen hast! Können wir da morgen noch mal drüber reden, wenn ich wieder nüchtern bin?" fragte Riku leise und ich nickte. Er beugte sich nach vorne und drückte seine Lippen leicht auf meine.
Damit entlockte er mir ein leichtes Seufzen und ich rückte näher an ihn heran. Ich stand augenblicklich in Flammen, als er seine Zunge zwischen meine Lippen schob und fordernd meinen Mund erkundete.
Er strich mit seinen Händen meine Oberschenkel hoch zu meiner Hüfte, umfasste sie und zog mich auf seinen Schoß. Der Kuss wurde noch vertieft und meine Hände fanden ihren Weg unter sein T-Shirt.
Für ein paar Momente vergaßen wir alles um uns herum und gaben uns nur diesen Gefühlen hin. Ein Geräusch im hinteren Bereich schreckte uns auf und wir lösten uns voneinander. Kurz warteten wir ab, ob sich jemand zeigen würde und waren erleichtert als es wieder still wurde.
„Lass uns schlafen gehen." flüsterte ich kichernd und kletterte von ihm herunter.
Ich griff nach seiner Hand und zog ihn nach oben. Ich verschwand noch schnell im Bad, machte mich fertig und versuchte dann es mir in der Koje bequem zu machen.
Ein paar Minuten später öffnete sich der Vorhang und Riku stand vor mir. Ich musste mich beherrschen, um nicht nach Luft zu schnappen und klopfte einfach auffordernd auf den Platz vor mir.
Er sah wirklich umwerfend und irgendwie auch niedlich aus, mit verwuschelten Haaren und leicht schief sitzender Unterhose. Lächelnd kletterte er hinein und schlang den Arm um mich.
Meinen Kopf legte ich auf seine Brust und lauschte seinem Herzschlag. Dieses Geräusch und das regelmäßige auf und ab seiner Atembewegungen ließen mich recht schnell einschlafen.




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