Torochew und Henrik, die letzten Überlebenden des ehemaligen Trupp 13, sahen mitgenommen aus. Henrik umklammerte sein Gewehr mit festem Griff und seine Handknöchel traten bleich hervor. Torochew wischte sich immer wieder den Schweiß von der Stirn und rieb sich anschließend die Hände an seiner Uniform trocken. Ich sah sicher nicht besser aus, besonders nach der Tortur, die ich unter Captain Lover durchleiden musste. Aber ich hatte den entscheidenden Vorteil, dass ich das unter dem Schutz meines Anzuges verbergen konnte.
Die beiden blieben stumm, flankierten uns im Laufschritt und bestätigten die Befehle des Captains immer nur knapp. Wahrscheinlich waren sie froh, dass jetzt jemand das Kommando übernahm, der wusste, was zu tun war. Und der Captain war froh, dass sie die Klappe hielten.
Surrend sauste eine Drohne an uns vorbei. Der Captain drückte Henriks Gewehrlauf nach unten, der schon drauf und dran war, sie aus der Luft zu holen.
"Mann, reißen Sie sich zusammen", fuhr er ihn an.
Henrik nickte stumm. Das Gewehr zitterte in seiner Hand. Es war komisch, aber ich fühlte mich jetzt sicherer. Eine Schutzfunktion meiner Psyche? Vielleicht dachte sich mein Unterbewusstsein auch einfach: "Hey, wenn diese beiden Jammergestalten überlebt haben, dann wird das für dich überhaupt kein Problem."
Dennoch ließ ich den Profis des Sicherheitskorps im Gang jetzt den Vortritt. Wir näherten uns der Schaltzentrale und laut dem letzten Drohnenreport sammelten sich dort alle Gruppen der Eindringlinge.
"Kann ich eine Direktverbindung zur Aufklärungsdrohne haben, die ihr grad rein geschickt habt?", fragte ich in das ComNet.
"Captain?", fragte Sergeant Hill nach seiner Erlaubnis.
Der grummelte seine Zustimmung. Dass mir die Sache mit der Zentrale aufgefallen war, hatte mich wohl etwas in seiner Gunst steigen lassen. "Schlimmer kann es ja nicht werden." Oder auch nicht.
"Einen Moment, ich gebe den Zugang für die Einheit frei", bestätigte Sergeant Hill.
Ich schloss ein Auge und das Kamerabild der Drohne flackerte auf, überlagerte einen Teil des Ganges, den ich mit meinem äußeren Auge sah.
Der Raum, durch den die Drohne flog, war von Rauchschwaden durchzogen. Durch eine Öffnung in der Wand drang ein diffuser Lichtschein. Ich wendete die Drohne, als sie den Vorraum zur Schaltzentrale verließ. Sie durchquerte den Raum erneut und ich speicherte die Aufnahmen, die sie dabei machte. Noch bevor sie das Ende erreichte, brach die Verbindung ab, ließ nur Schwärze zurück.
Ich ging die Aufnahmen durch. Der Rand der Öffnung war unregelmäßig. Sie mussten entweder die Tür herausgebrannt haben oder hatten sich einen ganz neuen Eingang geschaffen. Sonst war da nichts ... außer ... es flackerte und blitzte und ich erreichte das Ende der Aufzeichnung.
Ich ließ sie schrittweise zurücklaufen. Vor dem Eingang stand, im Rauch nahezu unsichtbar, ein Objekt. Die Blitze kamen aus zwei Waffenläufen. War das einer der Roboter aus dem Bericht der Siks?
"Okay, es scheint so, als ob sie bereits in die Zentrale eingedrungen sind", erklärte ich. "Davor haben sie einen Roboter mit Energiewaffen abgestellt. Der hat grad die Drohne abgeschossen. Mehr konnte ich im Vorraum nicht ausmachen." Ich schickte das entsprechende Bild ins ComNet.
"Kein Problem. Wir werfen irgendwas zur Ablenkung rein und schießen das Teil dann ab", gab der Captain vor. "Oder irgendwen. Freiwillige?"
Ich meldete mich und sein Blick hellte sich auf.
"Äh, bitte nicht reinwerfen. Ich hätte eine andere Idee. Wir könnten die Kontrolle über den Roboter übernehmen. Ich habe Ausrüstung dafür."
"Und das schaffst du, bevor du von ihm erschossen wirst? Oder von den Leuten in der Zentrale? Vergiss es, Junge."
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Hypothermie
Fantascienza[𝗪𝗮𝘁𝘁𝘆𝘀 𝟮𝟬𝟮𝟮 𝗚𝗲𝘄𝗶𝗻𝗻𝗲𝗿 (Größter Twist)] Ein unerwarteter Schneesturm verwandelt Daniels Stadt in eine Hölle aus Eis. Monster, die durch die Straßen ziehen. Ein fremdartiger Zylinder, der in der Stadtmitte eingeschlagen ist. Verdräng...