Gespannt wartete ich, bis er schrieb.
Jake: Es tut mir leid, ich habe gerade etwas wichtiges überprüft, jedoch bin ich dann eingeschlafen. Ist dir etwas passiert?
Deshalb war er also offline. Und ich Idiotin hatte mir noch Sorgen um ihn gemacht, dabei war Jake auch nur ein Mensch, der seinen Schlaf brauchte. Teilweise vergaß ich das, er hatte ja zuletzt letzten Herbst geschlafen.
Ich: Oh, den Schlaf hattest du aber auch dringend nötig. Nein, mir ist nichts passiert. Wie denn auch, wenn ich hunderte Kilometer von Duskwood entfernt bin? Ich bin hier sicher, Jake, du musst dir keine Sorgen um mich machen.
Ich hasse es, ihn so anlügen zu müssen. Es ist süß, wie Jake sich immer um mich sorgt, aber er war teilweise eben zu besitzergreifend. Ich bin durchaus in der Lage, alleine klarzukommen, er muss das endlich mal verstehen. Das gibt mir zwar nicht das Recht, ihn so zu hintergehen, aber mir blieb keine andere Wahl. Ich konnte meine Freunde nicht einfach so im Stich lassen.
Jake: Julia, du wurdest am Telefon bedroht! Er hat gesagt, dass er dich umbringen wird. Wie kannst du das nur auf die leichte Schulter nehmen?
Ich: Dazu wird es aber nicht kommen, er weiß nicht, wo ich bin. Und deine Sorge hilft uns nicht weiter, Jake.
Jake: Ich weiß, aber ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Und du kannst mir nicht sagen, dass dich das alles nicht mitnimmt. Du bist verzweifelt und ängstlich.
Ich: Ich wusste ja gar nicht, dass du jetzt plötzlich doch die Gefühle von anderen Menschen durch reinen Text erkennen kannst 😑 Außerdem mache ich mir keine Sorgen um mich, sondern eher darum, was den anderen passieren könnte oder... dir 😓
Tränen stiegen mir in die Augen. Ich würde es mir niemals verzeihen, wenn jemanden von meinen Freunden oder Jake wegen mir etwas zustoßen würde. Sie können doch nichts dafür... Eilig wischte ich mir die Tränen aus den Augenwinkeln.
Ich: Ich bin es leid, alle anderen immer in Gefahr zu bringen 😔
Jake: Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.
Ich: Bitte sag mir, was du denkst
Jake: Ich kann dich verstehen. Glaube mir, ich kenne dieses Gefühl nur zu gut. Ständig wünsche ich mir, dich endlich einfach in meine Arme zu nehmen, doch dann muss ich an die Gefahr denken, in die ich dich bringen würde. Ich möchte nicht, dass du ein solches Leben führen musst. Du hast etwas besseres verdient. Ich habe die ganzen Jahre über nie bereut, mich für dieses Leben entschieden zu haben, doch da habe ich nicht gewusst, dass ich dich eines Tages treffen würde. Du hast mein Leben auf den Kopf gestellt. Ich hatte damals die Gelegenheit, einen festen Arbeitsplatz bei der Regierung zu bekommen, doch ich hatte Gefallen am Hacken, ich liebte den Nervenkitzel und das Risiko, erwischt werden zu können. Außerdem komme ich mit der Vorgehensweise der Regierung nicht klar, deshalb misstraue ich auch der Duskwood Polizei so sehr. Aber nun ist alles anders, aber ich kann nichts mehr ändern, es ist zu spät.
Ich las mir seine Worte immer und wieder durch. Ich konnte den Schmerz hinter seinen Worten spüren, sein Schmerz war auch meiner.
Ich: Jake, solange ich bei dir wäre, wäre mir alles andere egal. Für mich würde nur zählen, dass wir zusammen sind.
Als Jake nicht reagierte, wurde ich unruhig. Nun hatte ich wieder fürchterliche Schuldgefühle. Ich muss jetzt die Wahrheit sagen.
Ich: Du Jake?
DU LIEST GERADE
𝙳𝚞𝚜𝚔𝚠𝚘𝚘𝚍 ~ 𝚈𝚘𝚞 𝙰𝚛𝚎 𝚃𝚑𝚎 𝙺𝚎𝚢
FanfictionJulia hält es nicht mehr aus. Nach einem verhängnisvollen Anruf lässt sie alles stehen und liegen und fährt mit dem nächsten Zug nach Duskwood, um vor Ort ermitteln zu können. Allerdings hatte sie nicht damit gerechnet, dass ihr Aufenthalt in Duskwo...