Kapitel 67

353 18 1
                                    

Die Tür wurde geöffnet und Osmo kam breit grinsend rein. Hinter ihm stand Daniel und sah ziemlich unsicher aus.
Ich sprang auf, lief den beiden entgegen und umarmte Daniel. „Schön dass du da bist!"
„Oh Lilly, du glaubst gar nicht wie nervös ich bin." flüsterte er mir ins Ohr und ich konnte ihn gut verstehen.
„Ich kenne das. Du wirst aber schnell merken, dass es dafür gar keinen Grund gibt!" erwiderte ich leise und er lächelte mich dankbar an. „Riku du erinnerst dich sicherlich noch an Daniel?" stellte ich die beiden vor und sie gaben einander die Hand.
„Es freut mich, dich jetzt richtig kennenzulernen." sagte mein Freund und hieß Daniel so Willkommen.
Zu viert setzten wir uns hin und waren recht schnell in ein Gespräch vertieft. Nach einiger Zeit gesellten sich auch Sami und Siina dazu und es wurde eine lustige Runde. Daniel entspannte sich sichtlich und als sich unsere Blicke trafen, zwinkerte er mir fröhlich zu.
Als die Tür das nächste Mal auf ging, kam Raul rein und hatte seine Frau mitgebracht.
„Das ist Lilly, Rikus Freundin. Neben Osmo sitzt sein Freund Daniel. Das ist meine Frau Leea." erklärte er und wir begrüßten uns.
„Wo habt ihr Jenna gelassen?" fragte Riku und schielte zu der noch geöffneten Tür.
„Na wo ist wohl Jenna?" stellte Leea grinsend die Gegenfrage und Riku nickte wissend.
„Natürlich bei Onkel Samu!" kam es von Sami und Riku aus einem Mund und wir mussten alle lachen.
„Manchmal glaube ich, sie mag ihren Onkel viel lieber als ihren Vater!" Raul verschränkte die Arme vor der Brust und tat, als würde er schmollen.
Leea streichelte ihren Mann über den Kopf, küsste ihn zärtlich und wollte gerade etwas sagen, als ein kleiner Wirbelwind durch die Tür flitzte.
„Mama! Papa! Onkel Samu hat mir versprochen heute nur für mich zu singen!" plapperte Jenna auch schon drauf los und hüpfte aufgeregt auf und ab.
Ich beobachtete das ganze und konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Sofort musste ich an Tina denken, Jenna musste ungefähr in ihrem Alter sein.
„Natürlich macht er das mein Liebling. Das tut er doch immer!" stimmte Leea ihrer Tochter zu, die sich dann an ihren Vater wendete.
„Spielst du heute auch nur für mich?" wollte sie wissen, umarmte ihn und schaute mit glänzenden Augen zu ihm hoch.
Raul nahm sie hoch und drückte sie an sich. „Ich spiele doch nur für dich und Mama, das weißt du doch." antwortete er ihr und das schien sie zufrieden zu stellen.
Er ließ sie wieder runter und sie wendete sich uns zu. „Hallo. Wie heißt du?" Sie kam zum Sofa und setzte sich neben mich.
Also schüchtern war die Kleine ganz und gar nicht. „Ich bin Lilly und wie heißt du?"
„Lilly, das ist ein schöner Name. Ich heiße Jenna. Bist du Rikus Freundin?" ging die Fragerei weiter.
„Ja das bin ich. Freust du dich schon auf den Auftritt gleich?"
Sie klatschte zustimmend in die Hände und man sah ihr die Aufregung deutlich an. „Oh ja! Sonst darf ich nicht so lange auf bleiben, aber wenn wir Papa besuchen macht Mama immer ein Ausnahme." erzählte sie und warf ihrer Mama einen dankbaren Blick zu.
Jenna unterhielt uns noch eine Weile und ich hatte alle bereits ins Herz geschlossen. Obwohl Daniel und ich sozusagen neu waren, wurden wir sofort bei allen aufgenommen und es war wie eine große verrückte Familie.
Raul schaute auf die Uhr und ließ uns wissen, dass es Zeit war sich für den Auftritt vorzubereiten. Siina, Leea, Daniel, Jenna und ich machten uns auf dem Weg Richtung Bühne und begegneten Samu auf dem Flur. Jetzt fing es an professionell und geschäftig zu werden und wir wollten nicht im Weg stehen.
Für die Familie und Freunde war ein eigener Bereich reserviert worden, den wir jetzt aufsuchten. Samus Freundin Tarja saß bereits dort und schaute sich die Show von Jim Kroft an. Wir gesellten uns zu ihr und kamen sofort ins Gespräch. Ich erfuhr, dass Siina in ihrer Firma im Marketingbereich tätig war, Leea halbtags in einer Arztpraxis arbeitete und Tarja hatte ihr eigenes Café. Dort hatte sie auch Samu kennengelernt. Kurz vor Beginn der Show gingen wir noch mal hinter die Bühne, um unseren Jungs viel Erfolg zu wünschen.
Riku hatte bereits auf mich gewartet und zog mich in seine Arme. „Habe schon gedacht ich bin jetzt ganz abgemeldet, weil die ganzen Mädels da sind." sagte er und vergrub seine Nase in meinen Haaren.
„Ich werde dich schon nicht ersetzen, keine Sorge!" versprach ich ihm und unsere Lippen fanden sich zu einem zärtlichen Kuss. „Viel Spaß, rock die Bühne und flirte nicht mit so vielen Mädels aus der ersten Reihe." witzelte ich ein bisschen und er steigt sofort drauf ein.
„Nee also in der ersten Reihe sind doch immer die gleichen. Wenn dann schau ich mal in die zweite oder dritte." Er grinste und bekam als Antwort einen Schlag auf den Hintern.
„Wehe!" drohte ich ihm gespielt empört mit erhobenen Finger. Weiter konnten wir das aber nicht ausführen, da bereits die ersten Takte von 'Out Of Tune' gespielt wurden.
Riku beugte sich noch einmal zu mir, flüsterte mir: „Für mich gibt es nur dich!" ins Ohr und machte sich dann auf dem Weg Richtung Bühne.
Mein Herz klopfte wie wild und ich grinste bestimmt ziemlich dümmlich. Langsam ging ich wieder zurück zu unseren Plätzen und setzte mich neben Daniel.


Gegen jede RegelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt